DK099 - Satelliten, Internetzugang, Raketen und die Folgen für das Klima
Shownotes
DK099 - Satelliten, Internetzugang, Raketen und die Folgen für das Klima
…und warum ist es schlecht, wenn die Erde grün wird?
"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lasen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.
In Folge 99 geht es in den Weltraum. Aber nicht so weit! Wir schauen uns an, welche Auswirkungen es auf das Klima hat, wenn wir immer mehr Satelliten ins All schicken. Denn das tun wir, vor allem mit “Megakonstellationen” aus zehntausenden Satelliten, die für globalen Internetempfang sorgen sollen. Aber so richtig gut für das Klima ist es nicht. Auch der Weltraummüll hat überraschenderweise Auswirkungen und am Ende diskutieren wir noch kurz darüber, warum es gar nicht so gut ist, wenn die Erde grün wird.
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Raketen und Internet
Früher sind nur eine Handvoll Satelliten staatlicher Organisationen durchs All geflogen. Mittlerweile ist die Raumfahrt ein großer Markt geworden und seit einigen Jahren werden “Mega-Konstellationen” im All aufgebaut, die aus einigen zehntausend Satelliten besehen sollen. Das ist ein Problem für die Astronomie - aber ist es auch ein Problem für das Klima?
Ziel dieser Mega-Konstellationen ist die Bereitstellung von Internet, was prinzipiell eine gute Idee ist. Unabhängiger Internetzugang ist auch eines der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN. Und aktuell sind es drei Firmen, die sich vor allem mit dem Aufbau so eines Satellitennetzwerkes beschäftigen: Starlink, One Web und Projekt Kuiper.
Welche Auswirkungen das auf das Klima hat, hat sich die Arbeit “Sustainability assessment of Low Earth Orbit (LEO) satellite broadband mega-constellations” angesehen. Das hängt natürlich von der Menge an Satelliten ab, die ins All geschossen werden; von der Art der Raketen die dafür verwendet werden; der Anzahl der Nutzer, und so weiter. Die Resultate der Studie: Je nach Szenario ist das Satelliteninternet 14 bis 91 mal schlechter was die Emissionen angeht als das terrestrische Breitbandinternet. Nach der ersten Ausbaustufe werden die Satellitennetzwerke circa 12 Megatonnen CO2 verursacht haben; circa so viel wie alle Dieselautos in Österreich pro Jahr emittieren. Und das wird nicht besser werden, denn es kommen immer mehr Satelliten dazu und die, die da sind, müssen regelmäßig ersetzt werden.
Denn Satelliten in einer nahen Erdumlaufbahn können abstürzen und wenn sie das tun, gelangt Müll in die hohe Atmosphäre. Der wurde dort jetzt auch tatsächlich nachgewiesen (“Metals from spacecraft reentry in stratospheric aerosol particles”) - was das für Auswirkungen hat, wissen wir allerdings noch nicht genau. Nur, dass es vermutlich keine positiven Auswirkungen sein werden.
Ohne Satelliten kommen wir aber nicht aus, auf jeden Fall in der Forschung. Das zeigt die Arbeit “Global climate-change trends detected in indicators of ocean ecology”. Satellitenbeobachtungen haben gezeigt, dass die Erde vom All aus gesehen immer grüner wird. Was an den Mikroorganismen im Meer liegt, die sich verändern, weil das Meer immer wärmer wird. Gut ist das vermutlich nicht, aber um zu verstehen, was genau passiert, wenn die blaue Erde grün wird, brauchen wir mehr Beobachtungen. Mit Satelliten…
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Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.
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