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DK083 - Die Photovoltaik-Sprechstunde

Shownotes

DK083 - Die Photovoltaik-Sprechstunde

…und warum ist Sellerie super für die Energiewende?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lasen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

In Folge 83 geht es um Photovoltaik. Wir haben uns wieder eine Expertin eingeladen, nämlich Eva-Maria Grommes von der TH Köln, die alle unsere Fragen beantwortet. Zum Beispiel nach dem optimalen Gemüse, das man unter Solarzellen anbauen kann. Oder wie man am besten den eigenen Strom erzeugt. Wir klären, was man alles beachten muss, wenn man große Anlagen aufstellen will und warum Wüsten tatsächlich ein sehr guter Ort für große Projekte sind. Außerdem geht es noch um dumme Kommentare die man bekommt, wenn man die Energiewende auf sozialen Medien erklären will.

Wer den Podcast unterstützen will, kann das gerne tun: https://steadyhq.com/de/dasklima/ und https://www.paypal.me/florianfreistetter.

Zu Gast: Eva-Maria Grommes

Wir haben schon wieder einen Gast, nämlich Eva-Maria Grommes. Sie arbeitet an der TH Köln und forscht dort an der Simulation von bifazialen Photovoltaikanlagen. Außerdem betreibt sie den Kanal Energiewende erklärt auf Tiktok und bei Instagram ebenfalls, weswegen wir heute nicht nur über Photovoltaik reden, sondern auch über die Wissenschaftskommunikation in den sozialen Medien.

Bifaziale Photovoltaik und Sellerie

Bifaziale Photovoltaik klingt kompliziert, beschäftigt sich aber einfach nur mit Solarzellen, bei denen Licht auf beiden Seiten einfallen kann. Das ist zum Beispiel praktisch in der Agri-Photovoltaik, also wenn man Solarzellen auf Feldern aufstellen und darunter noch was anbauen möchte. Dann kann man übrigens auch Kartoffeln und Sellerie anbauen, die in der Hinsicht besonders gut sind, um Licht zu reflektieren und gut wachsen.

Was dagegen tatsächlich kompliziert ist: Die optimale Aufstellungsposition zu finden. Genau das simuliert Eva-Maria und was sie da tut kann man zum Beispiel in der Arbeit “BifacialSimu: Holistic Simulation of large-scale Bifacial Photovoltaic Systems” lesen.

Wir reden außerdem noch über Dünnschichtsolarzellen und deren Problemen und klären, wie klein Solarzellen werden können (nicht klein genug, um damit sinnvoll Uhren zu betreiben oÄ).

Balkone, Windräder und Festivals

Weitere Themen: Wie lohnend sind Solarzellen auf Balkonen? Was ist besser: Mini-Windräder oder Solarzellen? Und kann man Photovoltaik auch mobil machen?

Energiewende auf Social Media

Wenn man sich in den sozialen Medien zur Energiewende äußert, gibt es nicht immer nette Kommentare. Wie genau die nicht nett sind und warum das so ist, erforschen Claudia und Eva-Maria derzeit in einem Wissenschaftskommunikatonsprojekt.

Benefiz für den Klimaaktivismus

Am 28. März 2023 veranstalten die Science Busters einen Benefizabend für den Klimaaktivismus in der Kulisse Wien. Mit jeder Menge tollen Acts - inklusive Martin Puntigam, Reinhard Steurer und Florian Freistetter. Infos und Tickets dazu gibt es hier.

Hinweis zur Werbung und zu Spenden

Ein kleiner Hinweis: In “Das Klima” gibt es keine Werbung. Wenn ihr Werbung hört, dann liegt das nicht an uns; dann hat jemand unerlaubt und ohne unser Wissen den Podcast-Feed kopiert und Werbung eingefügt. Wir machen keine Werbung - aber man kann uns gerne was spenden, geht auch bei PayPal.

Kontakt und weitere Projekte

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an podcast@dasklima.fm. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.

Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.

Ansonsten findet ihr uns in den üblichen sozialen Medien:

Instagram Florian| Facebook Florian

Twitch Claudia | TikTok Claudia

Twitter Florian| Twitter Claudia

Mastodon Florian| Mastodon Claudia

Blog Florian| Homepage Florian| Veranstaltungen Florian

Kommentare (5)

grv0815

In dieser Episode wird am Ende ein spannendes Thema angerissen: Wie kann man Menschen von argumentierbaren Fakten überzeugen, wenn diese offensichtlich der zwingenden Logik - den Naturgesetzen des Denkens - nicht folgen. Dieses Thema begleitet mich schon seit Jahrzehnten und ist im Rahmen der Klimakatastrophe aktueller den je. Persönlich fand ich dazu das Buch "Die Kunst, schwierige Gespräche zu meistern" von Boghossian und Linfsay (ISBN: 978-3-7423-348-5) sehr erhellend. Darin wird die Psychologie hinter diesem Problem dargestellt und Methoden zur Überwindung aufgezeigt. Kurz: Solange Menschen sich durch _irgenwelche_ Aspekte unserer Gesellschaft bedroht fühlen, werden Fakten unbewusst als Angriff wahrgenommen und der Geist verschließt sich für Außenmeinungen. Dabei wird auch die Nähe zur Manipulation thematisiert. Es ist eine erhellende, aber auch erschreckende Zusammenfassung - so beruhigend es zu wissen ist, dass auch verblendete Attentäter von Deradikalisierung "überzeugt" werden können, wird dennoch unser naive Glaube an eine aufgeklärte Gesellschaft pulverisiert, wie einst David Hilberts Traum durch Kurt Gödel. Andererseits kam bereits Michel de Montaigne im 16. Jahrhundert - Stichwort Religionskriege, Hugenottenkriege - zur Erkenntnis, das nur reden, reden und nochmals reden mit Andersdenkenden die Brutalität, zu der Menschen fähig sind, zumindest zu mildern. In diesem Sinne muss wohl auch Kants aufklärerisches sapere aude - habe den Mut zu wissen - im Sinne von - habe den Mu, wertschätzend zu diskutieren - erweitert gedacht werden.

Achim

Hi, Danke für die spannende Folge. :-) Zum Thema "Solarzellen auf kleinen Geräten": Ich hatte schon in den 90er Jahren eine Solar-Uhr mit kleinen PV Modulen im Ziffernblatt und einem Kondensator als Stromspeicher. Laut Beschreibung (und meiner Erinnerung daran) waren die Leistungsdaten so, dass 2 Stunden "volle Sonneneinstrahlung" für eine Ladung von einer Woche ohne Sonnenlicht ausreichen sollten. Aus der Praxis kann sagen, dass die Uhr über 20 Jahre problemlos ihren Dienst verrichtet hat und ich am Anfang (damals war ich auch noch leicht zu beeindruckender Teenie) zwar die Uhr schon mal bewusst (mit Arm) in die Sonne gelegt habe, aber spätestens nach ein paar Monaten, die überhaupt nicht mehr bewusst anders als andere Uhren behandelt habe. Das "normale" Sonnenlicht, was ich (als Computer-Nerd!!!) abbekommen habe, hat immer gereicht, dass die Uhr nie ausgegangen ist. Das ging natürlich auch nur so gut, weil es "einfach eine Uhr" war / ist ... selbst Uhren sind ja heute vollständige Computer, mit Sensoren und allem drumherum und Bluetooth und so weiter (und TBH: Die Uhr ist 2016 gegen einen Fitnesstracker ausgetauscht worden, der nun jeden Tag am Ladegerät hängt.). ;-) Dafür die Energie zu sammeln, ist sicherlich deutlich schwieriger. Aber wer, das alles nicht braucht und nur eine Uhr haben will, sollte da ruhig mal schauen. Das war ein schönes Produkt, Batteriewechsel an der Uhr halte ich seitdem für völlig unnötig. ;-) Viele Grüße Achim

Guido

Hallo zusammen. Vielen Dank für euren super Podcast! Zum Thema Photovoltaik und Festivals hat Holger Laudeley ein System gebaut und auch schon getestet. Die Videos dazu findet ihr auf YouTube. Ist unterhaltsam und informativ. https://youtube.com/playlist?list=PL-YLXn6ee3HGo5lvDrkqbcMrZFL1iyyvA

Eine treue Hörerin

Danke für euren Podcast. Ich habe zuletzt von Marc Elsberg Celsius gelesen. Ich fand das Buch sogar noch deprimierender als eure Zusammenfassung des IPCC-Berichts. 😳

Amsel

Noch ein Argument gegen Kleinwindkraftanlagen: Eine entscheidende Größe für die Leistung und damit den Ertrag ist die Fläche die von dem Rotorblättern überstrichen wird. Grob verallgemeinert steigt Sie quadratisch mit der Größe der Anlage. Also eine 100m Anlage hat auch 100x mehr Ertrag als eine 10m Anlage. Kostet aber nicht den Faktor 10 mehr.

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