DK075 - Yoga für den Klimaschutz
Shownotes
DK075 - Yoga für den Klimaschutz
…und wie schaffen wir eine nachhaltige Wende?
"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.
In Folge 75 sind wir beim letzten Kapitel des letzten Teils des IPCC-Berichts angelangt. Und ganz am Ende taucht noch einmal alles auf, was wir bisher besprochen haben. Diesmal aber aus dem Blickwinkel der nachhaltigen Entwicklung. Denn wir dürfen nicht einfach nur auf den Klimaschutz schauen (was schon schwer genug ist), sondern müssen auch aufpassen, dass die klimafreundliche Welt für alle lebenswert ist und am besten lebenswerter als jetzt. Klimaschutz muss auch Armut, Hunger und jede Menge andere Probleme berücksichtigen. Wir reden in der Folge über Yoga, freiwillige Zielsetzungen, das Problem der fossilen Brennstoffe und am Ende beschließen wir, einen Spaziergang zu machen.
Beschleunigte nachhaltige Entwicklung
Das letzte Kapitel des Berichts beschäftigt sich mit der Frage, wie man den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Welt beschleunigen kann und das im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung. Man muss mehr als nur Geschwindigkeit betrachten. Es muss nicht nur schnell, sondern auch vernünftig passieren; es dürfen nicht nur Symptome bekämpft, sondern das System verändert werden. Die Welt darf nicht unerträglicher werden als sie jetzt ist und deswegen darf man die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) nicht aus dem Blick verlieren. Diese 17 Ziele die bis 2030 erreicht werden sollen wollen Armut, Hunger, Ungleichheit und jede Menge andere Probleme beseitigen.
Freiwillige staatliche NachhaltigkeitsPR
Wie es um das Erreichen der SDGs steht, können Länder und Städte in “Voluntary National Reviews (VNR)” und “Voluntary Local Reviews (VLR)” mitteilen. Das machen Deutschland, Österreich, die Schweiz und ganz viele andere Länder. Ist aber am Ende doch eher PR anstatt echter Aktion.
Ein wenig objektiver sind die Fact-Sheets der UNO zu dem Thema (hier das für Deutschland). Die VLRs kann man sich hier ansehen
Yoga für den Klimaschutz
Wenn die Welt sich wandeln soll, müssen sich auch die Menschen wandeln? Aber wie kriegt man einen individuellen Wandel hin? Was führt dazu, dass Menschen eine klimafreundliche Geisteshaltung einnehmen? Es braucht “Inner transitions” und die können zum Beispiel durch klassische Bildung entstehen. Und sie können sich unter anderem durch Yoga und Meditation verbreiten.
Das Pariser Abkommen und die Nachhaltigkeitsziele
Das Pariser Klimaabkommen ist zwar nicht so erfolgreich wie es geplant war. Aber es bezieht sich explizit auf die SDGs. Was auch wichtig ist: Bei der Verfolgung der langfristigen Ziele nicht die kurzfristigen aus den Augen verlieren. Man muss alles gemeinsam planen; es braucht mehr Ganzheitlichkeit in der Politik. Und mehr Geld. Denn das Haupthindernis bei der Erreichung der SDGs ist, wenig überraschend, das fehlende Geld. Dabei braucht es nur 2-3 Prozent des globalen BIPs. Was nicht so viel ist, wie es scheint - aber das Geld muss dorthin, wo es gebraucht wird und das ist schwierig.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit hängen zusammen
Klimaschutz und Nachhaltigkeit hängen zusammen. Zum Beispiel: Je mehr Klimaschutz, desto weniger Menschen sind von Wasserknappheit betroffen. Wenn wir das 2-Grad-Ziel erreichen, würde das auch die Luftverschmutzung reduzieren und circa eine Million vorzeitige Todesfälle bis 2050 verhindern. Aber: Es kann auch zu mehr Hunger führen, wenn man beim Anbau von Biomasse die Landwirtschaft vergisst. Es ist kompliziert…
Das große Problem der fossilen Brennstoffe
Wenn wir das 1,5-Grad-Ziel erreichen wollen, müssen wir global Netto-Null in den CO2-Emissionen bis 2050/2060 erreichen. Und mit der Kohle muss um 2050 Schluss sein. Aktuell macht Kohle 30% aller Emissionen aus dem Energiesektor aus; in den letzten 20 Jahren stammen 90% dieser Emissionen aus Asien. Mit der fossilen Infrastruktur die jetzt existiert würden wir das 1,5-Grad-Ziel definitiv verfehlen und das 2-Grad-Ziel vermutlich auch. Die Kohlekraftwerke dürfen das Ende ihrer geplanten Lebenszeit nicht erreichen, sondern müssen vorher abgeschaltet werden. Und zwar zwei bis drei 500-Megawatt-Generatoren pro Woche über die nächsten 15 Jahre!
Der komplexe Zusammenhang zwischen Klimaschutz und SDGs
Die Maßnahmen zum Klimaschutz helfen uns auch dabei die SDGs zu erreichen. In seltenen Fällen können sie aber auch in Konflikt dazu stehen. Wie das genau aussieht, zeigt Abbildung 17.1:
Was ist schlecht für den Übergang?
Was hindert uns beim Übergang zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Welt? Ein Mangel an realistischen Erwartungen zum Beispiel. Und unsere Gewohnheiten: Insbesondere wenn es um Transport geht. Wir haben uns an unsere Autos gewöhnt; und wollen sie nicht aufgeben. Was dagegen helfen kann, ist unter anderem Aktionismus und Information. Aber: Individuelle Aktionen sind zwar notwendig, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Aber nicht ausreichend.
Ein Waldspaziergang zum Schluss
Als Schlusswort zum Bericht zitieren wir gerne diesen Satz: ”The results from these research communities reveal how experiential learning takes place and how it encourages bonding between people, society and nature. This can be achieved by going jointly and consciously into nature.”
Also: Macht einen Spaziergang! Das tut gut.
Weiterführende Informationen
Kapitel 17 des dritten Teils vom Klimabericht ist hier als pdf downloadbar.
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