DK033 - Wir werfen den Risiko-Propeller an
Shownotes
DK033 - Wir werfen den Risiko-Propeller an
…und was ist eigentlich eine Lösung?
"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.
In Folge 33 widmen wir uns dem Rest von Kapitel 1. Darin geht es wieder um Risiken und wie man die Dinger vernünftig verstehen kann. Überraschenderweise mit einem “Risiko-Propeller”, den wir natürlich auch erläutern. Danach sprechen wir über Gerechtigkeit. “Climate Justice” ist nicht nur ein Schlagwort für Plakate auf Klimademos, sondern auch ein wichtiges Konzept beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels.
Rückblick
Wir blicken noch einmal kurz auf die letzte Folge und fragen uns, um welche Wissenschaft es eigentlich geht, wenn die Folgen und Risiken der Klimakrise untersucht werden. Jede Menge Wissenschaften auf jeden Fall, was die Angelegenheit nicht einfacher macht.
Die Natur des Risikos
Im zweiten Teil des Sachstandsberichts werden die Risiken sehr viel genauer angeschaut als vorher. Es geht um kulturelle Normen, soziale Praktiken, sozioökonomische Entwicklungen, usw. Wie reagieren wir auf Klimaflüchtlinge? Wohin gehen die Finanzströme, wie arbeiten die Regierungen? All das muss berücksichtigt werden und insbesondere die Interaktion zwischen den Risiken und deren Entwicklung angesichts anderer Prozesse. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
Ein Risiko muss unter drei Gesichtspunkten betrachtet werden, nämlich: Anfälligkeit, Exposition, Gefahr. Nur dann kann man herausfinden, ob, wann und wie man darauf reagieren muss. Und damit das alles ein bisschen bunter wird, gibt es im IPCC-Report den “Risiko-Propeller”:
Das Klima braucht Gerechtigkeit
Bevor es um Gerechtigkeit geht, wird es ein wenig philosophisch und zwar mit der Frage: ”Was ist eine Lösung?” Im Alltag etwas, das ein Problem beendet. Die Klimakrise ist aber kein solches Problem; hier wird es keine Lösung geben, mit der auf einen Schlag alles erledigt ist. Eine Lösung im Kontext der Klimakrise ist gerecht, machbar und effektiv und vor allem keine technische Lösung.
Wie man nach Lösungen sucht, kann man sich auch noch mal als Flow-Diagramm ansehen:
Auch das Wort “gerecht” ist komplex. Das IPCC unterscheidet drei Arten der Gerechtigkeit: Verteilungsgerechtigkeit, prozedurale Gerechtigkeit und Anerkennungsgerechtigkeit, die wir natürlich entsprechend erklären. Gerechtigkeit kann übrigens auch bedeuten, dass manche Länder ihr Recht auf Industrialisierung einfordern…
Gerecht ist jede Klimaaktion auf jeden Fall nur dann, wenn Rechte und Pflichten gleich verteilt sind, wenn alle gleichermaßen an den Prozeduren beteiligt sind und wenn die unterschiedlichen Ausgangspositionen entsprechend anerkannt und respektiert werden.
Und am Ende gibt es Gerechtigkeit nur wenn alle ausreichend Wissen um das Klima und die Risiken haben.
Wohlbefinden vs. Wirtschaft
Wenn die Klimakrise schäden verursacht, gibt es unterschiedliche Arten sie zu messen. Man kann den reinen wirtschaftlichen Verlust berechnen. Oder auch das Wohlbefinden der Menschen berücksichtigen. Tut man das, dann zeigt sich, dass arme Haushalte doppelt so viel Verlust verzeichnen als wenn man nur die wirtschaftlichen Schäden berücksichtigen würde.
diverse FAQs
Am Ende werfen wir noch einen Blick auf die FAQs. Nämlich diese:
Was sind die Ziele von Klimaanpassung? → Risiko verringern und Widerstandsfähigkeit verbessern
Ist die Anpassung an die Klimakrise dringen? → Ja
Was stellt eine erfolgreiche Anpassung dar? → Sie muss auch gerecht sein, effektiv sein und man muss die Risiken der Anpassung berücksichtigen
Was ist transformative Anpassung? → Das System muss sich ändern. Und entweder transformieren wir es vorsätzlich und gewollt. Oder die Transformation kommt erzwungen und ungewollt…
Vorschau auf die nächste Folge
In der nächsten Folge des Podcasts werden wir uns mit Kapitel 2 von WGII beschäftigen und da geht es um Wasser. Und Bäume!
Weiterführende Informationen
Kapitel 1 des zweiten Teils vom Klimabericht ist hier als pdf downloadbar.
Kontakt und weitere Projekte
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Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.
Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.
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