DK156 - Day Zero: Die Wasserknappheit ist schon da
Shownotes
DK156 - Day Zero: Die Wasserknappheit ist schon da
Und: Wie kriegen verhindern wir die kommende Trockenheit?
"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lasen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.
In Folge 156 wird es trocken. Wir reden über die durch die Klimakrise verursachte Wasserknappheit. Eine neue Studie zeigt: Das wird kein Problem, das wir in Zukunft bekommen, sondern ist ein Problem, das wir jetzt schon haben. Das Wasser wird knapp werden, auch bei uns in Europa.
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Das Wasser wird knapp
Wir reden über die Studie “The first emergence of unprecedented global water scarcity in the Anthropocene”, die sich mit “Day Zero Droughts” beschäftigt. Der Begriff „Day Zero“ steht, vereinfacht gesagt, für den Tag, an dem kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt. Er wurde 2018 bekannt, als Kapstadt in Südafrika kurz vor einem solchen Tag stand. Nach drei extrem trockenen Jahren (2015–2018) waren die Reservoirs nahezu leer. Nur durch unerwartete Regenfälle im Winter konnte die Stadt den „Day Zero“ knapp vermeiden. Dieses Beispiel zeigt, wie kritisch die Wasserversorgung werden kann, wenn Dürre und hohe Nachfrage zusammentreffen.
Wichtig ist auch der Unterschied zwischen Dürre und Wasserknappheit: Dürre beschreibt meteorologische Phänomene wie ausbleibenden Niederschlag und sinkende Bodenfeuchtigkeit, während Wasserknappheit zusätzlich technische, soziale und wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt – etwa Wasserqualität, Infrastruktur, Speicherung und Verbrauch.
Die Studie: Beispiellose Wasserknappheit im Anthropozän
Die Studie untersucht, wann und wo auf der Erde Wasserknappheit erstmals eindeutig auf menschlichen Einfluss zurückgeführt werden kann. Dazu verwendet sie mehrere Indizes:
- SPEI₄₈ (Standardized Precipitation Evapotranspiration Index): misst Trockenheit, also Niederschlag minus Verdunstung.
- SRFI₄₈ (Standardized River Flow Index): beschreibt den Rückgang des Flussabflusses.
- SWSI₄₈ (Standardized Water Scarcity Index): Verhältnis von Wasserangebot zu Verbrauch – Werte unter 1 deuten auf Knappheit hin.
Die Forschenden nutzten zwei Klimaszenarien, um die Entwicklung bis zum Jahr 2100 zu simulieren:
SSP2-4.5 (moderate Klimaschutzmaßnahmen) und SSP3-7.0 (hohe Emissionen).
Ein Blick in die Zukunft
Abbildung 1 zeigt deutlich: Gegen Ende des 21. Jahrhunderts werden fast alle Regionen einem hohen Risiko für schwere, langanhaltende Dürreperioden ausgesetzt sein. Besonders betroffen sind:
- der Westen der USA
- die Mittelmeerregion
- Nord- und Südafrika
- Indien
- Nordchina
- Südaustralien
In vielen dieser Gebiete treten künftig mehrere Extremereignisse gleichzeitig auf: mehrjährige Niederschlagsdefizite, geringere Flussabflüsse und akute Wasserknappheit. Damit entsteht das, was die Forschenden als Day Zero Drought (DZD) bezeichnen – ein zusammengesetztes, mehrjähriges Extremereignis.
Der Zeitpunkt des ersten Auftretens (Time of First Emergence)
Die Studie führt ein zentrales Konzept ein: die Time of First Emergence (ToFE). Sie beschreibt das erste Jahrzehnt, in dem mit mindestens 99 % Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden kann, dass eine DZD vom Menschen verursacht wurde. Grundlage ist der FAR (Fraction of Attributable Risk) – der Anteil des Risikos, der auf menschliche Einflüsse zurückgeht. Ein FAR von 1 bedeutet, dass ein Ereignis ohne menschliches Zutun gar nicht aufgetreten wäre.
Abbildung 2 zeigt die Ergebnisse: Bereits zwischen 2020 und 2030 erleben 19 % der Landfläche der Erde ihre erste vom Menschen verursachte DZD. Bis 2030 steigt der Anteil auf 35 %, und bis zum Ende des Jahrhunderts werden rund 75 % der Landoberfläche mindestens einmal ein solches Ereignis erfahren.
Wenn Dürre zur Dauerkrise wird
Ein weiterer entscheidender Parameter ist die Waiting Time – die Zeitspanne zwischen dem Ende einer DZD und dem Beginn der nächsten. In vielen Regionen ist diese Wartezeit kürzer als die Dauer des Ereignisses selbst. Das bedeutet: Die Erde hat keine Zeit zur Erholung. Besonders kritisch sind der Mittelmeerraum, Südafrika, Australien und Teile Asiens. In etwa 12 % der betroffenen Gebiete herrscht fast durchgehend Wasserknappheit.
In Amerika und Nordafrika treten DZD-Ereignisse seltener auf, dauern dann aber besonders lange.
Millionen Menschen ohne Wasser
Laut der Studie werden unter dem Szenario SSP3-7.0 mehr als 753 Millionen Menschendirekt von DZD-Ereignissen betroffen sein – davon 467 Millionen in Städten und 286 Millionen auf dem Land. Städte sind besonders gefährdet, da dort die Wassernachfrage durch Bevölkerungswachstum und Wirtschaftstätigkeit schneller steigt als das Angebot. Auch wenn urbane Infrastrukturen meist besser ausgebaut sind, bleibt die Anfälligkeit groß – mit Folgen für Energieversorgung, Hygiene und soziale Stabilität.
Bei einer globalen Erwärmung von nur 1,5 °C – also dem Ziel des Pariser Klimaabkommens – wären immer noch 488 Millionen Menschen betroffen. Selbst bei Einhaltung dieses Ziels bleibt das Problem also bestehen.
Strategien gegen die Wasserkrise
Die Forschenden betonen, dass die Lösung nicht allein in technischen Maßnahmen liegt. Es braucht ein Zusammenspiel von lokalem Wissen, kooperativem Wassermanagement, angepasster Governance und vielfältigen Strategien:
- Neuplanung und Anpassung von Wasserreservoirs
- Entsalzung von Meerwasser
- Regenwassernutzung
- Abwasserwiederverwertung
Gleichzeitig müssen Investitionen in klimaresiliente Infrastrukturen steigen, um einen nachhaltigen Zugang zu Wasser zu sichern – auch in Mitteleuropa. Denn, wie der Wasserexperte Thorsten Wagener von der Universität Potsdam erklärt:
„Andere Regionen sind zwar trockener, aber wir haben uns an eine hohe Wasserverfügbarkeit angepasst und sind daher oft empfindlicher für zukünftige Dürren.“
(Quelle: scinexx.de – Städten könnte schon bald das Wasser ausgehen)
Er verweist auf aktuelle Beispiele: Die Reisernte im Norden Italiens ist wegen niedriger Wasserstände im Po eingebrochen, Frankreich musste Kraftwerke drosseln, da Flusswasser zu warm wurde, und der Rhein war streckenweise nicht mehr schiffbar.
Fazit: Wir leben mitten im Zeitalter der “First Emergence of Unprecedented Global Water Scarcity”. Die beispiellose Wasserknappheit ist keine Zukunftsvision mehr – sie passiert jetzt.
Science Buster Buch
Das neue Buch der Science Buster heißt "AUS! - Die Wissenschaft vom Ende" und erscheint im Hanser Verlag. Tickets und Infos für die Live Show gibt es unter sciencebusters.at Live Shows Tickets für die Sternengeschichten Live Tour 2025/2026 von Florian gibt es unter sternengeschichten.live.
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Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” ab und an über Wissenschaft.
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Transkript anzeigen
Claudia: Hier ist das Klima, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise.
Claudia: Wir lesen und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.
Claudia: Jeden zweiten Montag mit Florian Freistetter.
Florian: Und mit Claudia Frick. Herzlich willkommen. Wir haben beim letzten Mal gesagt,
Florian: oder ich habe beim letzten Mal gesagt, wir machen was Wärmeres,
Florian: weil die letzten beiden Folgen alle so kalt und feucht waren.
Florian: Aber bevor wir in die Wärme gehen, erzählst du uns noch was vom kalten letzten Mal.
Claudia: Vom sehr kalten letzten Mal, das langsam wärmer wird. Wie überraschend,
Claudia: wenn wir über das Klima reden.
Claudia: Ja, wir waren bei den Gletschern und zwar bei allen Gletschern,
Claudia: die es so gibt und haben uns angeschaut, wie in 19 Regionen der Welt die Gletschermasse
Claudia: sich verändert und wie das Ganze sich auf den Meeresspiegelanstieg auswirkt.
Claudia: Und haben gelernt, die kleinen Gletscher schmelzen rapide, schneller oder sind
Claudia: schon viel mehr geschmolzen.
Claudia: Aber sie tragen natürlich nicht so viel zum Meeresspiegelanstieg bei,
Claudia: wie die Großen, die langsam jetzt kommen.
Florian: Die Gletscher verlassen uns und das, was ich heute zu erzählen habe,
Florian: fällt auch wieder in die Sparte.
Florian: Tendenziell deprimierendes Klimathema.
Florian: Weil ich habe gesagt, ich mache was, wo es um etwas Wärmeres geht und dann habe
Florian: ich eine Arbeit gefunden, die sehr, sehr interessant war,
Florian: aber auch leicht deprimierend oder eigentlich gar nicht leicht deprimierend,
Florian: sondern eher ein bisschen dramatisch ist. Wir reden über Dürre bzw.
Florian: Genauer gesagt, wir reden über Wasserknappheit, weil Dürre und Wasserknappheit
Florian: muss ja nicht zwingend am meisten dasselbe sein.
Florian: Das werden wir gleich noch klären. Wir reden über etwas, das sich Day Zero Draught
Florian: nennt. Hast du den Begriff schon mal gehört?
Claudia: Day Zero Draught, also Tag Null Dürre, aber nein, wir haben nie gehört.
Florian: Day Zero, das ist der Tag, an dem kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt,
Florian: vereinfacht gesagt. Also der Tag, an dem das Wasser so knapp wird,
Florian: dass man wirklich die Versorgung drastisch einstrengen muss,
Florian: sodass halt nicht einfach alle mehr Wasser zur Verfügung haben.
Florian: Also da, wo du als Mensch das merkst, also nicht jetzt irgendwie Dürre,
Florian: da ist halt dann das Feld trocken oder Dürre, da muss die Ernte vernichtet werden
Florian: oder die Pflanzen sterben ab.
Florian: Sondern wirklich du als Mensch in deiner Stadt, in deiner Region,
Florian: drehst den Hahn auf und kriegst kein Wasser mehr oder kriegst die Info,
Florian: ja, du musst jetzt Wasser rationieren und es gibt irgendwie einmal am Tag ein
Florian: Tanklaster, der bei dir vorbeikommt, da kannst du dir was abzapfen.
Florian: Also wirklich Auswirkungen, die du spürst.
Florian: Das ist der Day Zero, das ist der Tag, an dem das passiert und damit ist jetzt
Florian: nicht einfach nur ein Tag gemeint, sondern der Start einer entsprechenden Phase,
Florian: bis das halt wieder vorbei ist. Wir werden das aber alles noch im Detail klären.
Florian: Dieser Begriff Day Zero ist populär geworden 2018, als es in Südafrika,
Florian: in Kapstadt, so eine extreme Dürre- und Wasserknappheit gab.
Florian: Ich erinnere mich vage, dass, glaube ich, du mal davon was erzählt hast in einer früheren Folge.
Claudia: Ja, ich kann mich daran auch erinnern, aber jetzt frag mich nicht nach dem Kontext
Claudia: genau, aber wir haben es schon mal besprochen.
Florian: Ja, das erinnere ich mich auch noch. Also irgendwo in unseren alten Folgen wird
Florian: es das geben. Das war 2015, da ist drei Jahre lang extrem wenig Regen gefallen.
Florian: In einem der Flüsse dort war der niedrigste Wasserstand seit 1904,
Florian: das größte Reservoir der Gegend war leer. Und Kapstadt hat diesen Day Zero-Tward
Florian: gerade noch so vermieden, weil 2018 dann im Winter ein bisschen mehr Regen gefallen ist als sonst.
Florian: Aber das hat damals schon gezeigt, es kann kritisch werden, sowas.
Florian: Und ich erwähne jetzt nochmal den Unterschied zwischen Dürre und Wasserknappheit, weil der relevant ist.
Florian: Dürre, da geht es um meteorologisches Zeug, also Niederschlag,
Florian: Bodenfeuchtigkeit und so weiter, Wasserstand in Flüssen.
Florian: Bei Wasserknappheit geht es um das natürlich auch, aber um mehr.
Florian: Da geht es halt auch um die Wasserqualität, um die Speicherung,
Florian: um die Leitungen, um den Bedarf und so.
Florian: Weil wenn halt kein Wasser da ist, aber es braucht doch keiner was,
Florian: aus welchem Grund auch immer, dann hast du doch keine Wasserknappheit.
Florian: Also das spielt da auch noch alles mit rein. Also es ist eher nicht nur eine
Florian: hydrologische, wissenschaftliche, naturwissenschaftliche Betrachtung des Themas,
Florian: sondern eben auch eine technische, soziologische Betrachtung des Themas,
Florian: mit der wir uns jetzt beschäftigen werden.
Florian: Und die Arbeit, die sich das angeschaut hat, die ist recht neu,
Florian: die ist im September durchgeführt.
Florian: 2025 erschienen und trägt den, naja, wie gesagt, dramatischen Titel The First
Florian: Emergence of Unprecedented Global Water Scarcity in the Anthropocene.
Florian: Also das erste Auftauchen einer beispielslosen globalen Wasserknappheit im Anthropocene.
Claudia: Ja, ist es denn die, von der du gerade geredet hast?
Florian: Nein, nein, nein, wir reden jetzt nicht über Kapstadt, das kommt nicht vor,
Florian: sondern es geht wirklich global.
Florian: So wie bei dir die Gletscher letztes Mal global waren, schauen wir uns jetzt
Florian: das globale Wasserknappheitsphänomen an.
Florian: Ich zitiere jetzt noch einmal das, was in der Einleitung dieser Arbeit steht
Florian: über diese Day Zero Torts.
Florian: Die sagen da, Day Zero Torts steht für eine akute Wasserknappheit,
Florian: die durch das gleichzeitige Auftreten mehrjähriger Niederschlagsdefizite,
Florian: den Rückgang des Flussabflusses und eine hohe Wassernachfrage ausgelöst wird
Florian: und zu einer kritischen Erschöpfung der Reservoirs führt.
Florian: Daher handelt es sich bei DZD um ein mehrjähriges, zusammengesetztes Extremereignis,
Florian: das aus dem gleichzeitigen Auftreten mehrerer miteinander verknüpfte Ereignisse entsteht.
Florian: Also das ist es, worüber wir reden. Und in der Arbeit haben sie sich im Prinzip, naja...
Florian: Ganze Welt angeschaut mit entsprechenden Modellen und Prognosen und geschaut,
Florian: wann wird das wo das erste Mal auftreten.
Claudia: Ah, Zukunft also auch.
Florian: Genau, vor allem Zukunft. Also es geht jetzt nicht um eine Beschreibung,
Florian: was ist da passiert in Kapstadt oder anders, wo sowas passiert ist,
Florian: sondern eine Prognose, wann wird das in welcher Region das erste Mal passieren.
Florian: Also wann müssen wir in Mitteleuropa mit sowas rechnen, wann muss man in Nordamerika
Florian: mit sowas rechnen und so weiter. Das ist das Thema, mit dem wir uns heute beschäftigen werden.
Claudia: Okay, ja, das ist durchaus ein runterziehendes Thema, aber sehr wichtig zu wissen.
Florian: Genau, und das ist etwas, was in der Form noch nicht so gemacht worden ist,
Florian: weil Studien, die sich bisher mit sowas beschäftigt haben,
Florian: mit dieser soziophysischen Wasserknappheit, wie sie es genannt haben,
Florian: die haben sich eben vor allem in der Vergangenheit mit Kapstadt beschäftigt,
Florian: die haben halt dieses Kapstadt-Ereignis analysiert.
Florian: Aber so eine globale Studie in der Form, die gab es noch nicht.
Florian: Und es ist klar, dass das Klima da eine Rolle spielt, weil das haben wir auch
Florian: schon in den vergangenen Folgen, oder du hast das, glaube ich,
Florian: in den vergangenen Folgen erzählt.
Florian: Ja, wenn die Klimakrise weitergeht, dann wird der Wasserkreislauf durcheinander gebracht.
Florian: Diese Evapotranspiration, also das, was die Pflanzen mit dem Wasser machen,
Florian: das verändert sich, die Nass-Trocken-Zyklen fluktuieren und so weiter.
Florian: Das heißt, das ist alles relevant. Und wenn man diese Wasserknappheit noch mit
Florian: berücksichtigen will, muss man eben das Ganze technisch auch noch mit entsprechend
Florian: berücksichtigen, weil Wasserknappheit herrscht, wenn
Florian: die Nachfrage nach Frischwasser das Angebot übersteigt, inklusive aller Reservoirs, die du hast.
Florian: Das heißt, die müssen da auch in der Studie mit drin sein. Also ist ein bisschen
Florian: ein aufwendiges Ding, aber man kann es machen, wenn man weiß, wie es geht.
Claudia: Also es klingt wie jede Simulation rund ums Klima ein bisschen komplex.
Florian: Genau. Sie haben sich in dieser Arbeit zwei Szenarien genommen.
Florian: Diese aus vergangenen Folgen schon gut bekannten Shared Socioeconomic Pathways.
Florian: Sie haben die extremen Pathways weggelassen, also den, wo alles super läuft,
Florian: den, wo wir sofort die besten Klimaschutzmaßnahmen machen und den,
Florian: den allerschlechtesten, haben sie auch weggelassen, sondern so die dazwischen,
Florian: also den SSP 3.7 und SSP 2.4.5 heißen sie offiziell.
Florian: Also der eine sagt, wir machen moderate Klimaschutzmaßnahmen in Zukunft und
Florian: der andere sagt, wir machen hohe Emissionen in Zukunft.
Florian: Die haben sie hergenommen und dann diverse Indizes, die mir alle unbekannt waren,
Florian: aber die es gibt und die relevant sind.
Florian: Also einmal den Standardized Precipitation Evapotranspiration Index über 48 Monate.
Florian: Das ist der SPEI 48, falls den zufälliger kennt, ist im Wesentlichen Niederschlag minus Verdunstung.
Florian: Das kommt was runter und es verdunstet was und wenn dieser Index negativ ist,
Florian: dann hast du eine Trockenheit.
Florian: Dann weißt du mal, okay, es ist trocken. Muss jetzt noch nichts Schlimmes sein,
Florian: aber es ist mal ein Index.
Florian: Dann gibt es den Standardized River Flow Index.
Florian: Da geht es darum, wie stark sinkt der Abfluss der Flüsse und je niedriger dieser
Florian: Index ist, desto weniger Wasser
Florian: gibt es in den Flüssen. Dann gibt es den Standardized River Flow Index.
Florian: Der Standardized Water Scarcity Index, der misst der Wasserangebot im Verhältnis
Florian: zu Wasserverbrauch und wenn dieser
Florian: Index kleiner als 1 ist, dann ist die Nachfrage größer als das Angebot.
Florian: Und die haben sie mal erhoben, diese Indices, oder halt gerechnet oder nachgeschlagen.
Florian: Ich weiß nicht, was man da jetzt genau macht mit diesen Indices.
Florian: Aber man kann sich das anschauen in Abbildung 1 der Arbeit.
Florian: Die ist auch frei verfügbar. Das heißt, da könnt ihr, das hört auch gerne alle,
Florian: euch in den Show Notes auf den entsprechenden Link klicken und diese Abbildung
Florian: anschauen. Das kannst du jetzt auch machen, Claudia.
Claudia: Ja, bin dabei. Viele Weltkarten.
Florian: Viele Weltkarten, ja, weil wir haben hier einmal die Welt in der Vergangenheit.
Florian: Das ist so die präindustrielle Periode 1850 bis 1899.
Florian: Das ist für alles so die Grundlinie. Dann die nahe Zukunft. Das ist quasi ab jetzt.
Florian: Bis so 2,50 und die ferne Zukunft, das ist so 2,70 bis zum Ende des Jahrhunderts, 2100.
Florian: Und du hast eben für jede dieser drei Zeiträume eine Weltkarte und dann nochmal
Florian: eine Weltkarte für jeden Index, den ich gerade erwähnt habe.
Claudia: Ah, ja, okay.
Florian: Wir könnten uns zum Beispiel jetzt mal die drei Weltkarten in der ganz linken Spalte anschauen.
Florian: Dann sehen wir, wie es früher war. Rote Zahlen bedeuten kleine Zahlen oder negative Zahlen.
Florian: Das heißt, rot ist generell schlecht, weil ich habe vorhin ja gerade gesagt,
Florian: wenn diese Indizes klein sind oder negativ sind, dann ist das eher schlecht.
Florian: Und wenn man jetzt anschaut, so wie es war es früher, so die Vergangenheit,
Florian: die Baseline, dann sehen wir halt, dass wir dort rot haben, wo man ja damit
Florian: rechnet, dass da irgendwas in Sachen Dürre Wasserknappheit herrscht.
Florian: Also so Afrika, Nordafrika, da wo halt so die klassischen Wüstengebiete sind.
Florian: Indien ist auch ein bisschen rot. Also das ist das, wo man damit rechnet,
Florian: dass es da trocken ist und dass es da vielleicht Wasserknappheit gibt.
Claudia: Ja, Wüstenregionen würde ich davon ausgehen, dass es keine Wüste wäre,
Claudia: wenn die Indizes anders wären.
Florian: Wir sind jetzt noch nicht bei der Wasserknappheit an sich, sondern wir sind
Florian: immer noch bei den Indizes.
Florian: Und da sieht man halt, ja, da gibt es halt Probleme mit Niederschlag,
Florian: mit Trockenheit, mit zu wenig Wasser in den Flüssen, gibt es halt da in Afrika
Florian: und in Indien und ein paar anderen verstreuten Regionen.
Florian: Und die letzte Karte, die sagt uns halt dann, wo führt das zu Problemen für
Florian: Menschen, wo gibt es denn eben echte Wasserknappheit.
Florian: Und da sehen wir halt, ja, diese Wasserknappheitsprobleme, die gibt es dann
Florian: halt eben in den nordafrikanischen Staaten, Die gibt es dann eben in Indien,
Florian: die gibt es dann auch da oben, so was ist das für eine Ecke?
Florian: China, im nördlichen China.
Florian: Das war früher. Und jetzt können wir uns die anderen beiden Spalten anschauen,
Florian: die nahe und die ferne Zukunft und sehen auf den Weltkarten noch nicht so wahnsinnig viel, weil es
Florian: sehr kleine Weltkarten sind, aber wir sehen es tendenziell röter. Also vor allem...
Claudia: Ja, Far Future sieht schon sehr rot aus.
Florian: Genau, also vor allem dieser Precipitation Ever-Bot Transpiration Index,
Florian: der Trockenheit anzeigt, da sehen wir in der Far Future, da ist ziemlich viel rot.
Florian: Da ist eigentlich ganz Süd- und Mitteleuropa rot, Halb Afrika ist rot,
Florian: Australien ist rot, Asien ist sehr rot, Nord- und Südamerika ist rot, also es ist überall rot.
Florian: Also es wird überall trocken werden, was das angeht.
Florian: Und muss sich noch nicht zwingend jetzt da auswirken auf die Wasserknappheit,
Florian: wie wir dann in der untersten rechten Weltkarte sehen.
Florian: Da schaut es auf den ersten Blick nicht so sehr anders aus, als auf den anderen
Florian: Weltkarten, was die Wasserknappheit angeht.
Florian: Im Detail aber dann schon, das werden wir dann später noch sehen.
Florian: Also wenn man sich diese Daten anschaut, dann sieht man, dass,
Florian: ja, ich zitiere jetzt wieder ein paar Mal aus den Arbeiten, also aus der Arbeit,
Florian: was Sie da gesagt haben. Gegen Ende des 21.
Florian: Jahrhunderts sind fast alle Regionen einem hohen Risiko für ausgeprägte und
Florian: anhaltende schwere Dürreperioden ausgesetzt.
Florian: Das ist das, was man in dem Bild oben rechts sieht, der Weltkarte,
Florian: wo halt die ganze Welt Probleme hat mit Trockenheit, mit Dürre.
Florian: Für die nahe Zukunft, das ist das Eck in China zum Beispiel,
Florian: für die nahe Zukunft wird ein deutlicher Rückgang des Wasserstands des Yangtze-Flusses
Florian: prognostiziert, gefolgt von einem leichten Anstieg in der ferneren Zukunft.
Florian: Der Anstieg in der ferneren Zukunft, der hat mit dem zu tun,
Florian: was du letztens erzählt hast, weil der Anstieg des Abflusses in der ferneren
Florian: Zukunft wird durch vermehrte Schneeschmelze und Niederschläge verursacht.
Florian: Also das kann sich dann auch wieder ändern, weil natürlich die Erwärmung dann
Florian: wieder irgendwo was abschmelzen lässt und dann ändert sich die Wassersituation.
Claudia: Ach, ja okay, das erklärt, weil ich habe mich auch gesehen, man sieht,
Claudia: dass es auch in manchen Regionen deutlich blauer wird, also deutlich feuchter.
Claudia: Ja, stimmt, ich sehe Gletscherregionen und Regenwald und so.
Florian: Genau. Die Ausweitung der von Wasserknappheit betroffenen Regionen zeigt eine
Florian: Verstärkung des SWSI, das ist dieser Wasserknappheitsindex, insbesondere im
Florian: Westen der Vereinigten Staaten, in den Mittelmeerregionen,
Florian: in Nord- und Südafrika, in Indien, Nordkina und Südaustralien.
Florian: Ja, also da wird es mit der Knappheit schwieriger.
Florian: Und wenn man alle Daten kombiniert, alle Indizes kombiniert,
Florian: dann sagen sie in der Arbeit folgendes.
Florian: Folglich zeigen unsere Ergebnisse, dass mehrere Regionen gleichzeitig unter
Florian: extremer Trockenheit leiden werden.
Florian: Das erkennt man eben an diesem Trockenheit-Verdunstungsindex,
Florian: wenn der unter minus 1,5 liegt.
Florian: Unter dieser Trockenheit leiden werden, einer anhaltenden Verringerung des Flussabflusses
Florian: und einer chronisch akuten Wasserknappheit, definiert durch einen Wasserscarsity-Index von unter 0,6.
Florian: Also es wird in der Zukunft Regionen geben, wo gleichzeitig extreme Trockenheit
Florian: herrscht, wenig Wasser im Fluss und akute chronische Wasserknappheit.
Claudia: Also wenn man diese Sachen alle kombiniert, klingt das einfach nach nicht gut.
Florian: So und jetzt kommt der spannende Teil, nämlich die Time of First Emergence.
Claudia: Also wann es das erste Mal eintritt.
Florian: Diese Time of First Emergence ist definiert als das erste Jahrzehnt,
Florian: in dem der Anteil des zurechenbaren Risikos, da sind ganz viele neue Wörter
Florian: dabei, nur für mich neue Wörter, ich werde es dann alle gleich erklären.
Florian: Also die Time of First Emergence ist definiert als das erste Jahrzehnt,
Florian: in dem der Anteil des zurechenbaren Risikos für die Day Zero Tort den Wert von 0,99 überschreitet.
Florian: Das heißt, der Anteil des zurechenbaren Risikos oder, wenn du noch eine Abkürzung haben willst,
Florian: Fraction of Attributable Risk, FAR, beschreibt, wie groß ist der Anteil des
Florian: Risikos, der auf menschliche Einflüsse zurückgeht.
Florian: Also wir schauen uns irgendwas an, das ist wieder so ein bisschen Attributionsforschung,
Florian: wir schauen uns irgendwas an und dann kann man diese Fraction of Attributable
Florian: Risk berechnen und wenn das 0 ist, dann weiß man, okay,
Florian: das Ereignis ist vollständig natürlich und bei einem Fahrwert von 1 weiß man,
Florian: das Ereignis wäre ohne menschlichen Einfluss definitiv überhaupt nicht aufgetreten.
Florian: Und wenn wir jetzt sagen, wir wollen Ereignisse haben mit 99 Prozent oder einen
Florian: Fahrwert von 0,99, dann sagen wir, okay, wir schauen uns jetzt mal nur das an,
Florian: was wirklich ja quasi sicher vom Menschen gemacht ist.
Florian: Dieser Time of First Emergence, das ist eben der Zeitpunkt, an dem ein bestimmtes
Florian: Klimaereignis zum ersten Mal eindeutig auf menschlichen Einfluss zurückgeführt werden kann.
Florian: Weil Wasserknappheiten und Dürren gibt es ja auch so.
Florian: Das hat ja im Prinzip, muss das nichts mit der Klimakrise zu tun haben.
Florian: Aber wir schauen uns jetzt nicht an, wann passiert das, sondern wann können
Florian: wir mit Sicherheit sagen, dieses Ereignis, diese Day Zero Trial,
Florian: die wir in unserer Simulation sehen,
Florian: Wann können wir sagen, das ist jetzt definitiv auf den menschlichen Einfluss zurückzuführen?
Claudia: Spannend, ja.
Florian: Das ist der Zeitpunkt, ab dem sich eben das Klima so stark verändert hat im
Florian: Verhältnis zu unserer Baseline, dass natürliche Schwankungen des Ereignis nicht mehr erklären können.
Florian: Das heißt, wir schauen jetzt, wann ist der Anteil des zurechenbaren Risikos
Florian: für so eine Day Zeroed World größer als 0,99?
Florian: Wann lässt sich also mit hoher Sicherheit nachweisen, dass eine extreme mehrjährige
Florian: Wasserknappheit nicht mehr natürlich, sondern eben durch den menschengemachten
Florian: Klimawandel verursacht ist?
Florian: Dieser Zeitpunkt, wann wir das nachweisen können, wann wir sagen können,
Florian: okay, jetzt ist das durch die Klimakrise passiert, dass dieser Zeitpunkt in
Florian: Jahrzehnten gemessen, das ist diese Time of First Emergence in unserem Fall.
Claudia: Okay, jetzt bin ich gespannt, wie sie sich verteilt.
Florian: Ja, das können wir uns in Abbildung 2 der Arbeit anschauen.
Florian: Da sehen wir wieder eine Weltkarte diesmal und so ein komisches Kreisding.
Claudia: Das komische Kreisding, sie erinnert mich an die Grenzen, die globalen Grenzen,
Claudia: aber ich glaube, das ist es nicht.
Florian: Nein, also da passiert das Folgende, wir sehen zuerst mal die Weltkarte.
Florian: Da haben sie halt die Welt eingeteilt in, was man so macht, sind so Bereiche,
Florian: Regionen, Flächen und da sind verschiedene Orte markiert, farbig.
Florian: Und die farben die zeigen halt genau diese time of first emergence wenn die
Florian: punkte blau sind grün dann,
Florian: Das Ding schon passiert in der Vergangenheit. Also blau fängt so 1900 an,
Florian: grün geht so bis in die 1970er.
Florian: Also wenn da Punkte sind und wir sehen so in Afrika, sehen wir so blau-grüne
Florian: Punkte zum Beispiel, da ist das schon passiert. Da muss man nichts mehr in die
Florian: Zukunft prognostizieren.
Florian: Da kann man jetzt schon sagen, okay, da ist das schon passiert.
Florian: Dieses Ereignis, da hatten wir eben schon solche extremen mehrjährigen Wasserknappheiten
Florian: vom Menschen verursacht.
Florian: Da ist die Time of First Emergence in der Vergangenheit.
Florian: Wenn wir so gelb-orange Punkte haben, dann sind wir so in den 2000ern bis 2020ern,
Florian: Da ist die Time of First Emergence jetzt. Und wenn die Punkte rot-lila sind,
Florian: dann gehen wir halt so in die 2050er bis 2100.
Florian: Da liegt die Time of First Emergence in der Zukunft.
Florian: Und da, wo es grau ist, da passiert nichts.
Florian: Also da haben wir anscheinend bis 2100 keine First Emergence,
Florian: beziehungsweise halt ja nichts, was wir da irgendwo mit ausreichender hoher
Florian: Sicherheit dem Menschen gemachten Klimamandel zuordnen können.
Claudia: Unter den Szenarien.
Florian: Genau, da passiert jetzt mal bis 2100 nichts. Vielleicht kommt die dann im nächsten
Florian: Jahrhundert, aber in dem Fall interessiert uns nur das aktuelle Jahrhundert.
Florian: Also da kann man sich auf der Karte anschauen, wo das passiert.
Florian: Und wie gesagt, in Afrika gibt es schon was, wo es in der Vergangenheit war.
Florian: Da gibt es so einen großen rot-orangen Blob. Das ist so im westlichen,
Florian: nordwestlichen Afrika, in Südafrika.
Florian: Also da sind alles so Punkte, wo man so in den nächsten Jahrzehnten damit rechnen
Florian: kann, dass was passiert.
Florian: So in Asien, Australien kann man in der ferneren Zukunft mit was rechnen.
Florian: Aber auch da wieder, die Weltkarte ist jetzt nicht so extrem informativ,
Florian: weil es halt eine sehr kleine Weltkarte ist und nicht hoch aufgelöst.
Claudia: Die Pixel sind sehr klein.
Florian: Viel interessanter ist das Kreis-Dingsi-Diagramm. Da sieht man nämlich,
Florian: wie viel Landfläche sieht ihre erste Day Zero-Tort in welchem Jahrzehnt.
Florian: Also sie haben einfach die Meere natürlich mal ignoriert, weil die spielen bei
Florian: Wasserknappheitsproblemen keine Rolle.
Florian: Aber die gesamte Landfläche genommen und dann eben jetzt quasi mal alle blauen
Florian: Punkte zusammengenommen, alle roten Punkte zusammengenommen und so und haben das dann aufgeteilt.
Florian: Also man sieht, dass 19 Prozent,
Florian: Landfläche, also 19 Prozent von dem, was wir haben an Land, sieht ihre erste
Florian: Day Zero-Tort um 2020 herum.
Florian: Das ist der große rote Balken. 16 Prozent der Landfläche der Welt sieht die
Florian: erste Day Zero-Tort um 2030 herum und so weiter. Das ist gemeint mit diesen Fractions.
Florian: 12 Prozent sehen es um 2040 herum.
Florian: 8 Prozent wird diese Day Zero-Tort das erste Mal um 2050 herum sehen und so weiter.
Florian: Das meinte ich, was dramatisch ist an dem Thema, Weil das Ärgste kommt jetzt gerade.
Florian: Wir sind jetzt gerade in den 2020ern, wo die Mehrheit der Regionen der Welt
Florian: ihre erste Day Zero-Tort sehen wird. Also jetzt, nicht in ferner Zukunft, sondern jetzt.
Florian: In ferner Zukunft passiert auch was, aber jetzt, die nächsten,
Florian: dieses und nächstes Jahrzehnt, das sind die, wo wir wirklich 30 Prozent,
Florian: ein Drittel diese Day Zero-Tort erleben werden.
Claudia: Das ist ein großer Rotarbeiten.
Florian: Das Schlimmste kommt jetzt. Bereits jetzt sehen die ersten Regionen vom Menschen
Florian: verursachte Day Zero-Torts und drei Viertel, drei Viertel der Erdoberfläche
Florian: werden bis Ende des Jahrhunderts zumindest einmal so ein Ereignis erleben.
Florian: Drei Viertel sind viele Viertel.
Claudia: Ja, drei Viertel sind eigentlich fast alle, ja.
Florian: 14 Prozent der globalen Reservoirs, und das sind jetzt wirklich so die Wasserspeicher,
Florian: wo wir das Wasser aufheben, das wir brauchen zum Trinken, zum Kochen.
Claudia: Fürs Leben und alles, ja.
Florian: 14 Prozent der globalen Reservoirs, die könnten austrocknen,
Florian: was halt besonders blöd ist für Regionen, die auf solche künstlichen Wasserspeicher angewiesen sind.
Florian: Und das ist zum Beispiel Südafrika, das ist Kalifornien, ist aber auch der Mittelmeerraum.
Claudia: Stimmt. Und gerade Kalifornien, die ja sehr viel mit Staudamm und so weiter arbeiten.
Florian: Und je nach Klimaszenario können 22 oder 35 Prozent der dürregefährdeten Regionen
Florian: jetzt in diesem Jahrzehnt, also zwischen 2020 und 2030, erstmals mit starker
Florian: Wasserknappheit konfrontiert sind.
Florian: Also je nach Klimaszenario sind es vielleicht sogar 35 Prozent,
Florian: die halt wirklich in diesem Jahrzehnt erstmals diese starke Wasserknappheit haben.
Florian: So, jetzt haben wir noch eine Zahl oder einen Parameter, den Sie noch berechnet
Florian: haben, und zwar die Waiting Time.
Claudia: Das klingt nicht gut, aber ja.
Florian: Waiting Time ist die Zeitspanne zwischen dem Ende eines, die Zero-Tour-Ereignisse,
Florian: und dem Beginn des nächsten.
Claudia: Ach, ja, natürlich, wenn ich nur eins, nein.
Florian: Nur weil es einmal passiert ist, heißt das nicht, dass es nicht nochmal passieren kann.
Florian: Und das kann man sehr gut beantworten, weil die haben wir das in der Simulation
Florian: alles jetzt schon simuliert.
Florian: Das heißt, da sind ja alle DCT-Ereignisse drin bis 2100 und dann braucht man
Florian: die halt nur noch entsprechend sortieren.
Florian: Funktioniert das? Und das haben die gemacht und dann sieht man erstmal,
Florian: so ein Day Zero-Droid-Ereignis kann mehrere Jahre dauern.
Florian: Das ist nichts, wo mal hier so eine Woche weniger aus dem Hahn kommt,
Florian: sondern das kann jahrelang dauern.
Florian: Und in vielen Regionen ist die Wartezeit, die Waiting Time, kürzer als die Dauer
Florian: dieses Wasserknappheitsereignisses.
Florian: Das heißt, du hast keine Zeit für die Erholung, für irgendwas dazwischen.
Florian: Es ist so, wie wenn nach, keine Ahnung, vier Jahren Pandemie ein Jahr nichts
Florian: ist und dann haut dir gleich die nächste Pandemie rein.
Florian: Das können wir uns vielleicht alle eher vorstellen, weil wir haben hier weniger
Florian: Wasserknappheit erlebt, aber wir haben alle erlebt, wie sehr so ein paar Jahre
Florian: lang Pandemie den Normalzustand aushebelt und alles durcheinander bringt und
Florian: wie lange es gedauert hat, bis sich danach alles wieder eingespielt hat.
Florian: Und wenn man sich jetzt vorstellt, dass nach einem Jahr, wo wir gerade angefangen
Florian: haben, uns wieder zu normalisieren, wenn ein Jahr später gleich die nächste
Florian: Pandemie genauso wieder voll reinknallt, mit Lockdowns und allem drum und dran, naja, wäre blöd.
Florian: Aber kann passieren, man kann da Pandemie genauso passieren,
Florian: ist halt nicht passiert, aber bei den Day Zero Torts tatsächlich kann das passieren
Florian: und zeigt die Simulation, passiert auch.
Florian: Und wo passiert das? In Teilen Asiens, in Australien, in Südafrika und im Mittelmeerraum.
Florian: Ich werde noch öfter Mittelmeerraum sagen, weil der sehr, sehr anfällig ist
Florian: für all das, was ich jetzt hier gerade erzählt habe. Das sind die Regionen,
Florian: wo du eben eine lange Dauer der Wasserknappheitsphase hast, aber dazwischen
Florian: eine kurze Waiting-Time.
Florian: Da ist es besonders kritisch. Ein bisschen besser haben es Amerika und Nordafrika.
Florian: Hier sind diese Ereignisse seltener, die Wasserknappheitsereignisse,
Florian: aber wenn sie passieren, dann dauern sie oft extrem lange.
Florian: Gut steigst du nirgendwo aus, aber es ist halt unterschiedlich blöd.
Claudia: Ja, es ist unterschiedlicher gerade von schlecht.
Florian: Ja, in ungefähr 12 Prozent der betroffenen Regionen ist mehr als die Hälfte
Florian: dieser Wasserknappheitsereignisse länger als die Wartezeit dazwischen.
Florian: Oder anders gesagt, in diesen Gegenden gibt es fast durchgehend Wasserknappheit
Florian: ohne echte Erholungsphase.
Florian: Wo ist das? Unter anderem im Mittelmeerraum.
Claudia: Ja.
Florian: Dann kann man sich noch anschauen, okay, wie viele Menschen betrifft es eigentlich,
Florian: weil wir haben es jetzt immer in der Landkarte gesehen, wie viele Menschen betrifft das?
Florian: Unter dem schlechteren Klimaszenario ungefähr 753 Millionen Menschen werden
Florian: solchen Wasserknappheitsereignissen ausgesetzt sein, wobei die Bevölkerung in
Florian: den städtischen Gebieten stärker betroffen ist als am Land.
Florian: Also wir werden ungefähr 467 Millionen Menschen in Städten haben,
Florian: die davon betroffen sind und ungefähr 286 Millionen Menschen in ländlichen Gebieten.
Florian: Die städtische Bevölkerung, ich zitiere ein weiteres Mal, städtische Bevölkerung
Florian: ist im Mittelmeerraum am stärksten gefährdet.
Florian: Dort sind 196 Millionen Stadtbewohner und nur 85 Millionen Landbewohner einem
Florian: Risiko ausgesetzt. Kann man sich überlegen, woran liegt das?
Florian: Weil eigentlich hast du ja in der Stadt eine gut ausgebaute Infrastruktur.
Florian: Das ist gut, dass das da ist, aber sie sind trotzdem anfällig,
Florian: weil die Städte ja wachsen.
Florian: Haben wir auch schon öfter besprochen, Städte wachsen in der Zukunft.
Florian: Und deswegen wird die Wassernachfrage steigen und das Angebot übersteigen,
Florian: wodurch diese Gebiete halt anfällig sind für alle möglichen Probleme.
Florian: Energieengpässe, dann musst du halt den häuslichen Wasserverbrauch einschränken,
Florian: dann gibt es nämlich andere soziologische, wirtschaftliche Instabilitäten und so weiter.
Florian: Also die Städte machen dieses Ding leider nicht besser, wenn man sich nicht
Florian: entsprechend vorbereitet.
Claudia: Wenn man sich nicht entsprechend vorbereitet.
Florian: Ja, da redet man auch am Ende drüber, über das entsprechend vorbereiten.
Claudia: Ich wollte gerade sagen, was heißt denn das? Okay, danke. Ja.
Florian: Wenn die Erde sich entweder um eineinhalb Grad, um zwei Grad,
Florian: um drei Grad oder um vier Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau erwärmt,
Florian: kann man sich im Detail in Abbildung 4 anschauen.
Florian: Wärme jetzt aber nicht tun, ich habe mir nur die erste Zahl rausgesucht.
Florian: Wenn die Erde sich um eineinhalb Grad erwärmt, das ist das Ziel des Pariser
Florian: Klimaabkommens, dass es nicht wärmer werden soll, das ist unsere Gegenwart,
Florian: weil wir haben quasi eineinhalb Grad globale Erwärmung.
Florian: Wenn das so ist, dann haben wir 488 Millionen betroffene Menschen.
Florian: Also wir können nicht sagen, schau
Florian: mal, dass wir das Pariser Klimaabkommen einhalten, dann wird das gut.
Florian: Sondern selbst wenn wir das haben, wenn wir es da halten könnten,
Florian: was vermutlich nicht mehr machbar ist, haben wir schon fast eine halbe Milliarde
Florian: Menschen, die betroffen sind.
Florian: Und auch da wieder 322 Millionen in der Stadt, 166 Millionen am Land.
Florian: Und die anderen Zahlen haben wir jetzt gar nicht mehr rausgesucht,
Florian: weil die werden nur noch schlimmer, wenn die globale Erwärmung stärker wird.
Florian: Das heißt, das ist nicht ein Problem, das wir kriegen werden,
Florian: das ist ein Problem, das wir haben.
Claudia: Gut, wie können wir uns vorbereiten?
Florian: Ja, was sollen wir tun? Ich kann aus dem Artikel zitieren, da klingt es dann
Florian: alles ein bisschen, ich wollte gerade sagen, es klingt trocken,
Florian: aber dann glauben alle, ich habe irgendwie einen blöden Witz gemacht und das
Florian: möchte ich eigentlich nicht machen.
Florian: Aber ja, ich lese einfach mal vor und dann können wir ein bisschen drüber reden.
Florian: Der Aufbau von Resilienz erfordert die Einbeziehung,
Florian: lokalen Wissens ein anpassungsfähiges, kooperatives Management,
Florian: Wasser-Governance sowie vielfältige Versorgungsstrategien, darunter die Neuplanung
Florian: von Wasserreservoirs, Entsalzung, Regenwassernutzung und Abwasserwiederverwertung.
Florian: Investitionen in klimaresiliente Infrastrukturen, die bislang unterfinanziert
Florian: sind, müssen ein Gleichgewicht zwischen konventionellen und innovativen Ansätzen
Florian: schaffen, um in dürregefährdeten Regionen einen nachhaltigen Zugang zu Wasser sicherzustellen.
Florian: Klingt alles ein bisschen...
Claudia: Was sind denn jetzt innovative...
Florian: Das hat natürlich alles eine Bedeutung, was ich da gerade aus der Arbeit zitiert
Florian: habe. Aber es ist halt alles so, ja, wir brauchen halt innovative Infrastrukturen,
Florian: kooperatives Management.
Florian: Im Wesentlichen könnte man es übersetzen,
Florian: wir müssen das halt gescheiter machen, als wir es jetzt machen.
Florian: Also wir müssen wirklich nicht einfach nur hier eine Straße hinbauen,
Florian: da einen Tunnel durchgraben, hier noch eine Autobahn hinklatschen,
Florian: sondern bei allem, was wir in Städten oder sonst wo tun, müssen wir an Wasser
Florian: und Wasserknappheit mitdenken.
Florian: Wir müssen mitdenken, okay, bauen wir hier vielleicht noch ein paar Wasserreservoirs
Florian: hin, damit wir was speichern können.
Florian: Können wir vielleicht mit den Leuten, die sich in der Gegend auskennen,
Florian: wenn wir da jetzt keine Ahnung, welche Regenwälder niederholzen und so weiter, vielleicht
Florian: Reden wir kurz vorher mit denen, bevor wir in den Regenwald abhacken und fragen
Florian: die, ob da wassermäßig irgendwas Spezielles abgeht.
Florian: In dem, weil die wissen vielleicht Bescheid, ja, wo können wir recyceln,
Florian: Abwasser wiederverwerten, Regenwasser nutzen?
Florian: Da kommt ja auch sehr viel Wasser so vom Himmel runter. Niederschläge haben
Florian: wir ja auch in der Klimakrise noch. Abwasser produzieren wir in der Klimakrise genauso.
Florian: Können wir das noch irgendwie nutzen oder müssen wir das einfach ins Meer kippen, das Zeug?
Florian: Ja, also all das, was ich in diesen paar trockenen Sätzen da jetzt zitiert habe,
Florian: da steckt wahnsinnig viel drin, das man bedenken sollte.
Claudia: Ja, und ich meine, das ist ja auch alles nicht so einfach mit,
Claudia: sollen wir die Reservoirs vergrößern oder neue bauen.
Claudia: Das ist ja auch ein langer Prozess und man braucht den Platz.
Florian: Ja, und jetzt zum Abschluss zitiere ich jetzt noch einen Menschen,
Florian: der mit dem Thema nichts zu tun hat.
Florian: Er hat schon was zu tun, aber er hat die Arbeit nicht mit verfasst,
Florian: aber ist Experte für Wassersysteme von der Uni Potsdam, also hat schon was mit
Florian: dem Thema zu tun und wurde zitiert in einem populärwissenschaftlichen Artikel
Florian: über die Arbeit, die ich gerade besprochen habe. Das verlinke ich auch in den Shownotes.
Florian: Das ist der Herr Thorsten Wagener von der Uni Potsdam und der sagt,
Florian: im Bezug auf Mitteleuropa, wir haben jetzt viel über Afrika und Kalifornien
Florian: und Südafrika geredet und auch über den Mittelmeerraum, aber über Mitteleuropa,
Florian: also da wo wir leben, also wir jetzt im Sinne von du und ich,
Florian: da haben wir noch nicht drüber geredet.
Florian: Und der Thorsten Wagener sagt, ja auch in Mitteleuropa müssen wir drüber nachdenken,
Florian: weil, Zitat, andere Regionen sind zwar trockener, aber wir haben uns an eine
Florian: hohe Wasserverfügbarkeit angepasst.
Florian: Also wir sind es gewohnt, drehen den Hahn auf, Wasser kommt raus, fertig.
Florian: Und es kommt so viel Wasser raus, wie ich haben will. Und deswegen,
Florian: ich zitiere weiter, wir sind daher oft empfindlicher für zukünftige Dürren.
Florian: Das heißt, auch wenn es bei uns nicht so arg ist, weil wir uns halt so dran
Florian: gewöhnt haben, dass wir Wasser haben können, wenn wir es wollen,
Florian: könnte es für uns schon problematisch werden, wenn es auch nur ein
Florian: ein bisschen trockener wird.
Claudia: Ja, wir sind quasi nicht daran gewöhnt zu haushalten oder...
Florian: Genau. Auch da erwähnt Thorsten Wagener ein paar Sachen für diese Probleme,
Florian: die fehlende Anpassungsstrategien verursachen.
Florian: Er hat gesagt, im Norden Italiens zum Beispiel ist die Reisernte eingebrochen,
Florian: weil nicht mehr genügend Wasser im Fluss Po war.
Florian: Die Energieproduktion in Frankreich musste gedrosselt werden,
Florian: weil das Flusswasser bei Niedrigstand zu warm geworden ist und eine Gefahr für
Florian: Fische und andere aquatische Lebewesen bestand. Der Rhein konnte nicht mehr
Florian: durchgehend für die Schifffahrt genutzt werden.
Florian: Also das sind alles Probleme, die halt schon aufgetreten sind und besser wird
Florian: es nicht und dann haben wir dann vielleicht auch,
Florian: trotzdem wir in Mitteleuropa noch halbwegs gut dran sind, trotzdem auch Probleme,
Florian: wenn wir uns nicht auch entsprechend Gedanken darüber machen,
Florian: wie wir in Zukunft mit dem Wasser umgehen werden.
Claudia: Ja, also ich kann mich selber aber auch schon daran erinnern,
Claudia: dass in meiner Kindheit wir Wasser sparen mussten und man durfte nicht mehr Gärten wässern.
Florian: Echt, das hatte ich, glaube ich, nicht. Kann ich mich nicht erinnern.
Claudia: Sommer, dieser eine Hitze, ich muss nochmal nachschauen, aber es waren auf jeden
Claudia: Fall ein, zwei Jahre, wo wir das hatten bei uns in der Region.
Claudia: Ja, ich glaube, sich darauf einzustellen, ist komplizierter,
Claudia: als wir denken, weil wir so wirklich da super dran gewöhnt sind,
Claudia: dass ich einfach den Wasserhahn aufmachen kann und kann mir Wasser kochen oder so.
Florian: Ja, und es ist ja auch, wie gesagt, nichts, was einfach ist,
Florian: das zu machen, weil das sind alles politische Städte, planerische Maßnahmen,
Florian: die alle entsprechend lang brauchen.
Florian: Das ist vermutlich, ich bin kein Experte, aber vermutlich auf seine Art genauso
Florian: ein komplexes Vorhaben wie die Umstellung des Energiesystems auf Erneuerbare,
Florian: unser Wasserversorgungssystem klimaresilient zu machen.
Florian: Und das muss man aber eigentlich, das hätte man eigentlich schon machen müssen.
Florian: Wie gesagt, wir hätten schon machen müssen, weil wir haben ja gerade gesehen, wir sind jetzt,
Florian: Jetzt in dem Bereich, wo wir das am schlimmsten merken werden.
Claudia: Ja, also wo quasi diese Ereignisse jetzt eintreten.
Florian: Und drum ist dann der Titel der Arbeit gar nicht mehr so überraschend.
Florian: First Emergence of Unprecedented Global Water Scarcity in der Anthroposzene.
Florian: Also wir leben jetzt gerade in der Zeit,
Florian: wo wir diese beispiellose globale Wasserknappheit erleben. Das ist jetzt.
Florian: Da ist kein Fragezeichen, nix. Der Titel ist wirklich das erste Auftreten.
Claudia: Ja, hier. Und Sie haben uns ein bisschen gesagt, wie wir uns vorbereiten könnten.
Claudia: Das finde ich ja auch immer gut.
Claudia: Da was mitzunehmen und was mitzugeben an die Leute, die entscheiden können.
Florian: Ja, wenn ihr was entscheiden könnt, liebe Hörerschaft, dann entscheidet mal was.
Claudia: Ja, das wäre super. Ja, wenn uns entscheidende, also Leute, die Entscheidungen
Claudia: treffen können, zuhören. Das wäre super, da was zu machen.
Florian: Das war meine Geschichte über die Wasserknappheit.
Claudia: Okay, gut. Beim nächsten Mal geht es bei mir überhaupt nicht um Wasser.
Claudia: Weder gefroren, also noch flüssig.
Claudia: Es geht auch nicht um die Abwesenheit von Wasser tatsächlich.
Claudia: Also es ist ein ganz anderes Thema. Wir reden ein bisschen über Glauben.
Florian: Okay, aber da gibt es auch Weihwasser und sowas.
Claudia: Ja, okay, gut, da hast du einen Punkt. Aber es ist eine leicht andere Art von
Claudia: Glauben. Aber das erzähle ich dir in zwei Wochen.
Florian: Ich bin gespannt, was wir dann glauben. Und wenn ihr was über Wasserknappheit
Florian: wisst oder Fragen habt dazu, dann schreibt uns das an podcast.dasklima.fm.
Claudia: Genau, da könnt ihr jetzt auf jeden Fall schreiben. Oder ihr könnt natürlich
Claudia: auch hier unter die Folge kommentieren, unter die Shownotes,
Claudia: wo der Artikel auch verlinkt ist,
Claudia: indem ihr dann auch nochmal die schönen pixeligen Grafiken sehen könnt.
Claudia: Ja, und wir freuen uns, dass ihr
Claudia: immer noch so fleißig uns abonniert und kommentiert und sogar bewertet.
Claudia: Wir freuen uns einfach, nächstes Mal weiterzusprechen in zwei Wochen. Dann über.
Florian: Ich bin gespannt, was wir dann glauben werden, wenn wir Glauben mit Klima verbinden.
Florian: Ich bin gespannt. Wir werden es hören. Und wenn ihr euch die Wartezeit bis zur
Florian: nächsten Folge ein bisschen vertreiben wollt, dann könnt ihr ein Buch lesen.
Florian: Gut, das könnt ihr eh immer machen.
Florian: Es gibt genug Bücher, die lesenswert sind, aber es gibt ein ganz spezielles
Florian: Buch, wo ich mitgewirkt habe und Claudia auch ein bisschen mitgewirkt hat.
Florian: Das ist das neue Buch der Science Busters, des Wissenschaftskabarets aus Österreich,
Florian: wo ich auch ein Teil davon bin.
Florian: Wir haben hier ja auch schon öfter mal ein paar Inhalte gepostet,
Florian: so Podcasts und Sachen, die wir gemacht haben, Ausschnitte aus Hörbüchern und so weiter.
Florian: Und das neue Buch hat den schönen Titel Aus.
Claudia: Das klingt nach einem kleinen Befehl für Hunde.
Florian: Ja, genau. Das kann man sehr schön Hunden vorlesen, weil dann verstehen die
Florian: auch zu abwechselnd was, wenn sie ein Buch vorliest. Also nur den Titel.
Florian: Das Buch heißt Aus und es geht um Dinge, die zu Ende gehen, Dinge, die nicht zu Ende gehen.
Florian: Unendlichkeit, Ende, also wir reden über so Dinge, also klassischerweise,
Florian: wie geht die Welt unter, also sowas, aber auf eine Art und Weise,
Florian: die halt anders ist, als man es gewohnt ist, also nicht, wie werden wir Menschen
Florian: verschwinden oder sowas, sondern wirklich, wie kriegt man einen Planeten kaputt?
Florian: Ist gar nicht so einfach, also jetzt werde ich kaputt, nicht nur noch so,
Florian: dass irgendwie das Leben weg ist,
Florian: weil der Erde ist es ja ziemlich egal, ob da jetzt Menschen drauf leben,
Florian: irgendwas anderes drauf lebt, der Erde ist es auch egal, ob da Pflanzen drauf
Florian: leben, selbst wenn alles Leben weg ist, ist der Erde, es bleibt immer noch wurscht,
Florian: also wie kriegt man einem Planeten wirklich kaputt?
Florian: Das ist ein Thema, das wir uns angeschaut haben. Und wie kann man verhindern,
Florian: dass der Planet kaputt geht?
Florian: Aber wir haben jetzt nicht nur so astronomische Themen drinnen,
Florian: sowas wie, wann kommt das Ende des Universums oder wo ist das Ende des Universums?
Florian: Auch wo ist das Ende der Welt? Ich habe ja auch nicht nur, wann kommt das Ende
Florian: der Welt, sondern auch wo ist das Ende der Welt?
Claudia: Okay, ich muss dieses Buch legen.
Florian: Ein Ende ist übrigens gleich bei dir in der Gegend. Ach, okay.
Claudia: Nicht spoilern, ich werde es raus.
Florian: Ja, ein Ende ist bei dir gleich in der Gegend. Wir haben natürlich auch ein
Florian: paar biologische Themen, also Ende des Menschen, können wir unser Ende verschieben
Florian: und Sterblichkeit und sowas.
Florian: Ein bisschen Mathematik ist drinnen. Was ist überhaupt die Unendlichkeit und warum gibt
Florian: mehr als eine Unendlichkeit und warum gibt es mehr als unendlich,
Florian: sowas haben wir drinnen, aber auch so andere Themen, also wir haben Computerspiele,
Florian: das würde dich freuen, Computerspiele und Endgegner.
Florian: Endgegner, was kann man von der Beschäftigung mit Endgegnern über vielleicht
Florian: sowas wie die Klimakrise und unser eigenes Leben lernen,
Florian: sowas steht drin und wir haben natürlich auch ein bisschen Klima mit dabei in
Florian: Form des Last Chance Tourism, weil das ist ja auch etwas, wo wo was zu Ende
Florian: geht, wenn wir irgendwo nicht mehr hinfahren können.
Florian: Also es ist ein Buch, wo sehr viel drinsteht über Ende und Unendlichkeit.
Florian: Ihr könnt das überall dort kriegen, wo es Bücher zu kriegen gibt.
Florian: Wahrscheinlich wird es auch in den einigen oder anderen Bibliotheken auftauchen.
Florian: Die haben ja oft auch aktuelle Bücher mittlerweile.
Claudia: Ja, habe ich auch schon gehört.
Florian: Und nicht nur die 20 Jahre alten Schinken, die man am Flohmarkt eingesammelt
Florian: hat, sondern auch aktuelle Werke.
Florian: Es gibt natürlich auch ein Hörbuch. Das Hörbuch hat Ralf Kaspers gelesen,
Florian: den ihr vielleicht auch aus der einen oder anderen Fernsehsendung kennen werdet.
Florian: Und es gibt auch die Möglichkeit, uns anzuschauen. Und mit uns meine ich jetzt
Florian: nicht Claudia und mich, sondern mich und meine Kollegen von den Science Busters.
Florian: Wir haben zum neuen Buch auch ein neues Bühnenprogramm gemacht.
Florian: Das heißt nicht aus, weil das wäre ein bisschen zu kurz und das ist dann auch
Florian: schwierig in der Ankündigung.
Florian: Wenn überall aussteht, dann glauben wir, es ist aus, es kommt keiner.
Florian: Darum heißt das Bühnenprogramm zum neuen Buch Weltuntergang für Fortgeschrittene.
Florian: Weil wir gesagt haben, Weltuntergang allein geben wir uns nicht ab.
Florian: Das haben die Religionen schon seit Jahrhunderten, Jahrtausenden uns erzählt.
Florian: Wir machen das jetzt mit Wissenschaft.
Florian: Also jetzt gibt es Weltuntergang für Fortgeschrittene. Und die Premiere der
Florian: neuen Show war schon, wenn diese Folge erscheint, aber die nächsten Vorstellungen,
Florian: die kommen immer wieder. Wir treten, glaube ich, am 29.
Florian: Oktober in Linz auf damit, am 30. Oktober in Graz, ja, und immer wieder in Wien und anderswo.
Florian: Schaut auf die Homepage der Science Busters, verlinkt in den Show Notes.
Florian: Wir kommen auch nach Deutschland mit der Show irgendwann Anfang nächsten Jahres, glaube ich, also.
Florian: Wir kommen irgendwo hin und wenn ihr auch da hinkommen wollt, dann freuen wir uns.
Claudia: Ja, aber ich hätte gerne noch eingeworfen, wenn jemand das Buch in einer Bibliothek
Claudia: sieht, macht davon noch ein Foto und schickt es mir und sagt in welcher Bibliothek.
Florian: Ach so, ja, dann, ja, ja. Ich würde mich freuen. Genau, mach das.
Florian: Ich dachte, du sagst jetzt, wenn jemand das Buch in einer Bibliothek sieht,
Florian: dann klau das und nehm das mit.
Claudia: Nein, nicht machen. Und bitte nicht verstellen. Immer an der schönen Stelle
Claudia: stehen lassen, damit es andere auch finden.
Florian: Wenn ihr dann ausreichend Bücher aus euren Bibliotheken vernünftigerweise entliehen
Florian: habt und nicht geklaut oder verstellt habt, dann lest das Buch und wenn ihr
Florian: fertig seid damit, dann hört euch die nächste Folge an in zwei Wochen und bis
Florian: dahin verabschieden wir uns und sagen Tschüss.
Claudia: Tschüss.
Claudia: Und wie geht's?
Florian: Oh Gott, mir tut alles weh.
Claudia: Was hast du gemacht?
Florian: Ich bin alt, erstens. Und zweitens, ich habe gelitten fürs Klima.
Florian: Da war so ein Benefizlauf am Wochenende, so Klimaschutz.
Claudia: Stimmt, den habe ich gesehen.
Florian: Und je weiter man läuft, desto mehr wird irgendwo irgendwas gemacht.
Florian: Und ich musste da mitlaufen. Und dann habe ich mich aber zu sehr reingesteigert.
Florian: Und dann bin ich da irgendwie 20 Kilometer gelaufen.
Florian: Und jetzt habe ich seit langem wieder mal einen Muskelkater,
Florian: weil ich schon lange nicht mehr so lange gelaufen bin. Das ist zwei Tage her und wir tun...
Claudia: Tut aber noch alles weg?
Florian: Ja, genau. Meine Frau beschwert sich die ganze Zeit, dass ich andauernd alte
Florian: Männergeräusche mache, wenn ich aufstehe und mich hinsetze und solche Sachen.
Claudia: Ah, ja, ja, ja. Alte Männer- oder schwangere Personengeräusche.
Florian: Ja, so in der Art, genau.
Claudia: Ja, okay.
Florian: Aber jetzt sitze ich, also ich hoffe, dass ich während dem Podcast keine Geräusche dieser Art mache.
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