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DK138 - Quallen essen für das Klima?

Shownotes

DK138 - Quallen essen für das Klima?

Und: Wie kriegt man die Qualle knusprig?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lasen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

In Folge 138 geht es um ein mögliches Nahrungsmittel für eine klimafreundliche Zukunft. Quallen gibt es jede Menge im Meer, es wäre besser für die Ökosysteme wenn es weniger davon gibt und sie sind prinzipiell sinnvolle Lebensmittel. Wir müssen aber auch sinnvolle Wege finden, sie nachhaltig zu fischen und vor allem so zuzubereiten, dass sie auch den Menschen außerhalb von Asien schmecken. Wie das geht und was es da für Rezepte gibt, hört ihr in der neuen Folge.

Wer den Podcast unterstützen will, kann das gerne tun: https://steadyhq.com/de/dasklima/ und https://www.paypal.me/florianfreistetter.

Das Klima und die Qualle auf dem Teller

Wenn wir über Essen und Klima sprechen, landen wir schnell bei einem riesigen Thema: Landwirtschaft, Emissionen, Methan aus der Tierhaltung, Regenwald für Soja – kurzum: ein komplexer Klima-Megabereich. Doch heute geht es nicht um das große Ganze, sondern um ein scheinbares Randthema, das überraschend viel Potenzial bietet: Quallen als Lebensmittel.

In Asien sind Quallen schon lange Teil der traditionellen Küche. Die dort verwendeten essbaren Arten gehören zu den Wurzelmundquallen, die übrigens nicht nur im Pazifik, sondern auch im Mittelmeer und in der Nordsee vorkommen. In Europa allerdings gelten Quallen bisher vor allem als lästiger Beifang – sie verstopfen Fischernetze, nerven Badegäste und bringen Kühlkreisläufe in Kraftwerken durcheinander.

Dabei könnten sie eine Chance für nachhaltigere Ernährung sein. Denn: Die Zahl der Quallen nimmt weltweit zu – begünstigt durch Überfischung ihrer Fressfeinde (z. B. Thun- und Schwertfische) und steigende Meerestemperaturen, die wiederum das Wachstum von Mikroalgen fördern – der Lieblingsspeise vieler Quallen. Zu viele Quallen können allerdings das maritime Ökosystem stören. Warum also nicht mehr davon essen?

Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN) hat bereits 2022 dazu aufgerufen, neuartige Lebensmittel wie Quallen stärker zu nutzen. Und tatsächlich: Quallen sind ernährungsphysiologisch gar nicht so uninteressant. Sie sind:

  • Kalorienarm: 75 g enthalten etwa 36 kcal – ähnlich wie Salat.
  • Eiweißreich: Rund 4 g Protein auf 75 g.
  • Fettarm, dafür aber mit Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien.

Wir haben uns drei aktuelle Studien angesehen: “Jellyfish as Food: A Narrative Review”, eine Arbeit von 2021: “„Jellyfishing in Europe: Current Status, Knowledge Gaps, and Future Directions towards a Sustainable Practice“. Und “Jellyfish from Fisheries By-Catches as a Sustainable Source of High-Value Compounds with Biotechnological Applications”

Ein Zitat aus der ersten Arbeit lautet: _”“Die umfassende Nutzung von Quallen kann zur blauen Bioökonomie beitragen – dank ihrer ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen Vorteile. Wenn sie durch geeignete politische Maßnahmen unterstützt wird, können Quallen helfen, unsere wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Zudem kann ihre Nutzung zur Abfallvermeidung beitragen und die Biodiversität mariner Ressourcen fördern, indem bislang ungenutzte lokale Ressourcen eingebunden werden.”

Aber auch: “Da Quallen in Europa ein neuartiges Produkt darstellen, ist es entscheidend, sicherzustellen, dass alle daraus entwickelten Lebensmittel eine hohe Qualität aufweisen und von den Verbraucher*innen akzeptiert werden.”_ Klassisch werden Quallen in Asien mit Aluminiumsalzen behandelt und getrocknet, um sie haltbar und knusprig zu machen – ähnlich dem Gerben von Leder. Problematisch daran: Aluminiumsalze können gesundheitsschädlich sein.

Doch es gibt Alternativen! Eine vielversprechende Methode stammt aus der Arbeit “Soft matter physics meets the culinary arts: From polymers to jellyfish” des Max-Planck-Instituts Mainz. Dort werden Quallen in Ethanol eingelegt, was die Proteine und Polysaccharide vernetzt. Beim anschließenden Trocknen entsteht ein Glasübergang – Ergebnis: knusprige, chipartige Quallen, ganz ohne schädliche Zusätze.

Und wie schmeckt das? Das hat eine neue Studie getestet: “Effect of Jellyfish Body Parts and Presentation Form on Consumers Liking, Sensory Perception, Emotions, and Food Pairings”. 106 Personen in Italien probierten verschiedene Quallen-Zubereitungen – naturbelassen, ohne Gewürze. Ergebnis: Gehackte oder in Streifen geschnittene Quallen kamen deutlich besser an als große Stücke. Der Körperteil (Schirm oder Mundarme) spielte kaum eine Rolle. Fazit: Akzeptanz ist möglich, wenn die Textur stimmt.

Quallen gelten aber in Europa als "Novel Food" – also als neues Lebensmittel, das eine Zulassung braucht. Die ist teuer: Laut Andreas Kunzmann vom ZMT Bremen kostet allein die Inhaltsstoff-Analyse rund 50.000 Euro. Ohne Kooperation mit einem Lebensmittelhersteller ist das kaum zu stemmen. Rechtlich sind Quallen in Europa daher noch nicht als Lebensmittel zugelassen.

Quallenprodukte kann man auch jetzt schon in Europa in Asia-Shops oder online kaufen – meist getrocknet, gesalzen und mit Alaun behandelt. Daher auf jeden Fall immer gründlich wässern und spülen, um Rückstände zu entfernen (oder dann vielleicht lieber doch nicht probieren.

Auch das EU-Projekt“GoJelly” hat ein eigenes “European Jellyfisch Cookbook” veröffentlicht – mit Rezepten wie Tagliatelle mit Qualle und Tintenfisch oder frittierte Qualle „alla pizzaiola“. Wichtig: Nicht improvisieren, solange Quallen in Europa nicht offiziell zugelassen sind.

Die britisch-taiwanesische Köchin Ching He Huang hat für die Deutsche Welle einen Quallensalat mit Huhn und Sesam-Dressing vorgestellt.

Fazit: Quallen könnten ein überraschend nachhaltiges Lebensmittel der Zukunft sein: Kalorienarm, proteinreich, in rauen Mengen vorhanden – und potenziell entlastend für die Fischerei. Damit sie wirklich zum klimafreundlichen Lebensmittel werden, braucht es jedoch Forschung, Zulassungen, gute Zubereitungsmethoden – und vor allem: kulinarische Offenheit. Denn die wichtigste Frage bleibt am Ende: Schmeckt das?

Live Shows Tickets für die Sternengeschichten Live Tour 2025 von Florian gibt es unter sternengeschichten.live.

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Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” ab und an über Wissenschaft.

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Transkript anzeigen

Claudia: Hier ist das Klima, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise.

Claudia: Wir lesen und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung jeden zweiten

Claudia: Montag mit Florian Freistetter und.

Florian: Mit Claudia Frick. Herzlich willkommen zu Folge 138 sind wir mittlerweile schon

Florian: und in Folge 137 haben wir über Digitalisierung gesprochen.

Florian: Und da sagst du jetzt gleich nochmal kurz, was wir besprochen haben,

Florian: ob wir diesen Podcast in Zukunft aus Klimakröten analog machen müssen und dann

Florian: über die Länder und Städte reisen und auf dem Marktplatz unsere Botschaften

Florian: verkünden, so wie es früher analog war, wenn man was zu sagen hatte.

Claudia: Stimmt, jede Folge in jeder Stadt einmal aufführen.

Florian: Genau.

Claudia: Nee, so einfach ist es nicht. Ich glaube, die Baseline der letzten Folge war,

Claudia: den Effekt der Digitalisierung, den können wir gar nicht vorhersagen.

Claudia: Das war so ein bisschen die finale Aussage, die wir getroffen haben,

Claudia: denn der Effekt ist tatsächlich nicht nur unpredictable, er ist unknowable.

Claudia: Also man kann ihn gar nicht wissen, weil so viele Variablen sehr unsicher sind

Claudia: Und wir nicht wissen, ob, wenn wir Digitalisierungsprojekte starten,

Claudia: sie am Ende das liefern, was sie sollen und ob wir uns am Ende auch so verhalten, wie gedacht war.

Florian: Genau.

Claudia: Und da waren so relativ viele Unsicherheiten und am Ende war die Antwort ein

Claudia: bisschen unbefriedigend für uns alle.

Claudia: Aber wichtiges Takeaway, wie wir das abmildern können, auf jeden Fall erneuerbare Energien.

Florian: Ja.

Claudia: So, ich glaube, das war der wichtigste Takeaway am Ende.

Florian: Ja, das ist generell ein guter Takeaway. Ich habe vor kurzem gelesen,

Florian: ein neuer Bericht vom EU-Kopernikus, diesem Klima-Dingsi,

Florian: wo drin stand, dass wir jetzt mittlerweile 2024 weniger CO2 freigesetzt haben weltweit,

Florian: waren jetzt glaube ich nur noch 29 Milliarden Tonnen CO2 und das ist hauptsächlich

Florian: auf den Einfluss erneuerbarer Energien zurückzuführen.

Claudia: Ja guck, die sind an sich wirklich gut. Wer hätte das ahnen können?

Florian: Ja, niemand, keiner, weiß man ja nichts, woher hätte man das wissen sollen.

Claudia: Ja, weiß ich auch nicht. Zurück zur Braunkohle, ne?

Florian: Genau, genau. Das ist aber nicht das Thema, über das wir heute sprechen.

Florian: Ich habe mir was ganz anderes ausgesucht. Ich habe gedacht, ich mache noch wieder

Florian: mal so ein bisschen ein Detailthema, weil wir werden, und dazu sagen wir in

Florian: den nächsten Folgen auch noch was,

Florian: in nächster Zeit sowieso wieder das ganze Klimasystem, die ganze Klimakrise

Florian: aus einem sehr umfassenden Blickwinkel und sehr ausführlich und lange und über

Florian: mehrere Folgen hinweg betrachten.

Florian: Und da habe ich gedacht, wir können, bis es soweit ist, noch ein paar kleinere

Florian: Details des ganzen großen Klimakomplexes anschauen.

Florian: Ich habe gedacht, ich spreche wieder mal über Tiere, so wie in meiner letzten

Florian: Folge, also der vorletzten Folge, wo es um Wölfe ging.

Florian: Jetzt geht es auch wieder um Tiere, die sind auch wieder nicht kuschelig,

Florian: auch nicht niedlich und sie haben nicht mal ein Fell.

Claudia: Ach komm, ich habe wenig Ansprüche. Aber vielleicht sind sie trotzdem niedlich.

Florian: Ja, weiß ich nicht. Es geht auf jeden Fall um Tiere, die vor allem gegessen

Florian: werden. Also der Aspekt, nach dem wir uns die Tiere anschauen,

Florian: ist, wie wir diese Tiere essen können.

Florian: Denn Essen und Klima ist ja auch ein Megakomplex. Also vor allem Nahrung,

Florian: Landwirtschaft haben wir alles besprochen, als wir damals den IPCC-Bericht durchgegangen sind.

Florian: Da hatten wir mehrere Kapitel, wo es nur um Nahrung, Landwirtschaft und alles,

Florian: was damit zusammengegangen ist, weil das natürlich dramatisch großer Faktor

Florian: ist bei der ganzen Klimakrise.

Florian: Aber das lassen wir jetzt auch weg. Das machen wir nicht, sondern wir reden über ein Detail.

Florian: Wir reden über ein ganz bestimmtes Lebensmittel, beziehungsweise über etwas,

Florian: was zumindest bei uns noch gar nicht als Lebensmittel etabliert ist,

Florian: was nicht mal erlaubt ist offiziell als Lebensmittel, aber anderswo schon.

Florian: Wir reden über etwas, was aus dem Meer kommt, aber nicht um Fische.

Claudia: Halden?

Florian: Ja, nein, aber die reden über nicht, die sind ja erlaubt bei uns, die kannst du ja essen.

Claudia: Ja eben, ich war verwirrt.

Florian: Nein, wir reden über Quallen.

Claudia: Quallen?

Florian: Quallen.

Claudia: Okay, die, die vielleicht Aua machen können.

Florian: Unter anderem auch die, die Aua machen können. Wir reden über Quallen,

Florian: die gehören in Asien durchaus zur normalen Küche.

Florian: Also da isst man die standardmäßig, regelmäßig und immer schon.

Florian: Die essbaren Arten, die gehören alle zu den sogenannten Wurzelmundquallen.

Florian: Die sagen mir jetzt nichts, also ich bin kein Quallenexperte,

Florian: aber man kann sich in der Wikipedia oder anderen Quellen anschauen,

Florian: was so Wurzelmundquallen alles sind. Da gibt es einige dabei.

Florian: Ich glaube, die Spiegeleiqualle, die kann man sich mal anschauen.

Florian: Die schaut aus wie ein Spiegelei tatsächlich.

Claudia: Ich warte, das muss ich googeln. Spiegeleiqualle?

Florian: Ja, genau. Gehört zu den Wurzelmundquallen und die liegt im Mittelmeer.

Claudia: Gott, das ist ja stunning. Also wow, faszinierend.

Claudia: Die sieht aus wie ein Spiegelein und unten drunter ist noch was anderes Teller.

Florian: Ja, keine Ahnung. Aber die zum Beispiel gehört dazu. Also es gibt diverse so

Florian: Wurzelmundquallen und das sind die essbaren Arten.

Florian: Und die leben, wie gesagt, nicht nur irgendwo in Asien, sondern eben auch im

Florian: Mittelmeer, in der Nordsee. Die sind halt überall, diese Quallen.

Florian: Gezielte Quallenfischerei, die gibt es jetzt im Mittelmeer, in der Nordsee eher nicht.

Florian: Also das macht man halt in Asien. Da wird das gezielt gefischt.

Florian: Teilweise sogar auch gezüchtet, aber hauptsächlich gefischt.

Florian: Und bei uns eher nicht. Ja, da sind Quallen meistens eher so Beifang und nerviger

Florian: Beifang, weil die das Material beschädigen.

Florian: Und auch ansonsten sind Quallen eigentlich eher nervig für uns.

Florian: Jetzt, wenn wir nicht eben Quallenforscherinnen und Forscher sind,

Florian: aber für alle anderen sind es nervig.

Florian: Zum Beispiel bei Kraftwerken, ja, wenn da irgendwie Wasser angesaugt wird,

Florian: dann können die das verstopfen.

Florian: An den Stränden nerven sie, wenn man da Urlaub machen will und baden will und so weiter.

Claudia: Ja, ja, aber warte, warte, warte, warte. Also ja, die nerven beim Baden und

Claudia: so, das verstehe ich. Ich habe da auch so ein bisschen Respekt vor.

Claudia: Aber die sind nervig beim Fischen.

Claudia: Das heißt, ist das sowas wie, die werfen die dann weg?

Florian: Ja, die werden einfach entzorgt. Und das ist mal der eine Aspekt.

Florian: Und dann die Fressfeinde der Quallen, also die Tiere, die Quallen fressen,

Florian: das sind vor allem Thun- und Schwertfische, die werden ja massiv überfischt.

Florian: Dadurch gibt es immer mehr Quallen. Die höheren Meerestemperaturen,

Florian: über die wir auch schon oft gesprochen haben, die sorgen für mehr Mikroalgen.

Florian: Das ist die Nahrung für die Quallen. Also die Quallen haben weniger Fressfeinde

Florian: und selbst mehr zu fressen. Das heißt, die Quallen vermehren sich stark.

Florian: Zu viele Quallen können durchaus schlecht fürs marine Ökosystem sein.

Florian: Also wäre es eigentlich gut, wenn wir dafür sorgen, dass da weniger Quallen

Florian: im Wasser sind. Also wir könnten die Quallen einfach aufessen.

Florian: Das ist besser für die Fische, vor allem wenn wir dann deswegen auch weniger

Florian: Fische essen. Also prinzipiell wäre es jetzt kein Fehler, Quallen zu essen.

Florian: Und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen,

Florian: Food and Agriculture Organization, die hat schon 2022 mal vorgeschlagen,

Florian: dass man so neuartige Lebensmittel wie Quallen tatsächlich auch wirklich nutzen sollte.

Florian: Also da ging es um alles, da ging es auch um Algen und so Zeug, aber eben auch Quallen.

Florian: Und wenn man sich Quallen anschaut, so als Lebensmittel...

Florian: Ist das jetzt gar nicht so schlecht? Ich meine gut, da ist hauptsächlich mal

Florian: Wasser drin, aber das gilt für Salat auch und den essen wir ja auch.

Florian: Also das ist jetzt noch kein Hindernis.

Claudia: Ja, eben genau, das ist ja jetzt kein Hindernis.

Florian: Aber sie haben wenig Fett und sie haben relevante Mengen an Protein,

Florian: deutlich mehr Protein als so vergleichbare wasserhaltige Lebensmittel.

Florian: Die Fettsäuren, die sind auch nicht so schlecht. Da ist vor allem Omega-3-Fettsäure

Florian: drin und die soll ja gut sein für uns.

Florian: Wir haben da drin auch Antioxidantien und Quallen sind auch kalorienarm.

Florian: Also so eine Portion Qualle, ich habe jetzt nur hier so 75 Gramm gefunden,

Florian: das ist eine seltsame krumme Angabe, aber egal.

Florian: 75 Gramm Qualle hat 36 Kalorien, gut, ich hätte es auch auf 100 Gramm hochrechnen können, aber egal.

Florian: 75 Gramm Qualle hat 36 Kilokalorien, das ist ungefähr so viel wie eine vergleichbare

Florian: Menge Salat, aber die Qualle hat nochmal 4 Gramm Protein mit dabei.

Florian: Also prinzipiell, natürlich, ich habe jetzt mal so allgemein gesprochen,

Florian: es gibt ja jede Menge unterschiedlicher Qualenarten, da gibt es unterschiedliche

Florian: Stoffe drin. Aber prinzipiell sind Quallen jetzt eigentlich kein schlechtes Lebensmittel.

Florian: Und darum habe ich mir gedacht, ich schaue mir jetzt mal an, wie das ausschaut.

Florian: Ich bin auf das Thema gestoßen über einen Zeitungsartikel, den ich gelesen habe,

Florian: wo es genau um das Thema ging.

Florian: Also Lebensmittel, Klimafreundlichkeit und so weiter. Und da sind Quallen erwähnt worden.

Florian: Habe ich gedacht, schaue ich mal, was die Forschung zu sagen hat.

Florian: Und ich habe jetzt einen ganzen Schwung diverse Forschungsarbeiten mitgebracht.

Florian: Die verlinke ich alle in den Show Notes. Und ich werde jetzt nicht über alle

Florian: im Detail sprechen, aber es war ein sehr umfangreiches Thema und hat erstaunlich

Florian: viele unterschiedliche Aspekte gehabt.

Florian: Darum habe ich jetzt einen ganzen Stapel an wissenschaftlichen Arbeiten mitgebracht.

Claudia: Du hast eine ausführliche Recherche und eine kleine Literatursammlung gemacht.

Florian: So ungefähr. Also das Erste, was ich mitgebracht habe, ist eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2022.

Florian: Da geht es tatsächlich, wie der Titel sagt, Jellyfish as Food,

Florian: also Quallen als Nahrungsmittel, so ein ganzer Überblick.

Florian: Dann noch von 2021 eine Arbeit über speziell Jellyfishing in Europe,

Florian: also die Quallenfischerei in Europa.

Florian: Und dann ging es nochmal um etwas von 2022, da ging es auch eben um so Quallenfischerei

Florian: und die Qualle als Beifang und was man mit ihr anstellen kann.

Florian: Also das ist mal so das erste Set, was so einen Überblick bietet.

Florian: Und ein Zitat aus der letzten Arbeit, das möchte ich direkt vorlesen,

Florian: weil das sehr interessant war. Das ist eben die Arbeit der Jellyfishes,

Florian: na Gott, das ist fast ein Zungenbrecher.

Florian: Jellyfish from fisheries bycatches, das ist wirklich ein Zungenbrecher.

Florian: Jellyfish from fisheries bycatches, ich kann es nicht sagen.

Florian: Ich probiere es ein letztes Mal noch. Jellyfish from fisheries bycatches as

Florian: a sustainable source of high value compounds with biotechnological applications. Ja, das war gut.

Claudia: Ich habe nur einen Fehler gehört.

Florian: Ja, also es ist gar nicht so leicht, das vorzulesen. Aber aus dieser Arbeit

Florian: zitiere ich jetzt. Das ist ein bisschen das Fazit der Arbeit.

Florian: Diese Studien deuten insgesamt darauf hin, dass Quallen eher eine Ressource

Florian: als ein Ärgernis darstellen und sozioökonomische Vorteile bieten könnten.

Florian: Derzeit wird dieses Potenzial jedoch stark unterschätzt und kaum genutzt.

Florian: Umgekehrt könnten Quallen zu einer nachhaltigen Ressource werden,

Florian: indem sie als Beifang in der Fischerei gesammelt und weiterverarbeitet werden,

Florian: dort, wo sie häufig in großer Zahl auftreten.

Florian: Weil wir reden ja immer wieder von sinnvoller Ressourcennutzung und so weiter,

Florian: Recycling, Kreislaufwirtschaft und so.

Florian: Und wenn wir da etwas wirklich in größeren Mengen sammeln, aus Versehen bei

Florian: unseren Fischereivorhaben und es dann einfach ignorieren und wegschmeißen,

Florian: dann ist es nicht sonderlich sinnvoll und nachhaltig.

Florian: Und diese Arbeit hat eben gezeigt, ja, das wird sich schon lohnen,

Florian: weil man, und da werde ich jetzt im Weiteren nicht mehr darauf eingehen,

Florian: aus Qualen nicht nur Essen machen kann, sondern auch ganz viel anderes Zeug.

Florian: Also das hat Anwendungen mit Rohstoffen aus der Kosmetikindustrie,

Florian: Biotechnologie, Materialwissenschaft.

Florian: Also du kannst mit den ganzen Kollagenen und was da noch alles drin ist in den

Florian: Quallen auch jede Menge anderes Zeug anstellen.

Florian: Also das wäre eigentlich eine sinnvolle Ressource, die wir da nutzen könnten,

Florian: aber aktuell noch nicht nutzen.

Claudia: Ich finde es mittlerweile, ich bin erstaunt, doch sehr schwierig über Ressourcen

Claudia: zu sprechen, wenn es um Lebewesen geht. Aber andererseits hast du natürlich voll recht.

Florian: Ja, natürlich ist es schwierig, das aus ethischen Gründen so zu bezeichnen.

Florian: Aber wenn es so funktioniert, unsere Welt, unsere Wirtschaft halt.

Florian: Also wir haben jede Menge Ressourcen und das muss man entsprechend berücksichtigen,

Florian: wenn wir darüber reden, wie wir die Welt gestalten.

Florian: Da müssen wir auch mit dieser Art von Ressourcen irgendwie umgehen.

Claudia: Ja genau, auch lebende Ressourcen sind Ressourcen.

Florian: Ja, aber das Problem ist, dass wir noch wirklich zu wenig systematisches Wissen haben.

Florian: Und ich zitiere jetzt noch einmal, ich habe da ein paar Zitate vorbereitet,

Florian: weil er wirklich erstaunlich gut formuliert war in diesen Arbeiten.

Florian: Aus der Arbeit Jellyfish in Europe, also wo es um die Quallenfischerei in Europa

Florian: oder die eigentlich nicht vorhandene Quallenfischerei in Europa geht,

Florian: da lautet ein Fazit, die Quallenfischerei, insbesondere in Europa,

Florian: wird vermutlich nicht als eine von Fischern getragene Bottom-Up.

Florian: Initiative entstehen. Ich zitiere weiter, sie wird vielmehr durch die Nachfrage angetrieben werden.

Florian: Eine Diversifizierung der Nutzungsmöglichkeiten und Endprodukte kann dabei maßgeblich

Florian: zur Entwicklung einer solchen Fischerei beitragen.

Florian: Aspekte wie Monitoring, Beifang, Schutz der Lebensräume, Saisonalität und Lebenszyklus

Florian: der Produkte muss berücksichtigt werden und gesteuert werden,

Florian: um ökologische Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Florian: Das ist auch ein wichtiger Punkt, weil wenn wir jetzt wie nixgutes alle Quallen

Florian: aus dem Meer rausholen, dann ist es ja auch nicht gut.

Florian: Das muss man dann auch entsprechend planen. Da gibt es auch schon einige Beispiele

Florian: aus China, wo tatsächlich Qualen überfischt worden sind, was dann auch negative

Florian: Auswirkungen auf das Ökosystem gehabt hat. Also muss man auch schauen, wie man das macht.

Florian: Und ein ganz wichtiger Punkt, das ist das letzte von dem Zitat,

Florian: gleichzeitig müssen Gesundheitssicherheit, Menschenrechte, finanzielle Ressourcen

Florian: sowie flexible und anpassbare Strukturen geplant und umgesetzt werden,

Florian: um auch die sozialen Anforderungen zu erfüllen.

Florian: Weil wenn man sich so China anschaut oder Quallenfischerei allgemein,

Florian: das ist dann aktuell etwas, was eher noch so im kleinen Rahmen stattfindet,

Florian: halt mit Arbeitsbedingungen, die jetzt nicht unbedingt dementsprechend,

Florian: was wir in Europa als vernünftige Arbeitsbedingungen machen.

Florian: Also auch da muss man schauen, dass da jetzt ein wenig ein Wildwuchs entsteht,

Florian: wenn wir jetzt da die Nachfrage nach Quallenprodukten steigern.

Florian: Das Fazit lautet, ein vertieftes Verständnis sowohl der menschlichen als auch

Florian: der ökologischen Systeme ist unerlässlich, um die nachhaltige Nutzung von Quallen

Florian: voranzutreiben. Das heißt, es braucht mehr Forschung, aber,

Florian: Wir sind noch nicht am Ende, es gibt noch mehr. Ein Zitat aus der ersten Arbeit

Florian: der Übersichtsarbeit, das lautet, die umfassende Nutzung von Quallen kann zur

Florian: blauen Bioökonomie beitragen, dank ihrer ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen Vorteile.

Florian: Wenn sie durch geeignete politische Maßnahmen unterstützt wird,

Florian: können Quallen helfen, unsere wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

Florian: Zudem kann ihre Nutzung zur Abfallvermeidung beitragen und die Biodiversität

Florian: mariner Ressourcen fördern, in dem bislang ungenutzte lokale Ressourcen eingebunden werden.

Claudia: Warte, warte, Abfallvermeidung heißt, wir lassen sie nicht mehr Abfall sein,

Claudia: sondern wir machen etwas mit ihnen. Genau. Ja, okay, gut.

Florian: Und das war jetzt mal so mein kurzes Fazit aus diesen drei Überblicksarbeiten,

Florian: was die Qualenfischerei insgesamt angeht. Die kommen alle zu dem Schluss.

Florian: Es ist prinzipiell aus Klimagründen gut, wenn wir Qualen als Nahrungsmittel nutzen würden.

Florian: Weil es ist ein gutes Nahrungsmittel und es wäre eins, das wir sinnvoll klimafreundlich

Florian: nutzen könnten und das wir jetzt eigentlich noch gar nicht nutzen.

Florian: Also die Arbeiten kommen alle zum Schluss.

Florian: Wir sollten uns damit beschäftigen, sowohl aktiv als auch wissenschaftlich forschend,

Florian: was man mit Quallen tun kann und wie man eine Quallenfischerei auch außerhalb

Florian: von Asien aufbauen kann.

Florian: Aber es gibt ein Problem und auch das wird in der Arbeit aus dem Jahr 2022,

Florian: dieser Übersichtsarbeit über Quallen als Nahrungsmittel, am Ende erwähnt.

Florian: Ich zitiere ein letztes Mal, glaube ich. Da Quallen in Europa ein neuartiges

Florian: Produkt darstellen, ist es entscheidend sicherzustellen, dass alle daraus entwickelten

Florian: Lebensmittel eine hohe Qualität aufweisen und von den VerbraucherInnen akzeptiert werden.

Claudia: Ja, das wäre jetzt natürlich auch nochmal ein wichtiger Punkt.

Claudia: Also noch ein bisschen mehr Forschung vielleicht in, was für leckere Rezepte

Claudia: können wir mit Ihnen eigentlich machen?

Florian: Kommen wir noch dazu. Aber das erste Problem ist halt dieses neuartige Produkt.

Florian: Es gibt diese Novel Food Verordnung in der EU, dass Dinge, die eigentlich jetzt

Florian: nicht so traditionell europäisch Nahrungsmittel sind, das gar nicht so einfach ist.

Florian: Die jetzt in Europa auf den Markt zu bringen, wenn man das gerne möchte.

Florian: Da muss man sehr viele Auflagen erfüllen, ja durchaus zu Recht.

Claudia: Ja, natürlich, genau. Aber es ist halt einfach etwas, das ist ein langwieriger

Claudia: Prozess. Und da muss man erstmal rein und durch.

Florian: Genau, also zum Beispiel Insekten war ja so ein Ding. Die sind jetzt zum Teil

Florian: auch wirklich erhältlich, also

Florian: auch Produkte, die aus Insektenproteinen gemacht werden und so weiter.

Florian: Also auch Algen und verschiedene Pilzprodukte und so. Also ich kann sich das

Florian: anschauen, gibt es jede Menge Literatur zu dem ganzen Zeug.

Florian: Kiasamen sind zum Beispiel auch etwas, was als Nobelfood zugelassen worden ist irgendwann.

Florian: Gibt jede Menge auch das, das werde ich jetzt nicht im Detail alles erzählen.

Florian: Also wir machen jetzt keine Nobelfood-Folge, aber Quallen wären dann Nobelfood

Florian: und die müssten dann diese entsprechenden Zulassungen durchlaufen.

Florian: Das ist ein Problem und das andere ist, es nutzt nichts, wenn es jetzt in jeder

Florian: Imbissbude Quallen gibt, wenn die keiner essen will. Das heißt,

Florian: wir schauen uns jetzt mal an, wie werden denn Quallen eigentlich so gegessen

Florian: oder wie werden sie zubereitet?

Florian: Weil du kannst jetzt einfach nicht so eine Qualle aus dem Meer holen,

Florian: das glipschige Dingsi, das ist nicht so attraktiv.

Claudia: Ich habe auch keine Ahnung, wie macht man, also keine Ahnung,

Claudia: man muss ja erstmal mit neuen Lebensmitteln umgehen lernen.

Claudia: Ich frage mich ja manchmal schon, wie man eine Paprika schneidet.

Claudia: Und von daher, wie würde man jetzt Jellyfish?

Florian: Also in Asien wird es traditionell so gemacht, dass diese Quallen zuerst mal

Florian: mit Aluminiumsalzen behandelt werden. also erlauen, dann werden sie getrocknet

Florian: und das macht sie knusprig.

Florian: Also die werden dann so ein bisschen knusprig-gummiartig. Das kann aber unter

Florian: Umständen gesundheitsschädlich sein.

Florian: Also du musst diese Produkte dann natürlich entsprechend auswaschen und oft einweichen und so.

Florian: Und da können diese Aluminiumsalze zurückbleiben und tun das zum Teil auch,

Florian: je nachdem wie stark jetzt die entsprechenden Kontrollen sind.

Florian: Und ja, Aluminiumsalze sind jetzt

Florian: nicht unbedingt das, was wir dringend brauchen für unsere Gesundheit.

Florian: Das heißt, das ist jetzt nicht zwar die traditionelle Methode,

Florian: aber nicht unbedingt die gesundheitsfreundlichste Methode.

Florian: Kann man das auch irgendwie anders machen. Was kann man mit Alquallen noch machen?

Florian: Und dazu gibt es tatsächlich vergleichsweise neue Forschung aus dem Jahr 2019,

Florian: unter anderem vom Max-Planck-Institut in Mainz.

Florian: Ich habe vergessen, welches Max-Planck-Institut es war. Wahrscheinlich nicht

Florian: das für Quallenkochen, aber irgendwas.

Claudia: Wahrscheinlich nicht das für Atmosphärenchemie.

Florian: Nee, das wahrscheinlich auch nicht irgendeines mit Materialwissenschaft wahrscheinlich.

Claudia: Ja, ich glaube, es gibt so Polytechnik.

Florian: Genau, Polymerforschung ist das.

Florian: Weil sie tatsächlich Methoden aus der Polymerforschung angewendet haben.

Florian: Und die Frage war, wie kann man aus dieser gelartigen Struktur der Quallen etwas

Florian: machen, das erstens essbar ist, logischerweise, und zweitens eine angenehme Struktur hat.

Florian: Weil, schreiben die in der Arbeit, Quallen, die sind so eine Art lebendiges Gel.

Florian: Und mit Gelen kennt sich die Polymerforschung ja aus. Das Problem ist,

Florian: wenn ich das einfach klassisch koche, wenn ich einfach eine Qualle nehme und

Florian: den Kochtopf voller Wasser schmeiße, oder wenn ich die,

Florian: die Bratpfadwerfer oder was auch immer, oder die trockene, dann zerstört das die Struktur.

Florian: Das ist genauso, wie wenn ich irgendwie, keine Ahnung, Zahnpasta rausfrittieren möchte oder sowas.

Claudia: Okay.

Florian: Man kriegt da nur eine schleimige Masse oder irgendwie Pulver.

Florian: Das ist jetzt nicht unbedingt das, was man haben möchte, wenn man ein neues Lebensmittel macht.

Florian: Was kann man sonst machen? Es gibt die traditionelle Methode, eben mit Salz und Alaun.

Florian: Das ist so ein bisschen von der Materialphysik her wie beim Gerben von Leder.

Florian: Das führt zu einer Struktur, die knackig ist und gummiartig gleichzeitig.

Florian: Ich habe noch nie in der Qualle gegessen, kann man nicht sagen,

Florian: wie das funktioniert, aber halt so knackig und gummiartig.

Florian: Was die jetzt in dieser neuen Arbeit gemacht haben am Max-Planck-Exitut,

Florian: sie haben die Quallen zuerst mal in Ethanol eingelegt, also Alkohol,

Florian: Quallen-Cocktail quasi.

Florian: Und das führt dazu, dass die Proteine und die Polysaccharides,

Florian: die Zucker da in der Qualle, dass die sich stark vernetzen.

Florian: Die bilden dicht vernetzte Strukturen und dann kann man sie trocknen und dann

Florian: entsteht ein Glasübergang.

Florian: Da weiß ich jetzt mangels materialwissenschaftlichem Wissens nicht genau,

Florian: was ein Glasübergang ist, aber ja halt irgendwie sowas, wo halt Material seine

Florian: Eigenschaften irgendwie ändert.

Florian: Und die Qualle wird dann knusprig.

Claudia: Also richtig so crunchy-crunchy.

Florian: Ja genau, crunchy-crunchy, so wie Chips schreiben die in der Arbeit.

Florian: So wie Kartoffelchips. Und das geht schneller als die 13. Methode. Und ...

Florian: Es braucht keine Aluminiumsalze. Also das wäre eigentlich eine gute Methode.

Florian: Also wir können Quallen knusprig machen, ohne gesundheitsschädliche Methoden.

Florian: Ginge? Die Frage ist immer noch, wollen wir Quallen essen?

Claudia: Ja, nächste Frage. Geschmacklich kann man da wahrscheinlich viel draus machen,

Claudia: aber es sind immer noch lebende Tiere. Ich würde dann wahrscheinlich erstmal verzichten.

Florian: Natürlich, es ist generell die Frage, ob man Tiere esse oder nicht.

Florian: Prinzipiell mal die Frage, wie schmeckt uns das?

Florian: Da gibt es eine Arbeit, das wurde 2024 in Italien erforscht.

Florian: Die Arbeit Effekt of Jellyfish Body Parts and Presentation Form on Consumer

Florian: Liking, Sensory Perception, Emotions and Food Pairings.

Claudia: Alter, okay, ja.

Florian: Ja, ist eine coole Arbeit. Also das Ziel war zu untersuchen,

Florian: wie die einzelnen Körperteile der Quale und die Präsentationsform des Essens

Florian: die Geschwackswahrnehmung, die Akzeptanz und die emotionale Reaktion beeinflussen.

Florian: Okay, ja. Ich glaube, alle Arbeiten, die ich erwähne, sind, wenn ich mich nicht

Florian: ganz täusche, Open Source, sollten alle frei verfügbar sein.

Florian: Und da kann man sich das natürlich anschauen. Da wird gleich im ersten Bild

Florian: dieser Arbeit gezeigt, wie das Zeug aussehen, was sie da verkosten lassen haben.

Florian: Ist leider ein sehr schlecht aufgelöstes kleines Bild, aber man erkennt es ein bisschen.

Florian: Es gab sechs Varianten. Also man hat mal den Schirm der Qualle zur Verkostung

Florian: angeboten und die Mundarme, das nehme ich ja so Tentakel, frage mich nicht genau.

Florian: Also das waren die beiden Körperteile der Qualle und zubereitet jeweils in Stücken,

Florian: in Streifen und ja so quasi faschiert, also fein gehackt.

Claudia: Was hast du für ein Wort benutzt? Faschiert?

Florian: Faschiert, so heißt das in Österreich. Ich überlege gerade, also gehacktes,

Florian: ja, so Hackfleisch ist faschiertes in Österreich.

Claudia: Oh, okay, okay. Das habe ich noch nie gehört, das Wort. Faszinierend. Okay.

Florian: Verwendet haben sie kommerziell erhältliche Produkte. Also die haben sie halt

Florian: einfach da das gekauft, was du in Asien kaufen kannst an Quallenprodukten.

Florian: Und die sind dann entsprechend zubereitet worden. Aber und da...

Florian: Das ist schon mein erster Kritikpunkt an dieser Studie. Die haben jetzt einfach

Florian: nur halt das gemacht, was man machen muss.

Florian: Die Quallenstücke da irgendwie auswaschen und so und fertig.

Florian: Die haben das jetzt irgendwie nicht gewürzt, keine Beilagen dazu gemacht,

Florian: sondern einfach nur so Naturqualle.

Florian: Also so, wenn du jetzt da irgendwie einfach ein Stück Fleisch oder irgendwas

Florian: hinschmeißt zum Beispiel.

Claudia: Also ungesalzen, ungewürzt, einfach so ein Stück frittiertes Fleisch.

Florian: Das ist gar nicht mal frittiert. Also einfach so Natur. Insgesamt waren 106

Florian: Leute mit dabei, 18 bis 45 Jahre, aus Italien. und das Resultat ist,

Florian: es kommt vor allem auf die Verarbeitung der Qualle an.

Florian: Die großen Stücke, wo man die Qualle einfach so in die großen Stücken gelassen

Florian: hat, egal ob die jetzt vom Schirm oder von den Mundarmen sind,

Florian: die sind eher so, das haben die Leute nicht so gemacht.

Florian: Aber in Streifen und gehackt war es deutlich besser. Die Quallenstücke,

Florian: die großen, die haben die Leute dann eher so als hart und knorpelig empfunden

Florian: und das ist alles in der Arbeit entsprechend wissenschaftlich,

Florian: statistisch aufgearbeitet, was ich jetzt hier so...

Claudia: Da steht nicht drin, das ist meh?

Florian: Nee. Die großen Stücke, die waren eher so hart und knoppelig für die Leute.

Florian: Gehackt hat man das eher so geschmeidig empfunden. Und die Streifen,

Florian: die waren knusprig, haben die Leute gesagt.

Florian: Es gab schon auch Leute, die haben Quallen eklig gefunden.

Florian: Das war so bei diesen Emotionen, die sie da gehabt haben. Aber die Studie hat

Florian: gezeigt, dass schon viele interessiert waren.

Florian: Und man könnte, zumindest wenn man jetzt diese Gruppe da hernimmt,

Florian: die da untersucht worden ist, Man könnte schon eine relevante Menge an Menschen

Florian: finden in Europa, die Quallen als Lebensmittel akzeptieren würden.

Florian: Also prinzipiell könnte man das machen.

Claudia: Das wäre immer gut.

Florian: Jetzt die Frage, wie steht es tatsächlich um Quallen als Lebensmittel?

Florian: Und das ist schwierig. Dazu habe ich ein interessantes Interview gefunden mit

Florian: Andreas Kunzmann vom Institut für Marine-Tropenforschung in Bremen.

Florian: Und überraschenderweise war das ein Interview in einer Luxemburger Zeitschrift.

Florian: Aber warum auch nicht? Why not?

Claudia: Auch die möchten Quallen essen.

Florian: Verlinke ich auch in den Shownotes. War ein sehr interessantes Gespräch.

Florian: Und da sagt Andreas Kunzmann nochmal in Bezug auf diese Novel Food Verordnung

Florian: der EU, allein die Vorschrift, sämtliche Inhaltsstoffe bei zertifizierten Laboren

Florian: untersuchen zu lassen, würde uns etwa 50.000 Euro kosten.

Florian: Und das kann die Forschung jetzt nicht leisten. Also die kann jetzt nicht da

Florian: mit einem fertigen Produkt rauskommen, weil so viel Geld haben die Forschungseinrichtungen.

Florian: Normalerweise nicht. Das heißt ja nicht.

Claudia: Ob man das mit Steuergeldern dann so machen kann.

Florian: Und wenn sie es haben, müssen sie was anderes machen. Um die Zulassung finanzieren

Florian: zu können, muss eben dieses Institut für Marine-Tropenforschung mit einem Lebensmittelhersteller

Florian: zusammenarbeiten und da sind sie im Gespräch.

Florian: Ich weiß nicht, wie lang es dauern wird, bis wir sowas haben werden.

Florian: Der Artikel war aus dem Jahr 2025, also der ist noch relativ neu. Also schauen wir mal.

Florian: Das Fazit aus all dem war auf jeden Fall, dass Quallen ein sinnvolles,

Florian: nachhaltiges und klimafreundliches Lebensmittel sein können.

Florian: Es gibt jede Menge davon. Ob jetzt wirklich Quallen durch die Klimakrise deutlich

Florian: mehr werden oder nicht, ist noch nicht raus.

Florian: Da ist die Forschung noch ein bisschen uneinig, aber es gibt jede Menge davon.

Florian: Das ist schon mal klar, dass die Meere voll damit sind. Die gibt es auch überall,

Florian: nicht nur in bestimmten Regionen.

Florian: Die fallen jetzt schon als Beifang an und das wäre ressourcenschonend,

Florian: wenn wir die jetzt auch nutzen.

Florian: In Asien ist man sie, aber dort sind die Zubereitungsmethoden unter Umständen bedenklich.

Florian: Es gäbe bessere Methoden und man kann und soll erforschen, wie man die Quallenfischerei

Florian: nachhaltig betreiben kann.

Florian: Das war so das Fazit aus meiner kurzen Literaturstudie.

Florian: Aber eine Frage bleibt noch übrig. Und zwar, wie schmeckt das denn jetzt wirklich?

Claudia: Ich hätte das auch so gewollt. Mit was kann man jetzt den Geschmack vergleichen,

Claudia: damit ich mir wenigstens vorstellen kann?

Florian: Kann ich dir nicht sagen, weil ich habe keine Qualle gegessen.

Florian: Du nehme ich an, auch nicht.

Claudia: Nee, und ich habe tatsächlich schon mal Krokodil, Schlange und Känguru gegessen,

Claudia: von daher, aber das hatte ich noch nicht.

Florian: Es gibt tatsächlich, und auch das verlinke ich in den Shownotes,

Florian: es gibt ein European Jellyfish Cookbook.

Claudia: Nein.

Florian: Das ist ein PDF, also frei verfügbar, das stammt aus dem EU-Projekt Go Jelly.

Florian: Das war, ich weiß gar nicht.

Claudia: Go Jelly?

Florian: Ich weiß gerade nicht, ob das Projekt noch läuft oder ob das schon durch ist,

Florian: aber es war halt so ein EU-Projekt. Da ging es halt ja generell um nicht nur

Florian: mit Quallen zum Essen, sondern wirklich eben alles Mögliche, was man da machen kann.

Florian: Eben auch die ganzen vorhin von mir erwähnten Anwendungen von Quallen außerhalb

Florian: der Lebensmittelindustrie. Und in diesem Projekt,

Florian: Im Rahmen des Projekts haben sie tatsächlich im Jahr 2020 ein Quallenkochbuch gemacht.

Florian: Das hat den Untertitel Erste Rezepte auf Quallenbasis nach westlicher Art.

Claudia: Wenn da jetzt kein Sauerbraten drin ist, so eine Sauerbratenqualle,

Claudia: dann weiß ich auch nicht.

Florian: Ja, na, gucken wir mal. Ihr könnt euch das anschauen, es ist verlinkt.

Florian: Das einzige Problem ist folgendes.

Florian: Das Vorwort sagt, derzeit sind Quallen in europäischen Ländern nicht verkäuflich.

Florian: Es ist daher verboten zu improvisieren.

Florian: Also ich meine es, man soll jetzt nicht einfach irgendwo nach Asien fahren und

Florian: sich da irgendwelche Quallen besorgen.

Claudia: Im Koffer nach Hause tragen.

Florian: Müssen sich halt wahrscheinlich irgendwie absichern, wenn sie das machen.

Florian: Und dann steht, fast alle derzeit in Europa angebotene Quallen stammen aus Asien

Florian: und werden durch Dehydratisierung mit Salz und Alauen hergestellt,

Florian: was ich vorhin gerade erklärt habe.

Florian: Ein Aluminiumsalz zur Anwendung im Lebensmittelbereich, mit dem sich das Gewebe

Florian: der Quallen festigen und ihre Haltbarkeit verlängern lässt. Erlauen kann jedoch

Florian: auch im fertigen Produkt Aluminiumrückschunde freisetzen.

Florian: Aus diesem Grund müssen diese Produkte vor dem Verzehr wieder eingeweicht und

Florian: unter fließendem Wasser gründlich abgespült werden.

Florian: Und als Letztes, sie weisen darauf hin, dass die Verwendung von Quallen in Italien

Florian: und Europa zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Buches noch nicht gestattet ist.

Florian: Sie haben zwar jede Menge Rezepte zusammengeführt, aber man darf sie zumindest

Florian: offiziell noch nicht nutzen. Und das ist interessant.

Florian: Sie haben da wirklich so diverse Chefköche, Chefköchinnen, TV-Köche,

Florian: Michelin Sterne und so weiter nach ihren Rezepten gegeben.

Claudia: Fancy, sage ich euch.

Florian: Ja. Und da kann man sich mal durchschauen. In dem Kochbuch sind da noch biologische

Florian: Informationen über die Quallen mit drin. Also es ist sehr, sehr interessant.

Florian: Kann man sich anschauen.

Florian: Mediterrane mit Dusensuppe gibt es da frittierte Quallen.

Florian: Fand ich auch ganz interessant. Ich habe mal geschaut, also noch gibt es hier

Florian: Tagliatelle mit Tintenfisch und Qualle, Quallen mit Udonn-Nudeln und Sesam-Soße und so weiter.

Florian: Also gibt es interessante Rezepte, zum Beispiel hier für die frittierte Qualle.

Florian: Da braucht man eine Qualle, die tatsächlich dann auch wirklich biologisch korrekt

Florian: angegeben ist, nämlich Rizostoma pulmo magri 1778.

Florian: Das ist halt genau, anscheinend hat das irgendwie ein Herr oder eine Frau magri 1778 klassifiziert.

Florian: Also diese Qualle braucht man, Datteltomaten, Schalotten, Chili,

Florian: Schoten, Basilikum, Kapern, Mehl, Wasser,

Florian: Olivenöl, Salz, Oregano und dann muss man die Qualle gründlich waschen,

Florian: in kochendes Wasser geben und dann in Eiswasser abkühlen,

Florian: in Stücke schneiden und die dann einfach frittieren, wie man auch einen Schitzel

Florian: frittiert, also halt Mehl und frittieren und dann macht man da mit den Tomaten

Florian: und Schalotten eine Art Sud dazu und dann hast du Quallenschnitzel auf Tomatensoße im Wesentlichen.

Claudia: Das, ja, wow.

Florian: Gut, frittieren ist immer gut. Ich meine, man kann alles frittieren,

Florian: so lange es frittiert ist, so schmeckst du das Frittierte.

Claudia: Ja, klar. Also es gibt so Sachen, die würde ich nicht frittieren.

Claudia: Also über frittierte Schokoriegel müssen wir nochmal reden.

Florian: Habe ich auch noch nie gegessen.

Claudia: Habe ich schon versucht. Kein Fan. Bin kein Fan. Vielleicht versuche ich dann

Claudia: doch mal die frittierte Qualle.

Florian: Ja, die Tagliatelle mit Tintenfisch und Qualle, die haben auch recht gut ausgeschaut.

Florian: Da muss man im Prinzip auch nur so aus Tintenfisch Nudeln schneiden, wenn man so will.

Florian: Und aus den Mundarmen der Qualle auch. und der Quallenschirm zu einer engen

Florian: Spirale rollen, in Frischhaltefolie wickeln, in das Tiefkühlfach legen,

Florian: Quallenschirm aus der Folie nehmen, mit scharfen Messern dünne Scheiben schneiden,

Florian: um nuttliche Streifen zu erhalten.

Florian: Dann hat man quasi die Tinkenfischnudeln und die Quallennudeln und die werden dann zugemacht.

Florian: Da muss man aber wieder Vakuum kochen und so. Also es ist jetzt nicht ganz einfach,

Florian: das Rezept. Das ist vermutlich eher ein PR-Vorhaben im Rahmen des Forschungsprojekts.

Florian: Aber es gibt Fotos von den Rezepten und 2020 gab es noch keine KI.

Florian: Also ich gehe davon aus, die haben das alles echt gekocht dort.

Florian: Also das schaut schon okay aus.

Florian: Und diese komische Qualle, die da immer in den Rezepten auftaucht,

Florian: das tauchen auch andere Quallen auf, aber diese Rizistoma pulmo,

Florian: die ich gerade erwähnt habe, das ist übrigens die Lungenqualle.

Florian: Und die gibt es in allen europäischen Atlantikküsten, im Erbelkanal,

Florian: Nord-Ostsee, Mittelmeer, Schwarzenmeer, häufigste küstennahe Quallenart dort.

Florian: Also an der katalanischen Küste war sie in den Sommern von 2007 bis 2009 die

Florian: am zweithäufigsten gesichtete Quallenart.

Florian: Also von denen haben wir genug anscheinend, die können wir essen.

Claudia: Ich weiß nicht, ob das die Regel sein sollte, aber okay, das ist tatsächlich

Claudia: eine, die es weit verbreitet einfach.

Claudia: Das ist ja auch wichtig für die Frage nach, wie kommt man ran an die Frage.

Florian: Hier, ich habe gerade einen Wikipedia-Artikel aufgemacht, da steht,

Florian: diese Quale wird gelegentlich von Fischern der Türkei gefangen.

Florian: Der geschätzte Ertrag pro Jahr beträgt durchschnittlich 100 Tonnen.

Florian: Ist jetzt nicht wahnsinnig viel. Aber die wird zumindest in Europa ab und zu mal gezielt gefangen.

Florian: Aber ja, das wären die Quallenkochbücher. Und dann habe ich noch probiert,

Florian: ein leichteres Rezept zu finden, was man machen kann. Also diese komischen aus

Florian: diesem Quallenkochbuch.

Claudia: Die sehen alle schon wirklich extrem fancy aus. Also weiß ich nicht, wie ich das könnte.

Florian: Es gibt natürlich, wenn man sich umschaut, im Internet jede Menge Quallenrezepte.

Florian: Und ich habe eins gefunden auf der Homepage der Deutschen Welle.

Florian: Das ist von Ai Nem oder Ai Nair Jing He Huang. Mein Lieblingsrezept nach Art meiner Großmutter.

Florian: Und das ist eigentlich recht einfach. Man braucht 300 Gramm Quallen,

Florian: sauber gespült, in einen Zentimeter dicke Streifen geschnitten.

Florian: Und dann sagen sie noch 150 Gramm gekochte Hähnchenbrust, gehackt.

Florian: Kann man dann vermutlich entsprechend veganisieren, wenn man das gerne möchte.

Florian: Geraspelte Karotten, geraspelte Gurken. Und das nimmt man im Wesentlichen und vermischt das.

Florian: Also man nimmt die Quallenstreifen und dann vermischt man das ganze andere.

Florian: Also diese gehackte Hähnchenbrust, die Karotten, die Gurke.

Florian: Dann kommt noch ein Dressing drauf, nämlich ein paar geröstete Chilischoten

Florian: gehackt, Reisessig, Sojasauce, Sesamöl, brauner Zucker.

Florian: Und das wird alles durchgemischt. Und dann kommt dann noch obendrauf so ein

Florian: paar geröstete Sesamsamen und ein bisschen Koriander.

Florian: Und dann hat man ja einen Quallensalat.

Claudia: Klingt gut bis auf den Koriander, aber ich bin nicht gehört zu diesem Prozent,

Claudia: bei dem das nach Seife schmeckt. Aber lass den raus, dann klingt es gut.

Florian: Wie gesagt, man kann das ausprobieren. Man kann in Asialäden entsprechende Quallenprodukte

Florian: kaufen, die sind da erhältlich.

Florian: Gibt es natürlich im Internet, gibt es alles, kann man sich auch bestellen.

Florian: Wie gesagt, wir machen jetzt hier keine Empfehlung, weil ich kann das jetzt

Florian: nicht einschätzen, wie gesundheitsschädlich das wirklich ist.

Florian: Sowas gibt es aber, wäre jetzt kein unüberwindbares Problem,

Florian: außerhalb von Asien mal zu schauen, wie Quallen schmecken. Ich weiß nicht,

Florian: ob es in Asier-Restaurants sowas gibt.

Florian: Wir haben jetzt nicht runtergekommen, nicht beim Standard-Kina-Restaurant,

Florian: das man so hat. Ja, das war meine kleine Geschichte des Quallen-Essens.

Florian: Und es würde mich interessieren, weil wir haben ja Hörerschaft,

Florian: die sehr divers ist und vermutlich schon viel erlebt hat in Ihrem Leben.

Florian: Habt ihr schon mal Quallen gegessen? Sagt uns das bitte. Und sagt uns auch,

Florian: wie es geschmeckt hat tatsächlich.

Florian: Also im Vergleich mit Lebensmitteln, mit denen wir Erfahrung haben.

Florian: Also wie war die Quale und könnt ihr es weiterempfehlen?

Florian: Und würdet ihr, wenn ihr es noch nicht gegessen habt, würdet ihr das machen?

Florian: Und so würdet ihr euch da Quallenschnitzel bestellen oder was auch immer man

Florian: da irgendwie machen kann.

Claudia: Ich würde es auch gerne wissen und vor allem, ich denke gleich mal einen Schritt

Claudia: weiter, wenn das dann wirklich sich durchsetzt.

Claudia: Und wir essen hier Quallen und die haben so einen spezifischen Geschmack,

Claudia: von dem wir jetzt beide noch nicht wissen, was dieser Geschmack ist.

Claudia: Wir müssen ja die vegetarischen und veganen Ersatzprodukte entsprechend geschmacklich gestalten.

Florian: Sojakwalle.

Claudia: Genau, eine genaue Beschreibung bekommen, was jetzt eigentlich wirklich der

Claudia: Geschmack ist. Also da, let us know.

Florian: Na, fischig wird es wahrscheinlich nicht schmecken, glaube ich, oder?

Claudia: Also ich könnte es mir schon vorstellen. Also ich meine, das...

Florian: Google jetzt einfach mal, wie schmeckt Qualle?

Claudia: Vielleicht wie Mozzarella, weißt du, so nach dem, was man halt da so dran macht.

Florian: Der erste Link, schau, nicht mal die KI sagt, was jetzt kriegt man bei Google

Florian: immer diese bescheuerten KI-Ergebnisse.

Florian: Und wenn ich jetzt google nach wie schmeckt Qualle, dann sagt mir Google,

Florian: für diese Suchanfrage ist keine Übersicht mit KI verfügbar. Selbst die hält sich raus da.

Florian: Aber der erste Treffer, den ich habe, der kommt vom Stern, Stern.de.

Florian: Und da steht es als Quallen schmecken ähnlich wie Austern.

Florian: Das würde mich jetzt eher abschrecken, weil Austern habe ich schon mal gegessen.

Florian: Von dem war ich nicht begeistert. Aber Austern sind ja auch roh.

Claudia: Weiß ich nicht, ob das dann trotzdem... Also ich weiß nicht,

Claudia: schmecken Austern anders, wenn sie gekocht sind. Also das wüsste ich jetzt zum Beispiel nicht.

Florian: Dann habe ich hier noch vom Deutschlandfunk eine Seite. Da steht kein Fischgeschmack,

Florian: kein Meer. Ist die Überschrift. Ich habe jetzt den Detail gelesen.

Florian: Hier der Spiegel schreibt, es riecht nach Meer und schmeckt etwas salzig. Also man weiß es nicht.

Claudia: Komisch.

Florian: Irgendwann weiß ich es nicht. Ich würde schon wissen, aber vielleicht haben

Florian: wir hilfreiche Hörerschaft.

Florian: Die uns das sagen kann. Ja, mal schauen. Unser nächstes Hörertreffen machen

Florian: wir mit Quallensalat für alle.

Claudia: Nee.

Florian: Nicht?

Claudia: Müssen wir ja nach Asien gehen.

Florian: Ja, da finden wir schon eine Möglichkeit.

Claudia: Gibst du hier gerade zu, das ist so illegal? Okay.

Florian: Nee.

Claudia: Vielleicht ist bis dahin legal.

Florian: Genau, ich habe nicht gesagt, wann wir es machen, das Treffen.

Claudia: Wann wir es machen, das ist richtig. Wenn das mal erlaubt ist und es hier Quallen

Claudia: gibt, dann denken wir mal drüber nach, sowas zu tun. Okay.

Claudia: Und derweil schaue ich auf Quallen und Kaviar. Das ist ein sehr,

Claudia: sehr spartanisches Gericht in diesem Kochbuch. Ich kann es empfehlen, das Bild anzugucken.

Florian: Diese Molekular-Kochtechnik-Kavia-Dinger. Du kannst ja alles irgendwie kaviaffizieren.

Florian: Ist das ein Wort? Kannst du auch aus Limonade machen oder aus Fruchtsaft.

Florian: Du musst es einfach nur mit irgendwas vermischen und dann in so ein anderes Zeug tropfen lassen.

Florian: Und dann wird es verifiziert.

Claudia: Die Zubereitungszeit bei diesem Gericht hat mich eben einfach gecatcht,

Claudia: weil da steht 60 Minuten.

Claudia: Ihr müsst euch vorstellen, das ist wirklich das winzigste Gericht,

Claudia: das ihr euch vorstellen könnt.

Claudia: Und dann steht dem dran, circa 60 Minuten plus 12 Stunden Ruhe der Flüssigkeiten

Claudia: für den falschen Kaviar. Das ist also was für geduldige.

Florian: Aber schau, da gibt es Capari dazu oder Capari Bitter und Gin.

Claudia: Das nehme ich.

Florian: Genau, da machst du hier, also da gibt es die Qualle und dann kommen hier so

Florian: Capari und Gin Kaviar-Kügelchen drauf, okay.

Claudia: Ja, das damit könnte ich, ja.

Florian: Ja gut, das war die Qualle. Was bringst du uns zum Essen in der nächsten Folge?

Claudia: Oh, in der nächsten Folge, ich werfe alles um.

Florian: Oh, okay.

Claudia: Ich werfe alles um und zu essen habe ich dann nichts dabei.

Claudia: Tut mir leid. Ich habe weder Tiere noch was zu essen, sondern ich schubse einfach

Claudia: alles um. Das ist mein Spoiler.

Florian: Okay, es wird geschubst in der nächsten Folge. Da sind wir schon gespannt.

Florian: Und wenn ihr wollt, dann schickt uns eure Quallenrezepte oder eure Quallen-Gastrokritik,

Florian: was auch immer ihr über Quallen zu sagen habt.

Florian: Schickt uns das an podcast.dasklima.fm.

Claudia: Oder man kommentiert bei uns in der Folge in den Shownotes.

Florian: Genau, macht das, das freut uns, bewertet uns, abonniert uns,

Florian: erzählt von uns, unterstützt uns.

Florian: Ja, kommt nach Eschweiler, kann ich auch nochmal wiederholen.

Claudia: Stimmt.

Florian: Das Eschweiler, das ist da in der Nähe von da, wo Claudia ist,

Florian: also irgendwie so zwischen Aachen und Köln ungefähr.

Claudia: Ja, ziemlich genau da.

Florian: Da ist Eschweiler und da bin ich am 26.

Florian: Mai mit meiner Sternengeschichten-Live-Show. und du bist im Publikum.

Claudia: Genau, ich verstehe mich im Publikum.

Florian: Kommt dahin. Kommt dahin, ich glaube, es gibt noch ein paar Karten. Dann freuen wir uns.

Florian: Und ansonsten müsst ihr, wenn ihr das alles nicht machen wollt,

Florian: warten, bis wir in zwei Wochen die nächste Folge veröffentlichen,

Florian: wo Claudia Sachen umkippt.

Claudia: Exakt.

Florian: Dann freuen wir uns darauf und sagen Tschüss.

Claudia: Tschüss.

Florian: Warum Zahnbürsten nicht in die gelbe Tonne dürfen. Das ist eine automatische

Florian: Stell-Nachrichtenseite, die immer kommt, wenn ich meinen Browser aufmache.

Claudia: Oh, jetzt möchte ich gerne educated guesses anstellen. Warum?

Claudia: Aber mir fällt das Fluorid aus Zahnpasta aufs Inhalokate.

Florian: Weil es keine Verpackung ist wahrscheinlich.

Claudia: Das ist korrekt.

Claudia: Keine Ahnung, aber es ist Plastik.

Florian: Wo darf man die Zahnbürste reinschmeißen? In den Restmüll, weil sie Hygieneartikel

Florian: und potenzielle Krankheitserreger transportieren.

Claudia: Okay. Ich verstehe gerade nicht. Also, was die Krankheitserreger?

Claudia: Was machen die mit dem gelben?

Florian: Also, was machen die mit dem Verpackungsmüll?

Claudia: Ich habe Fragen.

Florian: Ich weiß nicht, aber ich putze mir selten mit in der Zahnbürste die zehnjährigen Müll gefunden habe.

Claudia: Ja, und ich weiß auch nicht, wie man recyceln, dann hätte ich jetzt schon gedacht,

Claudia: dass mehr passiert, außer eine neue Verpackung.

Florian: Ja, ich bin einmal durchgespült und dann kommt es wieder auf den Markt.

Claudia: Okay, gut. Lass uns über ein anderes reden.

Florian: Okay, fangen wir an.

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