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DK134: Klimapsychologie - Wir müssen alle Hippies werden!*

Shownotes

DK134: Klimapsychologie - Wir müssen alle Hippies werden!

Und: Warum handeln wir nicht endlich?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lasen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

In Folge 134 haben wir einen Gast: Mitho Müller von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mitho arbeitet in der klinischen Entwicklungspsychologie und beschäftigt sich mit Klimapsychologie – also der Frage, warum wir trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht genug gegen den Klimawandel unternehmen. Genau das erklärt er uns ausführlich und auch, warum wir alle Hippies werden sollen.

Wer den Podcast unterstützen will, kann das gerne tun: https://steadyhq.com/de/dasklima/ und https://www.paypal.me/florianfreistetter. Was ist Klimapsychologie?

Mitho Müller ist forscht an der LMU München und erklärt zunächst, was Klimapsychologie überhaupt ist. Der berühmte Wissenschaftsvermittler Carl Sagan und sein Konzept des Pale Blue Dot (ihr könnt in dieser Podcastfolge mehr dazu hören dienen als Ausgangspunkt für die Diskussion darüber, warum es für uns so schwierig ist, Verantwortung zu übernehmen.

Warum handeln wir nicht?

Obwohl die Wissenschaft schon lange vor den Folgen des Klimawandels warnt, gibt es viele psychologische Gründe für unsere Untätigkeit:

  • Verdrängung: Menschen neigen dazu, bedrohliche Themen auszublenden, um sich nicht unwohl zu fühlen.
  • Psychologische Distanz: Die Folgen des Klimawandels scheinen oft weit weg – zeitlich und geografisch.
  • Gewohnheiten und Bequemlichkeit: Veränderung erfordert Energie, und unser Gehirn bevorzugt den einfacheren Weg.
  • Ideologische Filter: Politische Zugehörigkeit beeinflusst, wie Menschen wissenschaftliche Fakten bewerten.

Psychische Auswirkungen des Klimawandels

Die Klimakrise hat nachweisbare psychologische Folgen:

  • Klimadepression: Menschen erleben Angst, Hoffnungslosigkeit und Trauer über die Zerstörung ihrer Umwelt.
  • Solastalgie: Verlustgefühle, weil sich vertraute Orte durch den Klimawandel verändern oder verschwinden.
  • Aggressivität und Stress: Hitzewellen und Umweltveränderungen steigern nachweislich Stress und Gewaltbereitschaft.

Kann man etwas gegen Klimadepression tun?

Ja! Mitho erklärt, dass individuelle Handlungen psychologisch sinnvoll sind – auch wenn sie allein den Klimawandel nicht aufhalten. Wer nachhaltiger lebt, fühlt sich oft handlungsfähiger und weniger hilflos. Auch Engagement in der Gemeinschaft, z. B. durch Proteste oder politische Beteiligung, kann helfen, negative Gefühle zu regulieren. Ein Problem in der medialen Berichterstattung ist die fehlende Perspektive auf Lösungen. Schockierende Bilder und Nachrichten über Katastrophen können lähmend wirken, wenn keine Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Besser wäre eine Kommunikation, die Hoffnung macht und Wege aufzeigt, wie man aktiv werden kann. Die Rolle von Werten und Achtsamkeit

Werte bestimmen unser Verhalten stark. Menschen mit einer „globalen Identität“, die sich als Teil eines größeren Ganzen sehen, handeln umweltbewusster. Eine Studie (“Pro-environmental Engagement Through Self-compassion and Global Identity Rather Than to Self-enhancement”) zeigt, dass Achtsamkeitspraktiken wie Meditation oder Yoga diese Haltung fördern können. In der Diskussion wird klar, dass es nicht nur um individuelle Entscheidungen geht – die Gesellschaft als Ganzes muss sich verändern.

Es gibt drei Hauptgruppen:

  • Die Sorgenden, die aktiv handeln und fordern, dass sich etwas ändert.
  • Die Priorisierenden, die das Problem anerkennen, aber andere Themen wichtiger finden.
  • Die Leugnenden, die Klimawandel als Täuschung oder Übertreibung sehen.

Der Schlüssel liegt darin, die Debatte zu entschärfen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Statt sich in ideologische Kämpfe zu verstricken, sollten wir versuchen, sachlich zu bleiben und auf gemeinsame Werte hinzuarbeiten.

Live Shows Florian ist mit “Das Universum LIVE” unterwegs. Und zwar am 17. März 2025 in Düsseldorf, am 18. März 2025 in Siegen und am 19. März 2025 in Bonn. Kommt vorbei!

Tickets für die Sternengeschichten Live Tour 2025 von Florian gibt es unter sternengeschichten.live.

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Ein kleiner Hinweis: In “Das Klima” gibt es keine Werbung. Wenn ihr Werbung hört, dann liegt das nicht an uns; dann hat jemand unerlaubt und ohne unser Wissen den Podcast-Feed kopiert und Werbung eingefügt. Wir machen keine Werbung - aber man kann uns gerne was spenden, geht auch bei PayPal.

Kontakt und weitere Projekte

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an podcast@dasklima.fm. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.

Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” ab und an über Wissenschaft.

Ansonsten findet ihr uns in den üblichen sozialen Medien:

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Transkript anzeigen

Claudia: Hier ist das Klima, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise.

Claudia: Wir lesen und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung jeden zweiten

Claudia: Montag mit Florian Freistetter.

Florian: Und mit Claudia Frick. Herzlich willkommen zur Folge 134, die eine besondere Folge sein wird.

Florian: Aber bevor wir herausfinden, warum Folge 134 besonders sein wird,

Florian: schauen wir noch, was in Folge 133 passiert ist.

Claudia: Ja, also als kurzen Rückblick auf Folge 133, wo es um Kinder ging und um die

Claudia: Frage, ob man Kinder will. in Anbetracht der Klimakrise.

Claudia: Da haben wir uns nämlich mit beschäftigt.

Claudia: Und zwar genauer gesagt eigentlich mit den Leuten, die schon sagen,

Claudia: sie möchten keine Kinder aufgrund der Klimakrise und was da dahinter steckt.

Florian: Genau, war eine sehr spannende Folge. Ein Thema, das man zwar einerseits oft

Florian: hört, die Welt ist so schlecht, ich will keine Kinder haben.

Florian: Aber die wissenschaftliche Erforschung des Phänomens, die habe ich selten irgendwo

Florian: gesehen und war sehr erfreut, dass du dieses spannende Thema dann irgendwie rausgefunden hast.

Claudia: Ja, war auch sehr detailliert, fand ich auch sehr schön. Und ich finde es auch

Claudia: irgendwie schön, dass jetzt zufälligerweise wir irgendwie ein bisschen beim

Claudia: Thema Kinder bleiben, auch wenn nicht wirklich.

Florian: Nicht wirklich. Also ja, vermutlich werden Kinder und Jugendliche eine Rolle

Florian: spielen in dem, was wir heute besprechen. Aber es wird kein Kinderthema sein.

Claudia: Das stimmt. Denn wir sind ja heute überhaupt nicht nur zu zweit,

Claudia: sondern wir sind zu dritt. Ich sage mal Hallo Mito.

Mitho: Ja, Servus ihr beiden. Hi.

Claudia: Hallo. Genau, wir haben nämlich einen Gast und zwar Mito Müller von der LM München.

Claudia: Möchtest du dich mal ganz kurz vorstellen?

Mitho: Ja, ich sage gerne kurz was zu mir. Also ich arbeite an der LMU München,

Mitho: da in der klinischen Entwicklungspsychologie, also am Lehrstuhl für klinische

Mitho: Psychologie des Kindes- und Jugendalters.

Mitho: Das heißt also, die Arbeit, die wir da in der Lehr- und Forschungseinheit von

Mitho: Professor Reck machen, hat eigentlich...

Mitho: So gar nichts mit Klima zu tun. Ja, aber aus eigenem Interesse bin ich dabei,

Mitho: mich da in die Thematik einzuarbeiten und ja, lehre jetzt auch mittlerweile dazu.

Mitho: Es ist einfach ein Thema, was mich sehr bewegt und deswegen bin ich auch ein

Mitho: treuer Zuhörer eures Podcasts.

Florian: Genau, denn wir haben uns kennengelernt genau wegen dem Podcast beziehungsweise

Florian: allgemein wegen den Podcasts, die ich so mache, die du netterweise dir alle

Florian: anhörst und du hast irgendwann gesagt,

Florian: du würdest gerne eine Lehrveranstaltung machen, wo es eben um Klima,

Florian: um Klimapsychologie geht und um Podcasts, wo die Leute lernen sollen,

Florian: wie man Podcasts macht, in dem Fall Podcasts, um Inhalte aus der Klimapsychologie zu vermitteln.

Florian: Und hast mich gefragt, ob ich das machen will. Und ich habe gesagt,

Florian: ja, mache ich doch gerne.

Florian: Und jetzt war ich zweimal schon an der Uni München und habe probiert,

Florian: den Leuten dort beizubringen, wie gute Wissenschaftskommunikation und gute Podcasts funktionieren.

Florian: Und es war halbwegs erfolgreich, zumindest dieser erste Durchlauf.

Florian: Und dann haben wir gedacht, wenn wir schon jetzt hier einen Experten haben,

Florian: der sich mit Klimapsychologie auskennt, dann können wir das nutzen,

Florian: um dieses Thema mal ausführlich zu behandeln.

Florian: Und wir hatten es mal so ein bisschen erwähnt im Rahmen des IPCC-Berichts,

Florian: aber es ist schon lange her, drei Jahre.

Claudia: Viele Folgen, ja und viele Jahre.

Florian: Folge 39 war das, das ging so allgemein um Krankheit und natürlich auch um psychische Erkrankungen.

Florian: Aber da gibt es natürlich mehr zu sagen und das wird uns Mito jetzt hoffentlich

Florian: alles sehr ausführlich erzählen.

Florian: Und am besten ist, wir fangen damit an, dass Mito uns erklärt,

Florian: was Klimapsychologie eigentlich ist.

Mitho: Ja, sehr gerne. Ich würde ganz gerne vorher noch einsteigen mit einem Zitat

Mitho: und mit einer Frage an euch.

Mitho: Und mal gucken, ob ihr das Zitat erkennt.

Mitho: Es ist eigentlich original in englischer Sprache, also auf amerikanisch.

Mitho: Und da bin ich gestern drüber gestolpert, über heise online.

Mitho: Die haben auch einen Bericht über die entsprechende Person gemacht und haben

Mitho: das dann natürlich für die deutschen LeserInnen auf Deutsch übersetzt.

Mitho: Und deswegen würde ich es jetzt mal auf Deutsch vortragen. Es ist gesagt worden,

Mitho: dass Astronomie eine demütigende und charakterbildende Erfahrung ist.

Mitho: Es gibt vielleicht keinen besseren Beweis für die Torheit menschlicher Einbildungen

Mitho: als dieses ferne Bild unserer winzigen Welt.

Mitho: Für mich unterstreicht es unsere Verantwortung, freundlicher miteinander umzugehen.

Mitho: Und den blassblauen Punkt, Hinweis, die einzige Heimat, die wir je gekannt haben,

Mitho: zu bewahren und zu pflegen.

Florian: Ja, ich kenne das Zitat natürlich. Ich habe das schon in mehreren Podcasts entsprechend

Florian: auch verwendet und darüber geredet. Weißt du auch, worum es geht, Claudia?

Claudia: Absolut keine Ahnung.

Mitho: Ja, weiß nicht, magst du es erklären, Florian, oder soll ich?

Florian: Das ist ein Zitat von Carl Sagan, als er seine berühmte Rede oder seinen Text

Florian: geschrieben hat über das Bild des Pale Blue Dots,

Florian: also dieses Bild, das die Voyager-Raumsonde vom Rand des Sonnensystems ausgemacht

Florian: hat, als sie noch einmal zurückgeschaut hat in Richtung Erde und dann die Erde

Florian: so ein halber Pixel irgendwie in dem Bild war, kaum zu erkennen.

Florian: Und Carl Sagan, der ja ein wirklich grandioser Wissenschaftsvermittler war,

Florian: hat dieses ja eigentlich extrem miese Bild, ich meine, das ist wirklich ein

Florian: halber Pixelmeister, nicht?

Florian: Und irgendwo in so einem sonnenüberstrahlten Dingsi.

Florian: Und das hat er genutzt, um da wirklich unser Bild von uns und der Welt auf eine

Florian: Art und Weise darzustellen, zu erzählen, die wirklich einzigartig ist.

Florian: Also ich kann in den Show Notes gerne mehr Informationen zu Carl Sagan und zu

Florian: diesem Pale Blue Dot verlinken.

Florian: In einer anderen Podcast-Folge haben wir da auch Originalzitate eingespielt,

Florian: auch wie Carl Sagan das selbst erzählt hat.

Florian: Genau auch diese Stelle, die Mito gerade vorgelesen hat, kann man sich auf jeden

Florian: Fall anhören, sollte man sich auch anhören.

Florian: Aber Klimapsychologie ist da jetzt nicht direkt drinnen, zumindest für mein Verständnis.

Mitho: Die ist da nicht drin. Mich hat Carl Sägen einfach sehr beeindruckt.

Mitho: Nicht nur, weil er so ein wahnsinnig guter Wissenschaftsvermittler ist,

Mitho: sondern weil ich auch mal damals die Idee hatte, ich werde Astronom.

Mitho: Das habe ich dann leider doch nicht gemacht.

Mitho: Aber Carl Sägen hat auch mit dem Klima zu tun gehabt.

Mitho: Also er war 1985 Zeuge einer Anhörung vor dem US-Kongress und dort hat er dargestellt,

Mitho: dass die Verbrennung fossiler Energieträger eben zu einem Treibhauseffekt zur

Mitho: Klimaerwärmung, was ja eigentlich ja verbale Untertreibungen sind dessen,

Mitho: was wir momentan beobachten, führt.

Mitho: Und da habe ich auch noch ein Zitat mitgebracht, diesmal allerdings auf Englisch,

Mitho: weil mich das auch sehr beeindruckt und mich das auch sehr mitnimmt und so steige

Mitho: ich auch meistens dann bei den Studierenden ein, wenn ich dann über dieses Thema spreche.

Mitho: Because the effects occupy more than a human generation There is a tendency

Mitho: to say That they are not our problem Of course,

Mitho: then they are nobody's problem Not on my tour of duty Not on my term of office

Mitho: It's something for the next century That the next century worry about it Vielen Dank.

Mitho: But the problem is, that there are effects, and the greenhouse effect is one

Mitho: of them, which have long-time constants.

Mitho: If you don't worry about it now, it's too late later on.

Mitho: And so in this issue, as in so many other issues, we are passing on extremely

Mitho: grave problems for our children, when the time to solve the problems,

Mitho: if they can be solved at all, is now.

Mitho: So, und hier kommen wir dann auch schon so ein bisschen in die Klimapsychologie

Mitho: rein. Das ist ja kein aktuelles Phänomen, sondern dieses Phänomen,

Mitho: das kennen wir schon sehr, sehr lange.

Mitho: Darüber habt ihr ja auch schon gesprochen, wie lange wir eigentlich schon Bescheid

Mitho: wissen, was da auf uns zukommt.

Mitho: Das geht ja auch noch vor 1985 weiter zurück, wesentlich weiter zurück.

Mitho: Trotz dieser langen Kenntnis handeln wir nicht, weder selbst noch irgendwie

Mitho: in der Öffentlichkeit, in der Politik.

Mitho: Und die Frage ist halt einfach, warum?

Mitho: Das ist was, was natürlich vor allem die Klimawissenschaftler auch überhaupt nicht verstehen.

Mitho: Ja, und wir erfahren die Auswirkungen ja auch. Wir erfahren die Auswirkungen

Mitho: ja auch schon und trotzdem handeln wir nicht. Warum?

Mitho: Jetzt gerade gestern habe ich in der Tagesschau gelesen, da war ein Bericht

Mitho: über die 1,5-Grad-Schwelle, dass die eventuell schon dauerhaft überschritten ist.

Mitho: In Deutschland sogar noch schlimmer, 1,7 Grad.

Mitho: Aber trotzdem setzen manche Menschen, und das ist jetzt eine klinisch-psychologische

Mitho: Wertung, also eine wissenschaftliche Wertung, wahnhafte Argumente dagegen.

Mitho: Und die Frage, warum? Also das wissenschaftliche Faktenwissen schreit nach Handlung

Mitho: und wir versinken einfach in Verantwortungsdiffusion und unsere Jugend,

Mitho: unsere Kinder, die die längste Zeit mit den extremsten Auswirkungen zu tun haben werden,

Mitho: bereits jetzt eine extreme Wut entwickeln, Angst, Trauer.

Mitho: Wie können wir denen helfen und die vorbereiten und etwas verändern?

Mitho: Und ja, da sind ganz wichtige Fragestellungen der Klimapsychologie drin,

Mitho: nämlich einmal zu verstehen, warum wir so schwer ins Handeln kommen und auf

Mitho: der anderen Seite auch zu verstehen, wie können wir den Leuten helfen,

Mitho: die bereits jetzt betroffen sind.

Mitho: Und was können wir für die Zukunft dafür tun?

Florian: Vor allem die Antworten auf die Fragen gibt es, die du da gerade gestellt hast.

Florian: Würde mich noch interessieren, wie das jetzt in der psychologischen Praxis,

Florian: wenn man das so sagen kann, funktioniert.

Florian: Ich meine, es ist ja nicht so, dass da irgendwie jemand in der Praxis kommt

Florian: und sagt, mir geht schlecht, ich habe Klimaangst oder irgendwie sowas.

Florian: Also das ist ja vermutlich nicht so einfach jetzt zu sagen, diese Person leidet

Florian: unter den psychologischen Auswirkungen der Klimakrise. Oder ist es so einfach?

Mitho: Zunehmend, also in der Tat zunehmend. Es gibt mittlerweile einen wachsenden

Mitho: Zweig an sogenannten NachhaltigkeitstherapeutInnen, die sich halt sehr gut damit

Mitho: auskennen, mit den psychologischen Auswirkungen der Klimakrise auf die Menschheit oder auf die Menschen.

Mitho: Und das kann ja viele Facetten haben. Also es muss jetzt nicht nur diese Emotionen

Mitho: betreffen, die ich jetzt gerade eben beschrieben habe.

Mitho: Ja, es geht ja auch dann darum, dass Menschen, die konfrontiert werden mit Naturkatastrophen,

Mitho: die einen Zusammenhang haben zur Klimakrise, dann unter Traumafolgestörungen leiden.

Mitho: Ja, die berühmteste, die posttraumatische Belastungsstörung.

Mitho: Aber auch andere Punkte. Ja, deswegen fand ich das so schön,

Mitho: dass ihr letzte Woche über das Thema Kinderwunsch gesprochen habt.

Mitho: Das ist ein Thema und das ist auch ein Thema, was dann unter anderem auch zu Paarkonflikten führt.

Mitho: Der eine Partnerin möchte gerne ein Kind, die andere Partnerin eben nicht,

Mitho: aufgrund dessen, was in der Welt da gerade passiert.

Mitho: Und das führt natürlich zu Paarkonflikten, zu sehr gravierenden Paarkonflikten,

Mitho: die dann halt natürlich auch in einer Trennung enden können.

Mitho: Und da gibt es dann eben auch diese TherapeutInnen, die dann partherapeutisch

Mitho: versuchen, da zu vermitteln und damit zu arbeiten.

Mitho: Also das ist zunehmend der Fall. Und es ist sogar so, dass es gibt jetzt den

Mitho: Ausdruck der Klimadepression zum Beispiel.

Mitho: Also Menschen, die depressiv werden aufgrund einer ganz massiven Trauer,

Mitho: die sie empfinden, wenn sie an ihre eigene Zukunft denken, ja,

Mitho: also dann wirklich auch klinische Symptome einer Depression entwickeln.

Mitho: Und in dem Lehrbuch, was ich da gelesen habe, das fand ich ganz spannend,

Mitho: da meinte dann einer, weil das natürlich über die nächsten.

Mitho: Jahrzehnte, Jahrhunderte, so weitergehen wird, werden nach ein paar Generationen

Mitho: diese ganz konkrete Klimadepression und eine in Anführungszeichen gewöhnliche

Mitho: Depression, wie wir sie heute verstehen, nicht mehr wirklich zu unterscheiden sein.

Claudia: Einfach weil das schon so ein fundamentaler Bestandteil von so einem ganz normalen Alltag ist?

Mitho: Ja, genau. Also es werden zunehmend mehr Menschen depressiv werden,

Mitho: wegen dessen, was da passiert und was das mit unserer Zukunft macht.

Florian: Aber ist es nicht auch was, ich meine, ich probiere jetzt nicht das schön zu

Florian: reden, das Ganze, aber ist es nicht was, wo man sich dann auch unter Anführungszeichen dran gewöhnt?

Florian: Weil wenn es eh jetzt die nächsten Jahrhunderte bescheuert ist,

Florian: dann kann man sich doch auch dran gewöhnen als Mensch oder schaffen wir das nicht?

Mitho: Genau, also das ist dann auch eine ganz wichtige Frage, also die Adaptionsleistung

Mitho: auf der einen Seite und darum geht es natürlich auch in der Klimapsychologie

Mitho: oder eigentlich kann man es gar nicht mehr Klimapsychologie nennen.

Mitho: Ja, weil die Klimapsychologie ist eigentlich ein Teilbereich der Umweltpsychologie

Mitho: und die Umweltpsychologie.

Mitho: Da geht es natürlich um ganz komplexe Zusammenhänge, eben auch solche,

Mitho: die ihr in eurer Vorstellung des IPCC ja schon vorgestellt habt,

Mitho: dass man hier mittlerweile heute eher von einer Psychologie der Nachhaltigkeit spricht.

Mitho: Aber es geht eben auch um diese Anpassungsleistung, also was können wir tun,

Mitho: damit es den Leuten trotz der Veränderungen, dass sie trotzdem noch Lebensqualität

Mitho: haben, vielleicht nicht krank darüber werden, das wäre dann präventiv.

Mitho: Naja, ich meine, wenn die Lebensbedingungen eben schlecht sind.

Mitho: Dann wird das nichts daran ändern, wie unser Gehirn darauf reagiert.

Mitho: Und das ist dann etwas, wo man sich, glaube ich, nicht wirklich dran gewöhnen

Mitho: kann, wenn unsere Lebensbedingungen, wenn unsere Biosphäre einfach nicht mehr

Mitho: das hergibt, dass wir uns dort gesund entwickeln können.

Florian: Wie funktioniert das jetzt im Detail? Also was sind das jetzt wirklich im Detail

Florian: für, wir reden immer nur über die Lebensbedingungen, die Welt,

Florian: die Klimakrise verschlechtert sich. Was ist es im Detail, das uns psychisch fertig macht?

Florian: Gibt es, da kann man das überhaupt sagen, so Details? Oder ist es tatsächlich

Florian: irgendwie das allgemeine Blöde?

Claudia: Ja. Darf ich das allgemeine Blöde kurz eingrenzen?

Claudia: Also bei mir wäre jetzt die Frage, ob das ausschließlich auf Konsequenzen,

Claudia: die sich aus der Temperaturerhöhung und aus den veränderten klimatischen Bedingungen

Claudia: ergeben, oder sind das auch Sachen, die direkt aus den klimatischen Bedingungen folgen, also Hitze?

Claudia: Und erhöhte Luftfeuchtigkeit und solche Sachen. Also gehört das da auch mit

Claudia: rein oder ist das separat zu betrachten?

Mitho: Ja, genau. Also zum einen ist es so, dass natürlich die Hitze und Umweltverschmutzung

Mitho: jetzt nicht nur körperliche Symptome verursachen, sondern eben auch psychische.

Mitho: Also was relativ spannend ist, ist, dass zum Beispiel nachgewiesenermaßen Aggressivität

Mitho: steigt und Gewalt und Konzentrationsschwäche und Motivationsverlust und all diese Dinge,

Mitho: die mehr oder weniger auch Symptome von einer Depression sein können.

Mitho: Aber was jetzt speziell mit der Klimadepression gemeint ist,

Mitho: die Klimakrise führt dazu, dass wir Dinge verlieren, dass sich unsere Umgebung

Mitho: verändert, dass wir Dingen hinterher trauern.

Mitho: Also zum Beispiel gibt es da den Begriff der sogenannten Solastalgie und damit

Mitho: ist gemeint, dass man trauert um die Heimat oder den Ort oder die Region,

Mitho: in der man aufgewachsen ist, weil es die halt nicht mehr in der Form gibt, wie sie früher mal war.

Mitho: Und diese Verlusterfahrungen, die können natürlich dann massiven Kummer,

Mitho: Traurigkeit und Trauer hervorrufen bis hin zu depressiven Gefühlen.

Florian: Ja, über diese Solastalgie hatten wir auch schon mal kurz gesprochen.

Florian: Ich weiß noch gerade nicht mehr, in welcher Folge, aber ich erinnere mich,

Florian: dass wir über diesen Begriff gesprochen haben.

Florian: Damals, glaube ich, haben wir es verglichen so mit dem, da wird der Name auch

Florian: herkommen, eben von der Nostalgie, dass man sich immer so erinnert.

Florian: Früher war doch hier das und jetzt ist hier das Haus weg, jetzt ist der Wald

Florian: weg oder sowas, weil halt einfach die Zeit vergeht.

Florian: Aber durch die Klimakrise, ja, da passiert das halt sehr viel schneller und sehr viel anders.

Florian: Und da sind die Gefühle dann eben auch nicht klassisch nostalgisch,

Florian: so wie früher war es halt besser, sondern da ist es dann halt was anderes.

Mitho: Und die Dinge, die man halt verliert, diese Verlusterlebnisse,

Mitho: die können ja vieles sein.

Mitho: Also das muss sich ja nicht nur auf die Region, in der man lebt,

Mitho: beziehen. Es können ja auch Personen damit verbunden sein, weil wir wissen,

Mitho: dass Hitze eben zu einer größeren Sterblichkeit führt.

Mitho: Die Ursachen sind ähnlich, die zu einer Entwicklung einer gewöhnlichen Depression führen.

Mitho: Aber die Fallzahlen werden ansteigen, weil eben diese Verlusterlebnisse zunehmen werden.

Mitho: Und das wird ja nicht irgendwann aufhören. Deswegen glaube ich nicht,

Mitho: dass wir uns da wirklich gut drauf anpassen können.

Mitho: Es sei denn, die Anpassungsleistung besteht darin, dass wir einfach anerkennen,

Mitho: dass wir alle depressiv werden.

Claudia: Weiß ich nicht, ob das genau ist. Das ist nicht so das Ziel jetzt.

Mitho: Aber man kann zumindest versuchen, die Resilienz der Menschen zu fördern,

Mitho: also sie möglichst handlungsfähig zu halten und robust zu halten,

Mitho: um die Entwicklung von Depressionen vielleicht etwas zu senken.

Florian: Genau, wir haben das damals in Folge 35 besprochen,

Florian: die den schönen Titel trug, was hat das Meer je für uns getan und da ging es

Florian: um die Frage, dass wenn Meere und Küsten ökologisch krank werden,

Florian: dann werden auch die Menschen krank.

Florian: Wir haben da über ein Phänomen namens Reef-Creef gesprochen,

Florian: also Reef-Schmerz, wenn man so will, übersetzt.

Florian: Das ist tatsächlich auch der Stand in einem wissenschaftlichen Fachartikel,

Florian: weil es eben genau um die Solastalgie geht, die psychischen Folgen der Zerstörung.

Florian: Und da haben wir berichtet, entnehme ich den Shownotes, das ist schon lange

Florian: hier, ich erinnere mich nicht mehr direkt, aber in der Shownotes steht,

Florian: dass es da wirklich einen Anstieg von psychischen Erkrankungen gibt in Tuvalu,

Florian: in Alaska, in Honduras durch die Schäden an den Riffen und an den entsprechenden

Florian: ökologischen Systemen dort.

Mitho: Ja, genau. Man kann das auch noch größer fassen, also unter einem größeren Begriff

Mitho: der sogenannten Planetary Health.

Mitho: Ist euch bestimmt auch schon begegnet, nehme ich mal an.

Mitho: Also das ist ein umfassendes Gesundheitskonzept, dass eben die menschliche Gesundheit

Mitho: immer im Zusammenhang mit der Umwelt und dem Zustand der Erde gedacht werden muss.

Mitho: Das heißt, ein gesunder Mensch braucht eine gesunde Erde.

Claudia: Das ist ein schöner zitierbarer Satz, würde ich sagen.

Mitho: Ein gesunder Mensch braucht eine gesunde Erde. Ja, und wo ich jetzt hier gerade

Mitho: noch drüber stolper und was du halt auch gesagt hast, Florian,

Mitho: mit den erhöhten psychischen Störungen, die sich entwickeln,

Mitho: jetzt nochmal bezogen auf Hitze.

Mitho: Da sehen wir halt verstärktes Stressempfinden, erhöhtes Suizidrisiko,

Mitho: Zunahme von bipolaren Störungen und Schizophrenien,

Mitho: Schwankungen von Schilddrüsen, Wachstumshormonen, die zu kognitiven Einschränkungen,

Mitho: Lethargie und Stimmungsschwankungen führen und Zunahme von Aggressivität,

Mitho: das hatte ich schon genannt.

Mitho: Also man merkt das ja auch immer irgendwie, wenn man in der Großstadt im Sommer

Mitho: mit dem Auto unterwegs sein sollte oder mit dem Fahrrad oder mit sonst was oder

Mitho: zu Fuß, wie schnell die Leute da aneinander geraten und gereizt sind.

Mitho: Also das finde ich auch immer, wenn es heiß ist, das finde ich immer ganz bemerkenswert.

Florian: Ich meine, es kommt natürlich auf die Umstände darauf an, wenn ich jetzt in

Florian: einer Großstadt bin und es ist heiß und ich muss mich in eine Straßenbahn voller Menschen quetschen,

Florian: weil die Straßenbahn und die öffentliche Infrastruktur so schlecht aufgestellt

Florian: ist und ich muss mich vielleicht auch dann ins Auto setzen und über verstaute

Florian: Straßen in der argen Hitze fahren,

Florian: dann werde ich vielleicht eher aggressiv, als wenn die Stadt entsprechend klimavernünftig

Florian: eingerichtet ist, wenn da viel Grünraum ist, wenn ich dann irgendwie bequem

Florian: vielleicht zu Fuß von A nach B spazieren kann.

Florian: Dann ist es vielleicht immer noch extrem heiß, aber ich werde vielleicht trotzdem

Florian: nicht aggressiv, weil die Umgebung entsprechend eingerichtet ist.

Florian: Ist das auch was, womit sich die Klimapsychologie beschäftigt?

Mitho: Exakt. Wie kann man eine Umgebung so gestalten, die Umwelt so gestalten,

Mitho: dass Menschen sich daran wohlfühlen?

Mitho: Das ist auch ein ganz besonderer Aspekt der Umweltpsychologie.

Mitho: Und das hat eben genau dann mit diesen Anpassungsleistungen,

Mitho: auf die auf uns zukommen werden müssen oder sollten halt eben zu tun.

Mitho: Wie mache ich eine zum Beispiel Münchner Innenstadt genau so,

Mitho: dass wenn die Temperaturen zunehmen, die Menschen sich da trotzdem wohlfühlen

Mitho: können? Dann brauche ich natürlich erstmal Schattenmöglichkeiten.

Mitho: Bäume, welche Bäume nimmt man dann? Solche, die natürlich dann auch im trockenen

Mitho: Wetter und mit wenig Wasser irgendwie bestehen können. Ich muss dafür sorgen,

Mitho: dass nicht so viele Betonflächen da sind, die sich dann aufladen können mit Wärmeenergie.

Mitho: Ich muss ja dann vielleicht auch die Innenstadt autofrei machen,

Mitho: weil das natürlich auch zu einer gewissen Temperaturentwicklung führt.

Mitho: Ich muss die Bäume begrünen und so weiter, um die Temperatur zu senken in der Innenstadt.

Mitho: Und gerade die StadtbewohnerInnen sind natürlich...

Mitho: Am stärksten von der Klimaerwärmung betroffen. Ja, in den Städten wird es ja

Mitho: im Schnitt heißer als auf dem Land.

Mitho: Also brauchen die natürlich dann auch wesentlich größere Anpassungsmaßnahmen.

Mitho: Ja, und ganz besonders trifft es dann halt auch natürlich die schwächeren Gruppen,

Mitho: also ältere Menschen, aber auch die, mit denen ich mich beschäftige.

Mitho: Und dann sind wir dann vielleicht wieder bei meinem Fachbereich,

Mitho: nämlich die Kinder und Jugendlichen, die jetzt heute schon spürbar sehr belastet

Mitho: sind durch die Klimakrise. Und jetzt gerade die Adoleszenz, das ist ja auch

Mitho: eine sehr sensible Phase für die psychosoziale Entwicklung.

Claudia: Ich habe sofort gewisse Personen in meinem Kopf, die mit bestimmten Sätzen und

Claudia: Anmerkungen bei sowas immer auftauchen.

Claudia: Ja, das ist ja übertrieben und die steigern sich da in etwas rein und die sollten

Claudia: einfach mal Social Media abschalten, dann wird es schon wieder besser.

Florian: Im Prinzip kein schlechter Rat.

Claudia: Ja, nun aber vielleicht nicht auf die Art, wie die Personen das so im Kopf haben.

Claudia: Genau, und da dachte ich so, spielt das da irgendwie auch mit rein oder ist

Claudia: das tatsächlich so, dass das besser würde, wenn sie sich nicht mehr mit dem

Claudia: Thema einfach mal ignorieren, das Thema?

Claudia: Das ist ja kein valider Rat, aber ich höre ihn immer wieder.

Mitho: Ja, das ist prima, weil das ist nämlich so, sind wir schon gleich bei einem

Mitho: der Mechanismen, die wir als Menschen haben, die dazu führen,

Mitho: dass wir tatsächlich nicht ins Handeln kommen müssen.

Mitho: Um etwas gegen die Klimakrise zu tun oder uns daran anzupassen.

Mitho: Das ist nämlich die Verdrängung.

Mitho: Also wenn ich dir jetzt sage, beschäftige dich halt einfach nicht mit dem, was dir Angst macht.

Mitho: Dann geht es doch wieder. Dann geht es doch wieder, klar. Aber wir haben halt

Mitho: das Problem nicht gelöst und wir wollen doch das Problem lösen.

Mitho: Also Sache ist die, natürlich ist das immer multikausal. Also es hat mehrere

Mitho: Ursachen, warum es gerade der Jugend so schlecht geht.

Mitho: Soziale Medien spielen da natürlich auch eine Rolle oder Medien generell.

Mitho: Die Frage ist aber immer, ist

Mitho: Climate Anxiety jetzt wirklich so nicht nachvollziehbar oder so schlecht?

Mitho: Also manchmal hat es ja auch einfach keine klinischen Ausmaße,

Mitho: sodass da eine manifeste Angststörung daraus wird, sondern es ist einfach,

Mitho: würde ich sagen, berechtigt, Angst zu haben vor dem, was da auf uns zukommt.

Mitho: Ja, wenn die Angst jetzt nicht zu groß ist, dann lähmt sie auch nicht,

Mitho: sondern Emotionen haben ein motivierendes Moment.

Mitho: Ja, also sie motivieren Handeln. Die Sache mit dieser übertriebenen Angst oder

Mitho: dass Angst halt so intensiv werden kann, dass sie halt nicht mehr adaptiv ist,

Mitho: also wenn sie dann aus dem Handeln rausbringt,

Mitho: ja, lähmt, das hat natürlich dann auch was mit der Art und Weise zu tun,

Mitho: wie wir über die Klimakrise sprechen.

Mitho: Und damit meine ich nicht, dass wir irgendwas bagatellisieren müssen,

Mitho: sondern die Sache ist, wie es manchmal in den Medien dargestellt wird,

Mitho: ist, dass es dann, wie sage ich es, also es wird dann halt zum Beispiel über

Mitho: eine Naturkatastrophe berichtet und das ist natürlich dann sind sehr,

Mitho: sehr eindrückliche Bilder und dann wird noch genannt, was natürlich der Wahrheit

Mitho: entspricht, dass diese Naturkatastrophen zunehmen durch die Klimakrise.

Mitho: Es wird aber keine Lösung angeboten und es wird keine Hoffnung vermittelt.

Mitho: Und wenn ich diese Nachrichten halt dann zu häufig höre, dann besteht natürlich

Mitho: die Gefahr, dass ich mich in so eine fatalistische Haltung reinbegebe.

Mitho: Sodass ich halt einfach nicht mehr ins Handeln komme. Und das heißt,

Mitho: wir müssen auf jeden Fall was an der Kommunikation ändern.

Mitho: Das heißt aber nicht, dass wir nicht mehr über die Klimakrise sprechen dürfen

Mitho: und deren Auswirkungen, sondern wie wir darüber sprechen.

Mitho: Also wir müssen Lösungen damit verknüpfen. Das Ganze passiert nicht oder weniger,

Mitho: wenn wir das und das tun. und wir müssen auch Hoffnung vermitteln. Also packen wir es, ja.

Mitho: Gehen wir es an. Jetzt natürlich sehr flach und überspitzt dargestellt,

Mitho: aber so die Richtung. Ja, die Richtung sollten wir da einschlagen.

Florian: Wenn du jetzt sagst, man sollte lösungsorientiert kommunizieren und vielleicht

Florian: auch Vorschläge machen, wie man selbst was tun kann.

Florian: Was ist damit jetzt genau gemeint? Weil

Florian: wenn wir jetzt die Klimakrise lösungsorientiert angehen wollen würden,

Florian: das ist was, da müssen wir alle in der Politik arbeiten oder sonst irgendwas

Florian: machen, weil die wirklichen Lösungen, sofern es die überhaupt noch gibt für

Florian: die Klimakrise, das sind ja alles Dinge, die auf sehr, sehr großem Maßstab passieren müssen.

Florian: Es gibt halt die anderen Lösungen, dass ich sage, okay, ich tue jetzt hier meinen

Florian: Müll trennen oder ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit oder ich esse jeden zweiten Tag nur noch vegan.

Florian: Das ist etwas, das wird die Welt nicht retten. Aber ist das dann etwas,

Florian: was einem zumindest psychologisch weiterhilft?

Mitho: Definitiv, ja. Also es ist wirklich sehr traurig, dass als ich von euch gehört

Mitho: habe, dass so diese ganzen individuellen Maßnahmen natürlich wichtig und gut

Mitho: sind, dass jedes Gramm CO2, was wir verhindern können, natürlich zählt am Ende.

Mitho: Aber dass es halt nicht mehr die Hebel sind, die wir brauchen,

Mitho: um wirklich effektiv gegen die Klimakrise vorzugehen.

Mitho: Aber trotzdem, wenn man diese individuellen Verhaltensweisen an den Tag legt,

Mitho: hat man erstmal selber ein gutes Gefühl, dass man etwas dagegen tut,

Mitho: dass man handlungsfähig bleibt.

Mitho: Zusätzlich kann man zeigen, dass wenn man diesen individuellen Maßnahmen folgt,

Mitho: die klimafreundlich sind, hat es auch sehr häufig positive psychologische und

Mitho: auch körperliche Effekte.

Mitho: Wir fühlen uns besser, wir sind fitter, wir sind konzentrierter,

Mitho: wir können vielleicht besser Sport machen.

Mitho: Also ganz viele positive Effekte, die wir dadurch erleben und das ist eine Belohnung

Mitho: für uns und dadurch fühlen wir uns selbstwirksam. Ja, dadurch haben wir dann

Mitho: gesehen, okay, ich habe was erreicht und wenn es jetzt nur ein paar Gramm sind,

Mitho: aber ich fühle mich auf jeden Fall besser damit.

Mitho: Genau, das ist das eine und das andere, was natürlich auch gerade jetzt dann

Mitho: in der Aktivistenforschung geht.

Mitho: Auch gezeigt werden kann, ist, dass alleine die aktivistische Auseinandersetzung,

Mitho: also sich an Demonstrationen beteiligen, auf Demonstrationen gehen und den Menschen,

Mitho: die dann die großen Entscheidungen treffen,

Mitho: mitzuteilen, was man möchte, dass es nicht nur wirklich auch gesellschaftliche

Mitho: positive Effekte hat, sondern auch psychologische Effekte für die Menschen,

Mitho: die auf die Straße gehen,

Mitho: dass nämlich ihre Gefühle, die sie in Verbindung mit der Klimakrise haben,

Mitho: ob das jetzt Trauer ist, ob das Angst ist, ob das Wut ist, dass es diese Gefühle regulieren kann.

Mitho: Und das ist auch ein sehr angenehmer psychologischer Effekt, würde ich sagen.

Florian: Das heißt, auch wenn man die Welt nicht retten kann, soll man trotzdem so tun,

Florian: als könnte man es, weil es doch ein bisschen was hilft.

Mitho: Genau, der Placebo-Effekt, der ist natürlich in der Psychotherapie ganz wichtig.

Mitho: Nee, aber ich meine, klar, ich meine, wir wissen, es bringt was.

Mitho: Es bringt was, auch wenn der Effekt des Individuums an sich betrachtet gering ist.

Mitho: Aber wenn es halt viele Leute machen, dann bringt es auch entsprechend mehr.

Mitho: Und allein das zu wissen und ein Teil dessen zu sein, das hat dann natürlich

Mitho: gute Auswirkungen, womit sich dann die Klimapsychologie im Speziellen so dann

Mitho: auch im wissenschaftlichen Bereich beschäftigt.

Mitho: Und es ist natürlich dann auch die Frage, warum wir nicht ins Handeln kommen.

Mitho: Also was wir halt feststellen können ist, dass so seit den 80er Jahren eigentlich

Mitho: das Bewusstsein und das Verständnis für die Klimakrise schon zugenommen hat.

Mitho: Auch das Verständnis über den kausalen Zusammenhang zwischen der Verbrennung

Mitho: fossiler Brennstoffe und der Klimakrise.

Mitho: Was wir aber immer noch sehen und auch sehr deutlich sehen, ist,

Mitho: dass weiterhin Lücken bestehen, dass immer noch eine Verwechslung stattfindet

Mitho: mit anderen Themen, mit dem Wetter zum Beispiel.

Mitho: Oder dass halt eben immer noch die Energienutzung anderer als Ursache betrachtet wird für Menschen.

Mitho: Die beobachtbare Klimakrise. Was wirklich spannend ist, ist,

Mitho: dass gerade die Identifikation mit der politischen Partei ist ein ganz starker

Mitho: Prädiktor, also hat einen ganz starken Vorhersagewert für den Glauben an die Klimakrise.

Claudia: Das finde ich jetzt wenig überraschend. Aber ich finde es auch spannend,

Claudia: dass du auf der Glauben an die Klimakrise gesagt hast. Das hatten wir auch schon mehrfach.

Mitho: Genau, man braucht nichts da zu glauben.

Claudia: Genau, aber trotzdem fühlt es sich für bestimmte Menschen so an,

Claudia: als wäre es von anderen Menschen ein Glaube.

Mitho: Aber vielleicht ist das denn interessant an dich, was damit nämlich zu tun hat,

Mitho: ist, dass wenn jemand entschieden die Klimakrise ablehnt, dann kann man das

Mitho: nicht verändern, wenn man ihnen Informationen gibt.

Mitho: Also mit Information kommen wir da nicht weiter, das sehen wir in ganz vielen

Mitho: Untersuchungen und was jetzt hier aber auch noch eine Rolle spielt und was dann

Mitho: halt einen ganz interessanten Effekt reinbringt, wenn wir das jetzt auch noch

Mitho: uns in Zusammenhang mit der Bildung angucken.

Mitho: Also allgemein gut wissenschaftlich gebildete konservative Menschen,

Mitho: die verstehen die Ansichten der Klimawissenschaftler wesentlich besser als jetzt

Mitho: weniger gut ausgebildete konservative Menschen,

Mitho: lehnen aber diese Wissenschaft trotzdem umso vehementer ab als die jetzt weniger

Mitho: wissenschaftlich gebildeten konservativen Menschen.

Mitho: Die kann man eher noch überzeugen, aber die gut ausgebildeten kann man mit diesen

Mitho: Informationen, die sie verstehen, definitiv nicht erreichen.

Florian: Ja, das habe ich tatsächlich auch in dem eigenen Umfeld schon erlebt.

Florian: Menschen, wo man definitiv sagen kann, die sind jetzt nicht irgendwie,

Florian: die sind nicht verrückt, die sind keine Spinner, die sind ausgebildet,

Florian: die haben erfolgreiches Berufsleben hinter sich, die sind, wie du gerade gesagt

Florian: hast, klassisch gebildet,

Florian: auch konservativ und ist nicht möglich, da mit Wissen irgendwelchen bescheuerten

Florian: Meinungen beizukommen.

Florian: Wir wollen ja wissen, warum kommen wir nicht ins Handeln?

Florian: Und bis jetzt haben wir, wir kommen nicht ins Handeln, weil wir sagen,

Florian: es gibt nichts, weswegen wir

Florian: ins Handeln kommen müssen. Aber das kann ja nicht alles sein zu dem Thema.

Mitho: Nein, das kann nicht alles sein. Also wir haben auf der einen Seite diesen ideologischen

Mitho: Filter, der immer irgendwie natürlich eine gewisse Rolle spielt.

Mitho: Also dass Informationen jetzt ideologisch motiviert bewertet werden.

Mitho: Und auf der anderen Seite haben wir natürlich noch ein ganz anderes Problem.

Mitho: Wenn es jetzt zum Beispiel um die Bewertung des Risikos oder die Bewertung der

Mitho: Gefahr, die durch die Klimakrise ausgeht, wovon das abhängt?

Mitho: Das kann man mit einer sogenannten Theorie, mit einem Erwartungsmalwertmodell beschreiben.

Mitho: Also einmal haben wir die Erwartung, also die Wahrscheinlichkeit des Eintretens

Mitho: von klimabedingten Schäden und auf der anderen Seite den Wert,

Mitho: also den Schweregrad der klimabedingten Schäden.

Mitho: Und die sind multiplikativ verknüpft, also durch ein Malzeichen.

Mitho: Das heißt jetzt nicht, dass man damit wirklich was rechnet, sondern es ist einfach

Mitho: nur die logische Verknüpfung. Je größer die Wahrscheinlichkeit und je größer

Mitho: der Schweregrad, den ich einschätze, umso größer ist die Bewertung der Gefahr durch die Klimakrise.

Mitho: So und wie kommen wir jetzt zu dieser Wahrscheinlichkeit, weil es kann ja offensichtlich

Mitho: keine objektive Wahrscheinlichkeit sein, weil wir das als Individuen häufig

Mitho: nicht einschätzen oder berechnen können.

Mitho: Wir sprechen hier also von subjektiven Wahrscheinlichkeitsbegriffen,

Mitho: also eine subjektive Überzeugung, eine Mutmaßung über die Sicherheit von manchmal

Mitho: einmaligen, nicht wiederholbaren Ereignissen.

Mitho: Und das machen wir alle und das machen wir alle ohne darüber nachzudenken,

Mitho: orientieren wir uns an einem erlernten, komplexen System von unterschiedlich

Mitho: wahrscheinlichen Hypothesen.

Mitho: Und das machen wir, weil wir für uns bedeutsame Ereignisse eben von den nicht

Mitho: bedeutsamen Ereignissen abheben müssen.

Mitho: Und das ist Erfahrungslernen. Das ist Erfahrungslernen, beobachte meine Umgebung,

Mitho: sehe Dinge, die passieren gemeinsam miteinander mehr oder weniger häufig und

Mitho: darauf basierend kann ich dann Aussagen darüber treffen,

Mitho: ob jetzt Dinge gefährlich sind oder bedeutsam für mich sind.

Mitho: So, und diese Erwartungen und diese Wahrscheinlichkeitseinschätzungen,

Mitho: die sind natürlich auch beide subjektiv motiviert, verzerrt

Mitho: durch unseren Informationsverarbeitungsapparat, also unser Gehirn.

Mitho: Wenn ich jetzt zum Beispiel in einer Situation bin, wo ich noch,

Mitho: sagen wir jetzt mal, ein bestimmtes Umweltverhalten, klimafreundliches Verhalten

Mitho: auswähle, dann denke ich noch ein bisschen weiter.

Mitho: Ich bin unmotivierter oder vielleicht ein bisschen objektiver über Wahrscheinlichkeiten

Mitho: nach und ordne Informationen vielleicht auch in wenig objektiver ein,

Mitho: als wenn ich mich schon entschieden habe.

Mitho: Wenn ich mich entschieden habe, da sagt man so schön in der Psychologie,

Mitho: da ist man über den Rubikon gegangen, in Anlehnung an das, was Cäsar damals

Mitho: getan hat, einen Bürgerkrieg ausgelöst hat.

Mitho: Danach gibt es kein Zurück mehr und dann verarbeite ich auch Informationen ganz anders.

Mitho: Also wenn mir dann jemand sagt, okay, dein umweltfreundliches Verhalten führt

Mitho: nicht mehr zum Ziel oder ist in anderer Weise schädlich, dann werde ich das

Mitho: weniger stark gewichten, diese Information, als die Entscheidung,

Mitho: die ich bereits getroffen habe.

Florian: Wenn ich weiß, ob das damit zu tun hat, kennt das etwas ähnliches,

Florian: die Sunken Coast Fallacy.

Florian: Also wenn ich schon viel investiert habe in was, sei es jetzt Emotion oder auch tatsächlich Geld,

Florian: dann bin ich nicht geneigt oder bin ich eher geneigt dabei zu bleiben,

Florian: selbst wenn mir langsam klar wird, das bringt nichts, weil ich habe schon so

Florian: viel investiert, jetzt will ich nicht weg, weil dann ist das alles weg.

Florian: Und vielleicht gibt es sowas ähnliches auch in Sachen Klimapsychologie, wenn ich denke, okay,

Florian: jetzt habe ich hier so viel schon emotional da investiert, dass ich die Klimakrise

Florian: ablehne, dass ich mein Leben so weiterleben will und dann müsste ich quasi sehr

Florian: viel aufgeben, um anders zu leben oder anders zu denken.

Mitho: Ganz genau, ja, in beide Richtungen geht das. Also sowohl in die positive,

Mitho: die eigentlich erstrebenswerte Richtung, dass wenn wir uns einmal für Verhaltensweisen

Mitho: entschieden haben, die klimafreundlich sind, dass wir die auch nur schwer wieder wegbringen.

Mitho: Und auf der anderen Seite, wenn wir klimafeindliche Verhaltensweisen haben,

Mitho: dass wir da auch Schwierigkeiten haben, die wegzubringen, weil sie entweder

Mitho: automatisiert sind oder wie du sagst, ja wir haben da schon so viel rein investiert,

Mitho: im Prinzip kann man das auch gesellschaftlich betrachten, ja wir haben unser

Mitho: gesamtes System, unsere gesamte Umgebung eben auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe aufgebaut.

Mitho: Und das zu ändern ist natürlich nicht nur für das Individuum,

Mitho: sondern natürlich für Gesellschaften, die auf unendlichem Wachstum aufbauen,

Mitho: natürlich eine ganz komplizierte, schwierige Angelegenheit.

Mitho: Und dann bleibt man lieber bei dem, was man schon kennt, wo man schon so viel mit verbunden hat.

Claudia: Ja, also Veränderung kostet ja immer Energie, allein um gegen Gewohnheit anzukommen.

Claudia: Und wir sparen ja gerne Energie.

Mitho: Genau, wir sind eigentlich faul. Ja, genau. Ich wollte es nicht so sagen.

Claudia: Aber wenn das schon der Experte... Genau, also das ist wirklich,

Claudia: das ist ja tatsächlich so alles, selbst wenn es eine Veränderung ist,

Claudia: die am Ende dazu führt, dass wir weniger Aufwand haben, also die Energie sparen.

Claudia: Wenn wir etwas anders machen, braucht es ja trotzdem erstmal Energie,

Claudia: auch mental sich dann daran zu gewöhnen, etwas anders zu machen.

Claudia: Das finde ich immer wieder spannend.

Mitho: Ja, man kann das Ganze auch noch anders betrachten, also so anhand des Modells

Mitho: für eine Notfallreaktion. Also Notfallreaktionen haben wir dann zum Beispiel

Mitho: dann, wir sehen einen Unfall, wir müssen dann erstmal wahrnehmen,

Mitho: da ist was passiert, dann müssen wir das interpretieren als gefährlich und dann

Mitho: müssen wir halt ins Handeln kommen.

Mitho: Also rennen wir dann hin und helfen den Verletzten oder eben nicht.

Mitho: Also diese drei Stufen. Und ja, gerade das mit der Klimakrise und der Wahrnehmung

Mitho: ist natürlich für uns Menschen schwierig, weil viele Merkmale halt eben einfach

Mitho: nicht direkt sichtbar sind.

Mitho: Ja, wir können nicht aus dem Fenster gucken und die CO2-Konzentration sehen.

Mitho: Ja, ich glaube, könnten wir CO2 irgendwie giftgrün oder lila oder irgendwie

Mitho: sowas einfärben, ja, dass die Menschen dann ganz anders damit umgehen würden.

Florian: Neues Forschungsprojekt.

Mitho: Ja, kann man das bitte machen, Florian.

Florian: Das geht sicherlich.

Mitho: Macht CO2 sichtbar.

Florian: Da muss man die Chemie machen, aber da kann man sicher irgendwas erfinden,

Florian: was man in großen Mengen ausbringt. So Chemtrails, dann haben die Chemtrail-Verschwörer auch recht.

Florian: Und das färbt dann das CO2-Lila ein, ja.

Florian: Kann man mal überlegen. Ich werde mal mit Leuten reden, die sich auskennen,

Florian: vielleicht kriegen wir das hin.

Mitho: Tu das mal. Leider ist es halt aber noch nicht machbar und häufig kann man halt

Mitho: das, was da draußen passiert, nur durch komplexe wissenschaftliche Methoden offenlegen.

Mitho: Und auch weniger sichtbare Auswirkungen, dass die direkt etwas mit den Klimaveränderungen

Mitho: zu tun haben, wie Stress oder Krankheit.

Mitho: Da fällt es noch viel schwerer, das nachzuvollziehen.

Mitho: Manchmal ist dann auch die Definition einfach zu eng. Ja, wir sprechen,

Mitho: wenn wir über die Klimakrise sprechen, dann manchmal von der Erderwärmung.

Mitho: Aber es ist ja nicht nur, dass die Erde wärmer wird und vor allem Wärme ist

Mitho: natürlich auch ein ganz angenehmer Begriff.

Mitho: Das führt natürlich zu Widersprüchen, wenn wir das so eng fassen,

Mitho: dass wir zum Beispiel dann nicht verstehen, warum es gerade durch die Klimakrise

Mitho: zu zum Beispiel stärkeren Schneefällen kommt.

Mitho: Das ist etwas, was wir so aus unserem Alltagsverständnis heraus halt nicht nachvollziehen können.

Florian: Ich habe heute gerade in den Frühnachrichten gesehen, wie in Istanbul wahnsinnig

Florian: viel Schnee liegt und alles Chaos ist und denkt man sich auch,

Florian: ja das ist eigentlich komisch, weil da schneit es normalerweise nicht so viel

Florian: und jetzt haben wir Erderwärmung,

Florian: warum ist es da jetzt gerade da, wo es eh nicht schneit, warum schneit es da jetzt gerade,

Florian: aber das ist natürlich wissenschaftlich und klimawissenschaftlich sehr sehr

Florian: leicht zu erklären, warum eine wärmere Erde mehr Niederschlag und damit auch

Florian: zum Teil mehr Niederschlag in Form von Schnee bringen wird. an Orten,

Florian: wo es bis jetzt noch nicht so war.

Florian: Aber ja, das ist eine kognitive Leistung, wie sich durchzudenken und anzuerkennen.

Florian: Ansonsten denkt man sich ja, alles Quatsch.

Mitho: Ja, genau, definitiv. Also das ist ein großes Problem. Ja, aber es auch schwer

Mitho: ist, so die Zusammenhänge herzustellen zwischen den sichtbaren Veränderungen,

Mitho: wie zum Beispiel Naturkatastrophe und der Klimakrise.

Mitho: Ja, weil, das Argument hört man auch oft genug, ja, Waldbrände gab es doch schon

Mitho: immer, Überschwemmungen gab es doch schon immer und so weiter, ja.

Mitho: Natürlich, es stimmt alles. Die Sache ist nur, und das ist natürlich für uns

Mitho: Menschen, weil die Zeit Abstände halt einfach

Mitho: zu groß dafür sind, dass eben die Frequenz zunimmt und die Intensität zunimmt.

Mitho: Das ist auch nicht direkt wahrnehmbar, sondern auch wieder nur über wissenschaftliche Methoden.

Mitho: Dann, klar, was machen wir im Sommer mit imaginärem Blick zu Claudia,

Mitho: wenn es heiß ist? Das Wassereis, der Ventilator.

Claudia: Ja, in der Dachgeschosswohnung, ja, ich habe Fragen.

Mitho: Genau, wir wenden unsere Aufmerksamkeit ab. Wir gehen in klimatisierte Räume,

Mitho: wir kühlen uns anderweitig ab.

Mitho: Und dann liegt natürlich auch das, worüber wir sprechen, in der Zukunft.

Mitho: Jetzt nicht mehr in allzu langer Zukunft, aber es liegt in der Zukunft.

Mitho: Und damit haben wir Menschen eh große Probleme.

Mitho: Weil mein zukünftiges Ich, zu dem habe ich keinen Bezug.

Mitho: Zu dem habe ich noch gar keinen Bezug aufbauen können. Ich weiß gar nicht, wer das ist.

Mitho: Das ist eine fremde Person für mich. Wenn dem irgendwas passiert,

Mitho: kann es mir eigentlich relativ egal sein.

Mitho: Sondern nur das, was unmittelbar direkt mit mir persönlich zu tun hat,

Mitho: das kann ich auch für mich als relevant wahrnehmen.

Florian: Aber wie kriegt man das dann gelöst? Weil der Punkt, um den es geht,

Florian: wenn das so ist, wie du gerade gesagt hast, bevor ich ausgehe,

Florian: dann müsste man ja dafür sorgen, dass mir das alles nicht mehr egal ist,

Florian: was außerhalb von mir liegt.

Florian: Und wir haben das ja, es gibt ja ganz viele Menschen, die haben eine Familie

Florian: und diese Familie ist ihnen alles andere als egal.

Florian: Für die würden sie alles tun oder andere Menschen haben einen Freundeskreis,

Florian: der genauso wichtig ist wie die Familie.

Florian: Also müssen wir jetzt irgendwie hier so ein Hippie-Dings anreißen,

Florian: dass wir die ganze Welt, es ist eine Familie und so weiter und wir sind alle

Florian: verwandt mit Mutter Erde, dass wir das in den Griff kriegen oder geht das anders auch?

Mitho: Du sprichst wirklich was sehr, sehr Wichtiges an, was auch wirklich mit etwas

Mitho: zu tun hat, was ich jetzt extra für euch heute mitgebracht habe.

Mitho: Gut, wie komme ich da jetzt hin? Da müssen wir jetzt nämlich noch ein paar Schritte gehen.

Florian: Ja, dann fahren wir mit dem Auto, ist besser.

Mitho: Ja, besser nicht, besser nicht. Wie kriege ich die Leute ins Handeln?

Mitho: Also ich meine klar, wenn den Leuten die Kinder wichtig sind und die Freunde

Mitho: wichtig sind, dann geht es ja aber auch um deren Zukunft, die dann noch viel

Mitho: fremder ist als meine eigene Zukunft. Ja, aber manchmal schafft man es dann doch.

Mitho: Also ich habe einen kleinen Sohn, der ist vor einem Monat, vor etwas mehr als

Mitho: einem Monat, ist der drei Jahre alt geworden.

Mitho: Hi Alp, wenn du das irgendwann hörst, wenn du 18 bist.

Mitho: Der Papa war mal in einem Klimapodcast.

Mitho: Die Schwangerschaft und dann seine Geburt, die hat mich auf jeden Fall,

Mitho: was jetzt das Thema Klima angeht, sehr, sehr geprägt, weil es mich natürlich

Mitho: unheimlich berührt, wenn ich darüber nachdenke, wie seine Zukunft aussehen wird.

Mitho: Und das hat mich natürlich unheimlich ins Denken gebracht und dann auch dazu

Mitho: geführt, dass ich mich jetzt so intensiv mit dem Thema beschäftige.

Mitho: Also manchmal kann man die Menschen schon so kriegen, die Erfahrung muss persönlich werden.

Mitho: Man muss die Dinge unmittelbar erfahren oder man muss den Wert dieser Erfahrung

Mitho: halt höher setzen. Zu den Werten komme ich.

Mitho: Gleich machen wir jetzt erstmal die persönliche Erfahrung. Da gibt es so die

Mitho: Ansätze der persuasiven Technologien, also überzeugende Technologien.

Mitho: Das heißt im Prinzip nichts anderes ist, dass man halt einfach technische Mittel

Mitho: einsetzt, um den Menschen eine Umgebung zu ermöglichen, in denen sie unmittelbare

Mitho: Erfahrungen machen können. Ja, auch wieder was für dich vielleicht,

Mitho: Claudia. Es geht ja um Computerspiele im Prinzip.

Claudia: Ja, es klingt immer, also wenn man jetzt hier aus Skeptikerperspektive würde

Claudia: man sagen, das klingt ja schon nach Manipulation.

Florian: Gehirnwäsche.

Mitho: Ja, gut, dann ist es so. Ich meine, in der Psychotherapie geht es natürlich

Mitho: auch immer um Manipulation.

Mitho: Ob das jetzt, ja, oder generell in der Psychologie, ob das jetzt ist,

Mitho: dass wir SchülerInnen und Schüler fördern möchten oder ob das ist,

Mitho: dass wir Symptome für Patienten reduzieren möchten, das ist natürlich eine Manipulation.

Mitho: Also natürlich, die Psychologen beschäftigen sich mit Manipulationen, nichts anderes.

Claudia: Ja, oder mit dem Verstehen.

Mitho: Aber um zu manipulieren, müssen wir natürlich erst mal verstehen.

Mitho: Also diese Technologien werden eingesetzt, es kann vielfältig sein,

Mitho: wirklich irgendwie Computerprogramm oder Virtual Reality und damit kann man

Mitho: den Menschen natürlich dann auch Zukunft zeigen,

Mitho: wie wird die Stadt, in der du lebst, aussehen, wenn alles so weiterläuft wie bisher.

Mitho: Und man kann sie dann auch gestalterisch wirken lassen, wie was würdest du denn

Mitho: tun, um die Stadt jetzt angenehmer für dich zu gestalten.

Mitho: Und damit können sie halt unmittelbare Erfahrungen machen und man kann sie dann

Mitho: halt auch direkt zum Beispiel dafür belohnen.

Mitho: Das ist etwas, was für uns Menschen total wichtig ist. Wenn wir ein Verhalten

Mitho: stabil halten wollen, also aufbauen und stabil halten, funktioniert sehr oft über Belohnung.

Mitho: Das muss jetzt nicht immer Geld sein, das man gewinnt. Es kann sogar schädlich

Mitho: sein, wenn man das monetär macht, sondern es kann zum Beispiel dann eine positive

Mitho: soziale Rückmeldung sein.

Mitho: Hey, super, ich bin stolz auf dich, was du hier aus der Stadt München gemacht

Mitho: hast in diesem Computerspiel.

Mitho: Das wäre eine Möglichkeit. Informationen, haben wir gesagt, funktioniert nicht.

Mitho: Und bevor ich auf die andere Möglichkeit komme, das ist das,

Mitho: was ich extra für euch mitgebracht habe, würde ich gerne mit euch kurz über Werte sprechen.

Mitho: Also was Werte eigentlich sind und was Werte mit der Klimapsychologie zu tun haben.

Claudia: Ja, was sind Werte?

Mitho: Was sind Werte? Genau. X.

Claudia: Ja, also aus meiner jetzt naturwissenschaftlichen Sicht denke ich,

Claudia: Werte, da kann ich doch was einsetzen, Zahlen in der Regel mit Größen und Maßeinheiten.

Claudia: Ich nehme an, du meinst nicht diese Werte.

Mitho: Ich meine nicht diese Werte, aber doch etwas, was für jeden anders ist und was

Mitho: sich auch verändern kann, also einsetzbar oder ersetzbar ist.

Mitho: Und zwar geht es hier um wünschenswerte, situationsübergreifende Ziele,

Mitho: also situationsübergreifend deswegen, weil wenn ich dann eine Handlung abgeschlossen

Mitho: habe und ein Ziel erreicht habe, heißt das nicht, dass der Wert weg ist,

Mitho: die in Wichtigkeit variieren können.

Mitho: Also bestimmte Werte sind mir wichtiger als andere und im Prinzip als Leitprinzipien

Mitho: im Leben einer Person oder einer anderen Einheit.

Mitho: Das kann eine Gruppe sein, das kann ein Staat sein, als Leitprinzipien dort

Mitho: wirken. So und das sind eher ganz abstrakte Konstrukte, die aber Situationen überdauern.

Mitho: Was könnte jetzt ein gutes Beispiel sein für so einen Wert, zum Beispiel Macht, Leistung.

Mitho: Also mir ist es wichtig, dass ich Einfluss habe, mir ist es wichtig,

Mitho: dass ich erfolgreich bin oder dass ich Geld habe.

Mitho: Das könnten Werte sein. Und wenn wir diese Werte beeinflussen können,

Mitho: kann es passieren, dass wir dadurch dann eben auch umweltspezifische Überzeugungen,

Mitho: Normen, Absichten oder auch Verhaltensweisen ändern können.

Mitho: Deswegen haben Werte hier auch in der klimapsychologischen Forschung einen zentralen Aspekt.

Mitho: Da gibt es eine ganz bestimmte Wertetheorie, die nach Schwarz oder,

Mitho: weil ich glaube, er ist Amerikaner, Schwartz genannt wird.

Mitho: Der hat in mehreren Nationen, in mehreren Kulturen hat der immer wieder ein

Mitho: und dasselbe Wertemodell gefunden, das aus zwei Dimensionen besteht.

Mitho: Nämlich einmal Offenheit für Veränderung versus Konservativismus.

Mitho: Also wie offen bin ich für Neues und wie sehr wehre ich mich gegen Neues und

Mitho: will das Alte behalten. Und die andere Dimension, da geht es dann um das Interesse

Mitho: anderer, der Gesellschaft oder der Natur.

Mitho: Das ist dann Universalismus und Wohltätigkeit. Also wie verbunden fühle ich

Mitho: mich mit der Natur und wie sehr möchte ich, dass es anderen gut geht.

Mitho: Oder Selbstinteresse. Und da sind wir halt eben bei Macht und Leistung.

Mitho: Also selbst, im Prinzip haben wir hier die Dimension Selbsttranszendenz.

Mitho: Ich gehe über mich hinaus in meinen Werten versus die Selbstaufwertung.

Mitho: Es geht mir nur um mich und ich möchte, dass es mir besser geht.

Mitho: So, und ja, wie mache ich da weiter?

Claudia: Jetzt frage ich mich so auf.

Mitho: Worauf wollte ich jetzt hinaus?

Florian: Ich warte immer noch auf die Antwort, ob wir jetzt alle Hippies werden müssen und eins mit der Erde.

Mitho: Ja, dann machen wir doch das jetzt mal.

Claudia: Das ist eine gute Sache.

Mitho: Okay, also die Frage ist ja jetzt immer noch, wie kommen wir zum Handeln und

Mitho: müssen wir jetzt alle Hippies werden?

Mitho: Da habe ich euch was mitgebracht, nämlich einen wissenschaftlichen Artikel.

Mitho: Und hier geht es um Achtsamkeit. Ihr habt ja auch schon in einer Folge mal kurz

Mitho: über Achtsamkeit gesprochen.

Mitho: Und ich glaube, Florian, du hattest so die Idee, okay, das ist was Esoterisches oder sowas.

Florian: Wir haben darüber gesprochen, dass es im esoterischen Kontext auftaucht.

Florian: Also man kann auch achtsam verschlecht sein ohne Esoterik.

Mitho: Genau, also die Mindfulness, Englisch Mindfulness, meint jetzt einen Zustand

Mitho: der Geistesgegenwart, in dem der Mensch hellwach, gegenwärtig die Verfasstheit

Mitho: seiner direkten Umwelt, seines Körpers und seines Gemüts erfährt.

Mitho: Ohne jetzt von irgendwelchen Gedanken, Erinnerungen oder Fantasien oder starken

Mitho: Emotionen abgelenkt zu sein und darüber nachzudenken oder diese Wahrnehmung zu bewerten.

Mitho: Und ja, historisch betrachtet kommt das so aus der buddhistischen Lehre und

Mitho: Meditationspraxis, aber hier in der westlichen Kultur ist es vor allem durch

Mitho: den Einsatz in verschiedenen Psychotherapie-Methoden bekannt geworden, weil man gesehen hat,

Mitho: durch den Einsatz von Achtsamkeitsübungen kann man zum Beispiel Symptome einer

Mitho: Depressivität oder Ängstlichkeit sinken. Deswegen ist das unter den Psychologen bzw.

Mitho: Psychotherapeuten ein ziemlich geläufiger Begriff mit der Achtsamkeit.

Mitho: Und hier in diesem Artikel, der ist von Loy, Clemens und Rehse aus dem Jahr 2022.

Mitho: Mit dem Herrn Rehse hatte ich auch schon mehrfach Kontakt gehabt.

Mitho: Der sitzt in Koblenz, wenn ich mich gerade nicht täusche.

Mitho: Und hat da einen Lehrstuhl für Umweltpsychologie. Genau, der hat an diesem Artikel

Mitho: geschrieben, Mind-Body-Practice is related to pro-environmental engagement through.

Mitho: So, und es ging halt darum, dass in einem Artikel anscheinend dargestellt wurde,

Mitho: dass sogenannte Mind-Body-Practices, also wie Meditation oder Yoga,

Mitho: eben die egoistischen Werte steigern würden.

Mitho: Also Selbstwert und Narzissmus zum Beispiel.

Mitho: Anstatt das, was es ja eigentlich soll oder was man da eigentlich von erwarten

Mitho: würde, dass es so diese egoistischen Tendenzen halt abschalten,

Mitho: ruhiger machen, deaktivieren sollte.

Mitho: Und dass es eher dann so etwas fördern sollte wie eine globale Identität oder Mitgefühl.

Mitho: Und das wollten sie genau jetzt mal untersuchen und haben da 211 Mind-Body-Practitioners,

Mitho: also solche, die Yoga oder Meditation oder sogar beides machen,

Mitho: verglichen mit 190 Nicht-Practitioners.

Mitho: Also die, die das eben nicht machen.

Mitho: Das war eine deutsche Studie, also ein deutsches Sample.

Mitho: Und die wurden eben im Selbstbericht befragt zu klimafreundlichen,

Mitho: umweltfreundlichen Verhaltensweisen und zu der Unterstützung von Menschen.

Mitho: Politischen Maßnahmen. So und es gab jetzt zwischen diesen beiden Gruppen keinen Unterschied,

Mitho: was jetzt den Selbstwert angeht und nur in einem Aspekt vom Narzissmus,

Mitho: nämlich einer höheren Erwartung unter denen, die die Praktiken umsetzen,

Mitho: dass sie einen positiven Einfluss auf die Welt haben.

Mitho: Also ist jetzt nicht ganz so dramatisch, aber darüber hinaus haben die,

Mitho: die das umsetzen, also diese Mind-Body-Practices durchführen.

Mitho: Höhere Werte in, sie nennen es Self-Compassion, also ich würde es als Mitgefühl

Mitho: übersetzen und globale Identität.

Mitho: Und das wiederum, diese Mind-Body-Practices,

Mitho: die waren jetzt indirekt dann auch verbunden mit einer stärkeren Unterstützung

Mitho: von umweltfreundlichem Verhalten und der Unterstützung von Klimamaßnahmen und

Mitho: zwar über diese globale Identität.

Mitho: Und man spricht hier von einem sogenannten Mediationseffekt.

Mitho: Also wir haben eine Variable A, die führt zu Variable B und die schließlich zu Variable C.

Mitho: Also wir haben einen Effekt, der sich über eine andere Variable ausbreitet.

Mitho: Menschen, die also Mind-Body-Practices betreiben,

Mitho: die haben jetzt eine größere globale Identität und das wiederum führt dazu,

Mitho: dass die sich umweltfreundlicher verhalten und die politischen Maßnahmen eher unterstützen.

Mitho: Und um deine Frage zu beantworten, ja, Florian, vielleicht sollten wir alle Hippies werden.

Florian: Ist okay, wir können das gerne machen.

Mitho: Aber das ist die Message dann an die ZuhörerInnen. Tatsächlich,

Mitho: durch die Förderung von Achtsamkeit kann es wirklich dazu führen,

Mitho: dass sich unsere Werte verändern.

Mitho: Und wenn sich unsere Werte verändern, dann kann es eben dazu führen,

Mitho: dass wir uns tatsächlich dann auch umweltfreundlicher entwickeln.

Mitho: Und eher sagen, ja, machen wir mit, wenn der Robert Habeck sagt,

Mitho: ihr braucht eine neue Heizung.

Claudia: Neue Heizung, ich brauche eine neue Klimaanlage.

Mitho: Oder halt eine neue Dachisolierung hier im Haus bei uns, ist auch so einiges

Mitho: zu tun, was die Klimafreundlichkeit angeht, aber da scheitert es dann halt dann

Mitho: doch manchmal am Kapital.

Florian: Ja, nicht manchmal, es ist ja oft sogar. Und Hippie werden ist jetzt nicht so

Florian: der Weg, wie man an viel Geld kommt, glaube ich.

Claudia: Habe ich auch gehört.

Mitho: Ich glaube auch, ja, ich glaube auch. Ja, es sei denn, man ist irgendwie dann

Mitho: Hippieleiter. Also man führt dann irgendwelche Meditations- oder Yogagruppen.

Florian: Jetzt sind wir schon bald an dem Punkt angelangt, der oft der Klimabewegung

Florian: vorgeworfen wird, dass es alles eine große Klimasekte ist.

Florian: Wenn du jetzt hier von Hippieführern redest und dir Geldabgabe reich werden,

Florian: also dann sind wir wirklich bald bei der Klimasekte.

Mitho: Okay, man darf mich halt in solchen Aspekten natürlich nicht zu ernst nehmen.

Mitho: Nee, aber das hat man natürlich dann vor allem dann bei Menschen,

Mitho: die die Klimakrise leugnen. Also so grob kann man ja, was diese Risikobewertung

Mitho: angeht, grob drei Bevölkerungsgruppen ausmachen.

Mitho: Da haben wir auf der einen Seite die, die verstehen, was abgeht oder vielleicht

Mitho: sogar direkt gefährdet sind.

Mitho: Die sehen natürlich ein unmittelbar drohendes Risiko, die fordern,

Mitho: dass sofort Maßnahmen getroffen werden, dass sofort die Treibhausgase reduziert werden und so weiter.

Mitho: Dann haben wir noch die Gruppe der Wissenden, aber Priorisierenden,

Mitho: also die sagen, okay, die Klimakrise, das ist ein entferntes Risiko,

Mitho: das ist weniger wichtig,

Mitho: weil auch man spricht hier von psychologischer Distanz, das entweder weit in

Mitho: der Zukunft liegt oder vielleicht an anderen Erdteilen passiert und jetzt nicht

Mitho: unmittelbar was mit mir zu tun hat und die dann eher fordern,

Mitho: wir müssen uns auf andere,

Mitho: besser definierte Bedrohungen konzentrieren, wie aktuell gerade in der politischen Debatte Migration.

Mitho: Nicht wissend, dass natürlich Migration auch was mit der Klimakrise zu tun hat, aber okay.

Mitho: Und dann gibt es natürlich noch die Gruppe der Leugnenden, also die dann halt

Mitho: sagen, die Klimakrise ist ein Schwindel von Gruppen mit linksorientierter politischer

Mitho: Agenda. Ja, alles Hippies.

Mitho: Und richtig, alles Hippies, die Geld verdienen wollen.

Mitho: Und das wird vor allem ja von rechtsgerichteten Organisationen,

Mitho: Interessengruppen vertreten.

Mitho: Und ja, was man immer so vergisst und was natürlich dann auch im politischen

Mitho: Diskurs dann auch schwierig wird, dann liege ich daran.

Mitho: Also die extremsten Ansichten haben auf der einen Seite die sehr,

Mitho: sehr sorgenden Menschen und auf der anderen Seite diese leugnenden Menschen.

Mitho: Das Problem bei der Sache ist, wenn jetzt Menschen sehr extreme Ansichten haben,

Mitho: dann führt das dazu, dass sie sich isolieren von dem Rest der Gesellschaft,

Mitho: weil sie als nicht normativ wahrgenommen werden.

Mitho: Und innerhalb der Gruppe der extremen Gruppen kann dann diese negative Wahrnehmung

Mitho: wieder aufgehoben werden und die können dann halt eben andersrum sagen,

Mitho: nee, wir sind normal, bei uns ist alles in Ordnung, ihr seid nicht normal.

Mitho: Und am Ende wird dann halt gestritten über, gar nicht mehr über die Sache an

Mitho: sich, sondern über Ideologie.

Mitho: Ich will jetzt überhaupt nicht sagen, dass das sehr sorgende Menschen,

Mitho: die sehr extreme Ideen entwickeln, dass sie nicht recht haben,

Mitho: darum geht es nicht, darüber müssen wir uns glaube ich gar nicht streiten,

Mitho: aber was man hier halt so verpasst ist, die Menschen, die leugnen, ja das sind ja im.

Mitho: Im meisten Fall, natürlich gibt es auch die, aber im meisten Fall,

Mitho: das sind jetzt keine Menschen mit einer bösartigen Agenda, sondern viele von

Mitho: denen glauben das ja wirklich, glauben da wirklich ist eine Verschwörung dahinter

Mitho: und es ist ihre Aufgabe, das aufzudecken.

Mitho: Sie wollen die Menschheit davor retten, dass die Menschheit dieser Verschwörung erliegt.

Mitho: Also es ist eigentlich sogar eine eigentlich positive Motivation dahinter,

Mitho: leider nur basierend auf total falschen Tatsachen.

Mitho: Und die Frage ist jetzt, wie kriegen wir halt diese Gesellschaft,

Mitho: wenn die sich halt so gespaltet hat, wie kriegen wir die wieder zusammen?

Mitho: Also wie kann man das Ganze ent-extremisieren? Wie kann man das deeskalieren

Mitho: einfach, dass die Leute sich wieder um die Sache unterhalten und eben nicht mehr um die Ideologie?

Florian: Ja, wie?

Mitho: Ja, du fragst ja wie. Das ist ein bisschen ungeduldig.

Claudia: Florian.

Mitho: Ja, das ist eine sehr gute Frage.

Mitho: Es ist wirklich eine sehr gute Frage und ich glaube, es kann am besten darüber

Mitho: erreicht werden, dass man, glaube ich, alle mal in Meditation schickt. Nein, Quatsch.

Mitho: Also auf jeden Fall, dass man hier erstmal deeskalierend einwirken,

Mitho: also dass man hier versucht, die Emotionen zu beruhigen. vielleicht bei den

Mitho: leugnenden Menschen mal darüber spricht, inwieweit denn eine linksgerichtete

Mitho: politische Agenda denn wirklich bedrohlich ist.

Mitho: Ja, und dass natürlich Menschen, die klimafreundlich sich verhalten wollen,

Mitho: häufig eben einfach politisch linksorientiert sind.

Mitho: Das ist einfach so. Und inwiefern das jetzt eine Bedrohung darstellt,

Mitho: also das ein bisschen anders zu framen.

Mitho: Dass denen halt zu sagen, okay, ihr habt recht, das sind natürlich linkspolitisch

Mitho: orientierte Menschen, aber es ist keine Bedrohung, die von diesen Menschen ausgeht,

Mitho: sondern es geht genauso wie euch, geht es eigentlich im Prinzip um das Gleiche, nämlich dass es der

Mitho: Gesellschaft besser geht. Und bei den Verstehenden, bei den Sorgenden,

Mitho: denen muss man einfach wirklich viel Raum geben für den Ausdruck von ihren sehr

Mitho: starken Gefühlen, die mit der Klimakrise verbunden sind.

Mitho: Und damit meine ich jetzt nicht, die müssen alle in Therapie,

Mitho: darum geht es nicht, sondern man muss ihnen zuhören.

Mitho: Also wenn die Menschen, die jungen Menschen sich da einsetzen für unsere Gesellschaft,

Mitho: sich auf die Straße kleben oder andere Dinge machen, dann machen sie das ja

Mitho: nicht, um bösartig zu sein oder um Aufmerksamkeit zu erregen.

Mitho: Natürlich schon Aufmerksamkeit, aber es geht da nicht um sie,

Mitho: sondern es geht um die Sache und es geht ihnen um die Gesellschaft und die Zukunft unserer Spezies.

Mitho: Und das müssen wir verstehen, das müssen auch die Leugnenden verstehen und was

Mitho: sie ja wollen ist, dass zugehört wird und genau das wäre eine Interventionsmaßnahme,

Mitho: die ich da deeskalierend sehen würde.

Mitho: Und wenn wir die Leute wieder so ein bisschen in die Mitte bringen und dann

Mitho: den Wissenden und Priorisierenden dann eben auch beibringen,

Mitho: okay, ich verstehe, dass dir die Migration sehr wichtig ist und Inflation und

Mitho: wirtschaftliche Stabilität und so und all das.

Mitho: Aber gucken wir uns mal genau an, was passiert denn, wenn es weitergeht mit

Mitho: der Klimakrise und wir denen das auch vielleicht durch persönliche Erfahrung

Mitho: darstellen können, ob das jetzt persuasive Techniken sind oder andere Mittel,

Mitho: dann glaube ich, haben wir da viel gewonnen.

Mitho: Also wir müssen im Prinzip nicht mit den Individuen arbeiten,

Mitho: sondern wir müssen gesellschaftlich arbeiten.

Florian: Das klingt sehr mühsam, aber vermutlich wird es keinen Weg geben, der nicht mühsam ist.

Mitho: Ja, also Florian, nachdem ich schon so viel über den IPCC-Bericht erfahren habe,

Mitho: wie komplex die Klimawissenschaften sind,

Mitho: dann habe ich gedacht, mein lieber Scholli, das ist wirklich eine enorm schwierige

Mitho: Aufgabe für die Menschheit.

Mitho: Und dann habe ich jetzt dann angefangen, mich auch noch mit Klimapsychologie

Mitho: zu beschäftigen und denke mir, Mann, das ist so komplex, überhaupt nur einen

Mitho: einzigen Menschen zu überzeugen, sich klimafreundlicher zu verhalten und was da alles dran hängt.

Mitho: Ja, also wie du sagst, es klingt sehr mühsam und das ist es auch.

Florian: Es hat ja auch keiner gesagt, dass es einfach sein wird. Also es gibt schon

Florian: Leute, die sagen, es ist einfach, aber die haben meistens nicht recht,

Florian: wenn sie das sagen. Oder eigentlich haben sie nie recht, wenn sie das sagen.

Mitho: Ja, also die Geschichte hat gezeigt, einfache Lösungen gab es nie und wenn man

Mitho: sie versprochen hat, wollte man was anderes eigentlich.

Florian: Jetzt, wenn die Folge veröffentlicht wird, dann haben zumindest in Deutschland

Florian: auch schon Wahlen stattgefunden und wir können hoffen, dass die Sachlage,

Florian: die Dinge ein bisschen besser geworden sind dadurch, aber kann genauso gut auch nicht sein.

Florian: Also es kann auch weiterhin jede Menge Grund geben, anhand der Klimakrise psychologisch zu leiden.

Florian: Aber zumindestens haben wir jetzt ein paar Hinweise bekommen,

Florian: was man tun kann, wenn das so ist.

Florian: Jetzt abgesehen davon, die Gesellschaft irgendwie umzubauen,

Florian: lohnt es sich auch, einfach kleine Dinge zu tun, die die Welt vielleicht nicht retten werden.

Florian: Aber man selbst fühlt sich dann ein bisschen besser. Und wenn man sich selbst

Florian: besser fühlt, dann ist es vielleicht auch leichter, die Welt dann am Ende doch zu retten. also,

Florian: Macht ruhig Dinge, die euch gut tun, Dinge, von denen ihr denkt,

Florian: dass sie der Welt gut tun, auch wenn sie es vielleicht im großen Maßstab nicht tun.

Florian: Solange es euch besser geht, ist damit schon mal ein erster wichtiger Schritt

Florian: erreicht, würde ich jetzt sagen. Auch wenn ich nicht der Psychologe in diesem

Florian: Podcast bin, aber ich hoffe, Mito stimmt mir zu.

Mitho: Du hast mich wunderbar zusammengefasst, Florian, dank dir.

Florian: Wunderbar. Ich weiß nicht, ob wir jetzt sagen sollen, wenn Leute noch mehr Fragen

Florian: zur Klimapsychologie haben, dass sie dir schreiben sollen, weil vielleicht kriegst

Florian: du dann so viele Anfragen.

Mitho: Ja, doch. Also gerne. Ich werde wahrscheinlich dann, so wie ihr es immer sagt,

Mitho: alles lesen, aber vielleicht nicht unbedingt alles beantworten können oder halt

Mitho: erst nach und nach, aber sehr gerne.

Florian: Genau. Und mit ernsthaften psychologischen Problemen dann zu sagen,

Florian: dann bitte nicht den Podcast als Therapie benutzen, sondern wirklich auch ernsthafte

Florian: entsprechende Expertise suchen.

Florian: Das können wir nicht liefern hier, euch auf die Art zu behandeln.

Florian: Also wir sind ein Podcast, wir sind keine Ambulanz. Da solltet ihr euch echte Hilfe suchen.

Mitho: Ich sollte auch noch hinzufügen, ich bin auch kein Therapeut,

Mitho: also ich bin wirklich wissenschaftlicher Psychologe.

Florian: Ja, aber ansonsten natürlich, wie gesagt, schreibt uns gerne alles,

Florian: was ihr uns schreiben wollt.

Florian: Feedback interessiert uns natürlich immer und Mito interessiert es auch.

Florian: Ihr könnt in den Shownotes auch nachlesen, wo Mito auf der Uni zu finden ist.

Florian: Also jetzt nicht physisch oder wahrscheinlich kann man das auch auf der Home schnarchen.

Florian: Aber die Kontaktadresse, wenn ihr Mito direkt was schreiben wollt,

Florian: findet ihr in den Shownotes. Und natürlich auch die entsprechenden Links zu

Florian: den entsprechenden Artikeln.

Florian: Also ihr könnt uns das alles schicken, was ihr zu dieser Folge zu sagen habt

Florian: oder zu den anderen Folgen zu sagen habt. Macht das bitte gerne.

Florian: Und bevor wir dann zum letzten Rest kommen, machen wir noch einen kurzen Ausblick

Florian: auf die nächste Folge. Die nächste Folge.

Florian: Ja, da wird es interessant, da geht es um was ganz anderes. Ich habe mir was

Florian: ganz anderes rausgesucht.

Florian: Ich habe gedacht, die Themen sind ja eben hier tendenziell ein bisschen deprimierend.

Florian: Machen wir was mit kleinen, süßen, netten Tieren?

Florian: Und dann haben wir gedacht, nee, es ist aber trotzdem hier der Klimapodcast.

Florian: Also es wird um Tiere gehen, aber sie sind nicht klein, sie sind nicht süß und

Florian: vermutlich auch nicht nett.

Claudia: Okay, das ist jetzt ein bisschen schade, aber immerhin Tiere,

Claudia: ja? Ich finde, das ist schon ein Gewinn.

Claudia: Wenn ihr Fragen zu Tieren habt, könnt ihr uns auch schreiben.

Claudia: Oder Tiervorschläge, nein, ich glaube, die schaffen wir da nicht anzunehmen,

Claudia: bevor wir die Folge aufzeichnen.

Claudia: Ja, was bleibt uns noch zu sagen, außer wir freuen uns, dass ihr hier zuhört.

Claudia: Wir freuen uns, dass Mito, dass du da warst, das war wirklich sehr spannend.

Mitho: Ja, ich freue mich auch total, dass ich kommen durfte, dass ich hier Teil eures Podcasts sein darf.

Mitho: Da war ich auch wirklich ein bisschen aufgeregt im Vorfeld, aber ich hoffe,

Mitho: ich habe es einigermaßen hingekriegt.

Claudia: So wie wir.

Claudia: Genau, das ist eigentlich im Prinzip alles und dass wir uns total freuen,

Claudia: dass ihr da seid, dass ihr zuhört, kommentiert und uns schreibt und Feedback gebt und uns abonniert.

Florian: Genau, macht das gerne. Ihr könnt den Podcast und ich gerne abonnieren. Das hilft uns alles.

Florian: Denn wie hier Mito gesagt hat, wenn man ein Verhalten stabil halten will,

Florian: dann muss man mit Belohnungen arbeiten.

Florian: Also wenn ihr wollt, dass wir weiter jeden zweiten Montag eine Podcast-Folge

Florian: veröffentlichen, dann müsst ihr uns belohnen.

Florian: Und welche Möglichkeiten es dazu gibt, hat Tonya schon aufgezählt.

Florian: Ihr könnt jetzt natürlich auch, auch wenn Video gesagt hat, finanzielle Belohnung

Florian: muss nicht sein, also könnt ihr auch machen, freuen wir uns auch.

Florian: Auch da gibt es die Möglichkeit, das in den Shownotes zu tun.

Florian: Da findet ihr Links zu PayPal und so weiter, wo ihr jetzt dann auch auf die

Florian: Art belohnen könnt, wenn ihr das gerne machen wollt.

Florian: Und ansonsten, ja, erzählt andere von dem Podcast, damit andere auch wissen,

Florian: wie man sich angesichts der Klimakrise am besten psychologisch verhalten kann.

Florian: Und mehr bleibt tatsächlich nicht zu sagen, außer bis zum nächsten Mal mit den

Florian: Tieren, die nicht klein, nicht süß und nicht nett sind.

Claudia: Okay, bis dann.

Florian: Tschüss.

Mitho: Ciao, ciao, danke euch.

Florian: So, wie hat letztens einer geschrieben, fand er super, dass die erste Folge

Florian: von Sternengeschichten Podcast an seinem Geburtstag erschienen ist.

Florian: Also wirklich an dem Tag, an dem er geboren wurde.

Claudia: Wo wurde? Oh mein Gott, das ist zu mir. Nein, Florian.

Claudia: Oh Gott.

Claudia: Das tut mir ein bisschen weh.

Mitho: Ja, ich fühle mich auch immer, ich fühle mich auch immer, da werden wir gleich

Mitho: auch noch was dazu hören.

Mitho: Ich fühle mich auch immer schlecht, wenn ich erinnert werde,

Mitho: wie lange die Dinge schon her sind.

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